wS/bzr Arnsberg – Südwestfalen ist eine Kulturregion, die erst noch entdeckt werden muss und die sich selber weit mehr als bisher vermarkten kann. Dies ist das Resümee eines intensiven Gesprächs, das Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann und Kulturministerin Ute Schäfer am 17. Juni mit Künstlern aus der Region in Schmallenberg geführt haben.
Der Regierungspräsident hat mit dieser Gesprächsrunde das Startsignal für eine Initiative gesetzt, mit der er die Stärken des kulturellen Lebens in Südwestfalen vermehrt ins Licht der Öffentlichkeit bringen möchte. Die Diskussion soll in einem halbjährlichen Rhythmus an unterschiedlichen Orten fortgesetzt werden. Gerd Bollermann ist die Kommunikation unter den Künstlern sowie mit weiteren Akteuren, wie der Kulturministerin, ein bedeutendes Anliegen.
„Wir stellen unser Licht unter den Scheffel“, fasst der Regierungspräsident seine Wahrnehmung zusammen und erläutert seine Erfahrungen weiter. „Die Menschen in Südwestfalen – angefangen bei den Unternehmern, die oft Weltmarktführer in ihrer jeweiligen Branche sind, bis hin zu den Künstlern – pflegen eine Bescheidenheit, die oft dazu führt, dass die Region nicht als künstlerisch lebendige und zugleich wirtschaftlich potente Landschaft wahrgenommen wird.“
Für Gerd Bollermann sind kulturelle Angebote und Aktivitäten ein wichtiger Standortfaktor, wenn es darum geht, vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, Menschen für Südwestfalen als Arbeits- und Lebensmittelpunkt zu interessieren. Daher müsse die Wahrnehmung des kulturellen Lebens in Südwestfalen unbedingt gefördert werden.
Teilnehmer an der Gesprächsrunde waren Gabriele Schulz, bildende Künstlerin aus Bad Fredeburg, Michael Nassauer, Solohornist der Philharmonie Südwestfalen, Fritz Risken, Maler und bildender Künstler aus Soest, Michael Gantenberg, Autor sowie Radio- und Fernsehmoderator, und Theo Bösterling als Vertreter des Festspielvereins der Balver Höhle. Sie diskutierten unter der Moderation von Wolfgang Suttner, Kulturdezernent des Kreises Siegen-Wittgenstein, mit Ministerin Ute Schäfer und Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann.
Der Soester Autor Michael Gantenberg forderte dazu auf, das Interesse für die Region so zu stärken, dass sich ein Bedürfnis entwickelt, Südwestfalen wirklich kennenzulernen. Als konkretes Projekt, mit dem die Region ihr eigenes Selbstbewusstsein stärken und zugleich ihren Bekanntheitsgrad steigern könne, schlug er die Schaffung eines Filmfestivals vor.
„Ich träume von einem Heimatfilmfestival. Man könnte so den Menschen, die cineastisch interessiert sind, einen Stolz für ihre Heimat zurückgeben“, fasst er seine Idee zusammen. Ministerin Schäfer plädierte dafür, das Thema der kulturellen Identität Südwestfalens verstärkt in Konferenzen mit den Bürgermeistern anzusprechen, um die Kultur so mehr und mehr als regionale Aufgabe anzugehen