(wS/wv) Port Sudan/Friedrichsdorf 12.11.2025 | Aus der lange belagerten und mit viel Gewalt eroberten Stadt El Fasher sind seit 26. Oktober nach UN-Angaben rund 89.000 Zivilisten geflüchtet. Mehrere tausend Kinder haben unter großen Strapazen die rund 200 Kilometer entfernte Region Ost-Darfur erreicht. Sie sind sehr erschöpft, ausgehungert und traumatisiert. Es dürfe keine Zeit verloren werden, um diesen Kindern lebensrettende Hilfe zu bringen, mahnt die in Darfur und anderen Regionen des Sudan aktive Kinderhilfsorganisation World Vision.
Helfer-Teams von World Vision haben in den letzten Tagen über 7000 neu angekommene Binnenflüchtlingein Ost- und Süd-Darfur registriert, darunter Tausende Kinder. Viele von ihnen waren nach eigenen Aussagen mit Eselskarren oder zu Fuß bis zu zwei Wochen unterwegs. „Was wir hier erleben, ist eine absolute Tragödie“, sagt Inos Mugabe, Einsatzleiter von World Vision Sudan. „Diese Kinder und ihre Familien sind dem Belagerungszustand entkommen, doch ihre Körper sind geschwächt. Ihre aktuelle Lage ist bei akuter Unterernährung und mangelnder medizinischer Versorgung lebensbedrohlich. Deshalb muss sofort umfangreiche Hilfe bereitgestellt werden.“
World Vision leistet lebenswichtige Soforthilfe – etwa sauberes Trinkwasser, Planen für einfache Unterkünfte und psychosoziale Hilfe, um Kindern nach schweren Erlebnissen etwas Stabilität zu geben. Die vorhandenen Ressourcen reichen jedoch bei weitem nicht aus, um die Not wirksam zu lindern.
„Mehr als 5000 Kinder, die hier angekommen sind, haben kein Zuhause mehr, keine Sicherheit und keine Grundversorgung“, erklärt Bahareldin El Haj, Kinderschutz-Experte von World Vision Sudan. „Manche Kinder sind von ihren Familien getrennt und dadurch besonders gefährdet. Unsere Möglichkeiten, ihnen zu helfen, stoßen an ihre Grenzen.“
Viele Mütter haben unter Lebensgefahr ihre Kinder in Sicherheit gebracht und wissen nun nicht, wie sie diese jetzt noch am Leben erhalten können. Ein Beispiel istAisha Mohammed, die mit ihren Kindern auf einem Esel aus El Fasher floh. Sie kamen in das bereits überfüllte Flüchtlingslager Al Nakheel. Aisha Mohammed erzählt: „Wir mussten Verwandte zurücklassen. Jetzt brauchen wir dringend Nahrung und Wasser, damit meine Kinder überleben.“
Auch in Süd-Kordofan verschlechtern sich die Lebensbedingungen der Menschen gerade erheblich durch eskalierende Gewalt. Besonders in der belagerten Stadt Kadugli droht laut World Vision ein Kollaps der lokalen Wirtschaft und der Hilfslieferungen. „Unsere Mitarbeiter dort riskieren ihr Leben, um Nahrungsmittel zu verteilen und müssen oft selbst vor Beschuss in Deckung gehen“, berichtet Einsatzleiter Inos Mugabe.
World Vision ruft die internationale Gemeinschaft dringend auf, finanzielle Mittel für humanitäre Hilfe bereit zu stellen und sich für den Schutz von Zivilisten sowie uneingeschränkten humanitären Zugang einzusetzen. Jede Stunde des Zögerns erhöht das Risiko, dass weitere Kinder sterben.
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