„Entschlossen und passgenau“: Region bringt Fachkräfte-Strategie auf den Weg

wS/ksw  Siegen-Wittgenstein  –  „Die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe sind landesweit eine der ersten Regionen, die einen regionalen Handlungsplan zur Fachkräftesicherung auf den Weg bringen“, so Landrat Frank Beckehoff als Vorsitzender des Lenkungskreises der Regionalagentur in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe. Die Mitglieder des Lenkungskreises zeigten sich in Ihrer letzten Sitzung darüber sehr erfreut.

Mehr Beschäftigung von Frauen, ein verbesserter Übergang von der Schule in den Beruf und mehr arbeitsmarktgerecht qualifizierte Menschen mit Migrationshintergrund: In diesen drei Kernthemen sehen die arbeitsmarktpolitischen Akteure in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe und die zentralen Erfolgsfaktoren, um den Fachkräfteproblemen der Unternehmen entschlossen und passgenau zu begegnen. Das ist die Botschaft einer regionalen Fachkräfte-Strategie für die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe, die Handlungslinien und Projekte beschreibt, die dazu beitragen, die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse spürbar zu erhöhen und die Fachkräfteanforderungen der heimischen Wirtschaft zu erfüllen.

Landrat Paul Breuer: „Die Arbeitsmarktregion verliert bis zum Jahr 2019 fast ein Viertel ihrer Schulabgänger. Die Lösung der absehbaren Fachkräfteprobleme erfordert daher einen abgestimmten Handlungsplan, der dort ansetzt, wo hier vor Ort die größten Potenziale liegen. In der Frauenerwerbsquote liegen wir über 3% unter dem Bundesdurchschnitt. Alleine hier würde das verfügbare Arbeitskräftepotenzial um rund 5.000 Beschäftigte gehoben, wenn die Quote in zehn Jahren das Bundesniveau erreichte.“

Der angestrebte verbesserte Übergang von der Schule in den Beruf soll mit einer noch stärkeren Verzahnung zwischen Schulen und Betrieben erreicht werden. Die effektivere Heranführung von Menschen mit Migrationshintergrund zielt u.a. darauf ab, bestehende arbeitsmarktpolitische Barrieren, etwa durch fehlende Anerkennungen von im Ausland erworbenen beruflichen Qualifikationen, abzubauen und Kenntnisse und Fertigkeiten dieses Personenkreises für die heimischen Unternehmen zu heben.

Einig sind sich die arbeitsmarktpolitischen Akteure darin, dass diejenigen Maßnahmen am besten sind, die im Vorfeld wirken. IHK-Hauptgeschäftsführer Franz J. Mockenhaupt: „Wer frühzeitig investiert, statt im Nachhinein die negativen Folgen ausgebliebener Investitionen mit hohem Aufwand zu beseitigen, der geht verantwortungsvoll und effizient vor. In vielen Bereichen, etwa beim Übergang von der Schule in den Beruf, praktiziert die Region dies seit Jahren mit gutem Erfolg. Diesen Weg wollen wir weiter gehen.“

Der Handlungsplan zeichnet sich auch durch eine weitere Besonderheit aus: Die Universität Siegen soll umfassend in die Arbeit einbezogen werden. Hintergrund: Beide Kreise weisen eine deutlich unterdurchschnittliche Akademikerquote bei den beschäftigten Fachkräften auf.

Mit der Fachkräfte-Strategie werden die von der Landesregierung entwickelten Eckpunkte des Programms zur Fachkräftesicherung in Nordrhein-Westfalen mit „regionalem Leben“ ausgefüllt – eine wichtige Fördervoraussetzung. Gleichzeitig stellt sie den inhaltlichen Rahmen für eine ebenfalls von der Landesregierung ins Leben gerufene Initiative zur Gründung von 16 „Kompetenzzentren Frau und Beruf“, hebt der Olper Landrat Frank Beckehoff hervor: „Mit diesem integrierten Ansatz setzen wir ein klares Signal: Wir wollen als Arbeitsmarktregion /Olpe mit Hilfe des Landes Synergieeffekte entwickeln, die letztlich den Wirkungserfolg der Projekte erhöhen und so den Menschen in der Region zugute kommen.“

Der Fertigstellung des Papiers ist eine mehrwöchige intensive Beratung und Abstimmung der institutionellen Arbeitsmarktakteure (u.a. Kreise, Jobcenter, Agentur für Arbeit, IHK, HwK, Kreishandwerkerschaft, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände,  KM:SI GmbH, Regionalagentur und Gleichstellungsbeauftragte) sowie Personalverantwortlichen aus zahlreichen Industrie-, Handels- und Handwerksunternehmen vorausgegangen. Die Fachkräfte-Strategie liegt dem Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW inzwischen vor, wo es eine wichtige Grundlage für die Bewertung der insgesamt 26 hierin enthaltenen Projektvorschläge sein wird.

Willi Brase: „Die harte Arbeit hat sich schon jetzt gelohnt. Der regionale Konsens in arbeitsmarktpolitischen Fragen hat sich bereits in der Vergangenheit in mehreren Zusammenhängen ausgezahlt. Auch auf Landesebene wird man aufmerksam zur Kenntnis nehmen, dass man in Siegen-Wittgenstein und Olpe entschlossen ist, gemeinsam noch mehr zu erreichen.“

 

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