(wS/kr) Kreuztal 31.07.2024 | Bereits zum zweiten Mal hat die Stadt Kreuztal ausgediente Ausstattungsgegenstände der Freiwilligen Feuerwehr an die Ukraine gespendet. Neben Bekleidung, Schuhen, Helmen und Werkzeugen ist dieses Mal sogar ein altes Feuerwehrauto dabei. Das Fahrzeug und die diversen Gegenstände mussten von der Feuerwehr aussortiert werden, weil sie den strengen deutschen Normen nicht mehr entsprechen. Da sie aber grundsätzlich noch voll funktionsfähig sind, sollen sie in der Ukraine ihren zweiten Verwendungsort finden – dort werden sie dringend benötigt.
Das konnte der gebürtige Ukrainer Mikhail Sabets, der seit einigen Jahren im Siegerland lebt und arbeitet, nur unterstreichen. Beim Übergabetermin der Sammelspende sprach er Bürgermeister Walter Kiß sowie den Kameradinnen und Kameraden der Kreuztaler Feuerwehr seinen Dank aus: „Die Einsatzkräfte nahe Kiew müssen täglich ausrücken und brauchen dringend Unterstützung. Dass nun so eine besondere Spende übergeben werden kann, ist etwas Besonderes und wird auf jeden Fall helfen. Im Namen der Feuerwehr- und Rettungsleute bedanke ich mich herzlich bei allen Beteiligten für die erneute Unterstützung“, so Mikhail Sabets, der die Spende mit Unterstützung der in der Ukraine ansässigen Hilfsorganisation „Restoration of European Ukraine“ in die Nähe von Kiew transportieren wird. Fast jeder freie Platz im Wagen wurde ausgenutzt: insgesamt 36 verschiedene Gegenstände für den Feuerwehrgebrauch wurden eingepackt, darunter 11 Druckschläuche, 15 Einsatzjacken, 57 Helme sowie mehrere Handscheinwerfer und Atemschutzausrüstung.
Ausschlaggebend für die erneute Spende war der Austausch des alten Feuerwehrautos gegen ein zeitgemäßes Modell. Der Volkswagen stammt aus dem Jahr 1995 und war zunächst in Osthelden, dann in Littfeld zum Einsatz gekommen. Nach so langer Zeit war das Löschfahrzeug deutlich in die Jahre gekommen und für den Einsatz in Deutschland nicht mehr geeignet. Bürgermeister Walter Kiß hatte daraufhin entschieden, das Auto dem guten Zweck zukommen zu lassen.
In enger Abstimmung mit Feuerwehrleitung Jan Kleine, Stefan Knipp, hauptamtlicher Gerätewart, Uwe Heide, Leiter der Technik sowie nach Rücksprache mit Bürgermeister Kiß, wurden weitere ausgemusterte Gegenstände zusammengetragen, sodass der VW vollgepackt auf die Reise gehen kann. „Die Freiwillige Feuerwehr leistet lebenswichtige Arbeit, bei der eine hochwertige und zeitgemäße Ausrüstung unerlässlich ist. Entsprechend hoch sind die Anforderungen, die immer wieder neu an die Ausstattung der Feuerwehren gerichtet werden. Ausrüstung und Werkzeuge, die diesen strengen Normen nicht mehr entsprechen, werden regelmäßig aussortiert. Wenn sie aber noch voll funktionsfähig sind und in der Ukraine dringend gebraucht werden, ist es selbstverständlich, dass wir sie spenden“, erläuterte Bürgermeister Walter Kiß bei der Übergabe.
Die Stadt Kreuztal hatte 2022 schon einmal ein Feuerwehr-Hilfspaket geschnürt und an Mikhail Sabets zum Weitertransport in die Ukraine übergeben. Damals konnten über 7 Tonnen feuerwehrtechnisches Material, wie Atemschutzausrüstung und Handwerkzeuge mitgegeben werden, die in Kreuztal für den Einsatz nicht mehr zulässig, aber nach wie vor voll funktionstüchtig waren. Darunter mehr als 90 Atemschutzgeräte, 60 Atemluftflaschen, 30 Lungenautomaten, 40 Handscheinwerfer, 2 Hebekissensätze, ein hydraulischer Rettungszylinder, Bekleidung, Tragkraftspritzen, Handwerkzeuge wie Spaten und Einreißhaken und vieles mehr.
„Die Feuerwehr ist eine Gemeinschaft ohne Grenzen und wenn wir die Kameradinnen und Kameraden in der Ukraine mit dieser Spende unterstützen können, machen wir das natürlich auch. Ganz nebenbei können wir so sichergehen, dass die Sachen nicht einfach entsorgt werden, sondern noch sinnvoll weitergenutzt werden“, betont Uwe Heide, Leiter der Technik der Kreuztaler Feuerwehr.
Foto: Stadt Kreuztal