Brustkrebs ist häufig heilbar – Ärztinnen des Brustzentrums Siegen-Olpe standen bei Telefonaktion Rede und Antwort

(wS/dia) Siegen – Olpe 27.08.2024 | Die Diagnose Brustkrebs ist heutzutage in den meisten Fällen kein Todesurteil mehr – sofern die
Erkrankung frühzeitig entdeckt wird. Bei wenig aggressiven Tumoren liegen die Heilungschancen bei mehr als
90 Prozent. Das bestätigten bei der Telefonaktion des Brustzentrums Siegen-Olpe vier Ärztinnen der drei
angeschlossenen Krankenhäuser Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, St.-Marien-Krankenhaus in Siegen
und St.-Martinus-Hospital in Olpe. Unter dem verbindenden Dach des Zentrums agieren die Häuser
selbstständig und stellen eine flächendeckende sowie qualitativ hochwertige Versorgung der Menschen in der
Region sicher.
Jährlich erkranken in Deutschland rund 70 000 Frauen, aber auch Hunderte Männer an Brustkrebs. Eine von
acht Frauen ist im Laufe ihres Lebens betroffen. Brustkrebs macht sich in der Regel nicht durch Schmerzen
bemerkbar. Anzeichen, die auf einen Tumor in der Brust hindeuten können, sind tastbare Knoten in Brust
und/oder Achselhöhle, eine sich nach innen ziehende Brusthaut oder auch bräunliche oder blutige Sekrete, die
aus der Brustwarze heraustreten. „Das frühzeitige Erkennen von Brustkrebs ist wichtig, um die Erkrankung
heilen zu können“, betonte Dr. Kristin Baumann, Oberärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe im St.-Marien-
Krankenhaus in Siegen. Dazu zählen die regelmäßige Tastuntersuchung beim Gynäkologen sowie bildgebende
Maßnahmen wie ein Ultraschall oder eine Mammographie, wie sie im Rahmen des bundesweiten
Mammographie-Screenings angeboten wird.
Bei der Telefonaktion meldeten sich größtenteils Anruferinnen, die bereits therapeutisch behandelt werden.
Bei Patientinnen, die eine Antihormontherapie erhalten, wird häufig nach etwa drei Jahren das Präparat gegen
ein anderes ausgetauscht. Im Gespräch mit Vesselina Arnaudov fragte eine Betroffene: „Bin ich nun so weit,
dass der Wechsel bei mir ansteht?“ Die Oberärztin der Gynäkologie und Gynäkologischen Onkologie im
Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen teilte ihr mit, dass der Präparatwechsel kein Muss ist, sofern sie das
derzeitige Medikament gut verträgt. Bei einer anderen Anruferin ging es ebenso um die Antihormontherapie.
Sie wollte erfahren, ob sie diese nach sechs Monaten absetzen darf. Dr. Rebecca Weis, Oberärztin der
Gynäkologie und Geburtshilfe im St.-Marien-Krankenhaus in Siegen, legte ihr ans Herz dies nicht zu tun, da die
Medikamente verhindern, dass die hormonempfindlichen Brustkrebszellen „gefüttert“ und zum Wachstum
angeregt werden. Fachleute empfehlen, diese Therapie für fünf bis zehn Jahre durchzuführen – je nach
persönlichem Rückfallrisiko der Krebserkrankung. Wie man als Brustkrebspatientin selbst aktiv werden kann,
um die eigene Gesundheit zu fördern, war ein weiteres Thema bei der Telefonaktion. Maiya Hoffmann,
Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im St.-Martinus-Hospital in Olpe, und Dr. Kristin Baumann
gaben die Empfehlung, wenig rotes Fleisch zu essen und stattdessen auf mediterrane Kost mit Gemüse, Obst,
Fisch und Hülsenfrüchten zu setzen. Zudem spielt Bewegung eine ausschlaggebende Rolle bei der Genesung.
Geeignet sind Spaziergänge, Joggen, Schwimmen sowie Yoga und Gymnastik.

Bei der Telefonaktion mit vor Ort war auch Privatdozent Dr. Marco Battista, Chefarzt der Gynäkologie und
Gynäkologischen Onkologie im Diakonie Klinikum Jung-Stilling, der abschließend deutlich machte:
„Patientinnen mit Brustkrebs gehören nicht nur gut operiert und mit der richtigen medikamentösen Therapie
eingestellt.“ Wichtig ist ihm der ganzheitliche Ansatz eines zertifizierten Brustzentrums. „Und darüber müssen
wir mit den Frauen auch in solchen Telefonaktionen sprechen.“

Standen bei der Telefonaktion des Brustzentrums Siegen-Olpe Rede und Antwort (von links): Maiya Hoffmann (St.-Martinus-Hospital, Olpe), Dr. Kristin Baumann und Dr. Rebecca Weis (beide St.-Marien-Krankenhaus, Siegen) sowie Vesselina Arnaudov (Diakonie Klinikum Jung-Stilling, Siegen). Foto: Diakonie in Südwestfalen

[plista widgetname=plista_widget_slide]