Derbyzeit in Erndtebrück: Lokalduell für Sicherheitsbehörden kein „Risikospiel“

wS/jk – Siegen/Erndtebrück. Es ist wieder Derbyzeit – das Duell der Lokalrivalen in der NRW-Liga elektrisiert die Fußballbegeisterten in der Region. Wenn der TuS Erndtebrück am heutigen Mitwochabend (Anstoß: 19 Uhr) im Pulverwaldstadion auf die Sportfreunde Siegen trifft, wird das Derby-Fieber der Fußball-Fans seinen Höhepunkt erreichen. Erwartet werden rund 2000 Zuschauer. WirSiegen.de ist vor Ort und berichtet ausführlich über die Begegnung- neben einem ausführlichen Spielbericht und Fotos wird es auch einen Film-Beitrag geben.

Die Fans der Sportfreunde Siegen werden in Erndtebrück in neu geschaffenen sowie umzäunten Gästebereich untergebracht.

Die Stimmung in beiden Lagern ist bereits bestens. Voller Vorfreude blickt man dem Schlager-Spiel im Wittgensteiner Land entgegen, für das alles angerichtet ist. Pünktlich vor dem Prestige-Duell, bei dem es neben Liga-Punkte auch um Ehre und Stolz geht, hat der gastgebene Verein aus Erndtebrück den nagelneuen, umzäunten Gästeblock fertig gestellt (wir berichteten).

Dort werden die Siegener Fans untergebracht. Über 300 von ihnen reisen mit dem vom Siegener Fanbeauftragten Uwe Kölsch orangisierten Sonderzug an. Vom Bahnhof in Erndtebrück werden die Siegener Anhänger direkt in den Gästebereich geleitet. Das hohe Fanaufkommen erfordert dabei auch eine erhöhte Bereitsschaft der Polizei Bad Berleburg, die alle notwendigen Maßnahmen ergriffen hat, um für die bestmögliche Sicherheit rund um den Pulverwald zu sorgen.

Der Siegener Sonderzug mit den über 300 Fans setzt sich um 17.05 Uhr vom Bahnhof Siegen in Bewegung und wird Erndtebrück um 18.25 Uhr erreichen. Dann müssen die Sportfreunde-Fans noch einen Fußmarsch über die Bundesstrasse 62 zum Fußballplatz zurücklegen. Auf den engen Bürgersteigen werden die Gäste-Zuschauer nicht genügend Platz finden, um ungefährdet die Wegstrecke bewältigen zu können. Die Bundesstrasse muss daher zwischen der Ankunftszeit des Sonderzugs und der Zeit des Fußmarsches der Siegener gesperrt werden. Eine Polizei-Eskorte soll es für die Anhänger aus der Krönchenstadt jedoch nicht geben. Erst am Pulverwaldstadion werden die Fans dann in den neuen Gästebereich geleitet.

Zwar sorgt das Lokalderby in Erndtebrück bei der Polizei Bad Berleburg für erhöhte Bereitschaft. Ein "Risikospiel" ist es aber nicht.

Nicht nur wegen der zeitlich begrenzten Straßen-Sperrung raten Polizei und Verein zu einer frühen Anreise. Denn auch aus Siegen werden viele Fußball-Interessierte mit dem Auto anreisen, teils mit Fahrgemeinschaften. Obgleich die Parkplatz-Situation schon während der Pokal-Auftritte der Sportfreunde Siegen am Pulverwald eher bescheiden war, wird die Jahnstrasse am heutigen Nachmittag ab 17 Uhr zwischen der Einmündung der B62 bis zur Pulverwaldstrasse mit einem beidseitigem Parkverbot belegt.

Die Pulverwaldstrasse wird bis zur Kirche zur Einbahnstrasse. Hier kann dann beidseitig geparkt werden. Die freiwillige Feuerwehr regelt den Verkehr. Zusätzliche Parkmöglichkeiten werden beim Erndtebrücker Schützenverein sowie am Friedhof im Steinseifen, die sich in unmittelbare Nähe zum Pulverwaldstadion befinden, geschaffen. Fußwege zum Stadion sind heute Abend ausgeschildert. Ausschließlich für Siegener Anhänger sind die neuen Parkmöglichkeiten unterhalb des Pulverwaldstadions reserviert, von dort gelangt man auf direktem Wege in den neuen Gästebereich.

Apropos Gäste-Fans: Der Bad Berleburger Polizei-Einsatzleiter Bernd Dickel betonte unmittelbar vor dem Lokalderby, dass die Partie nicht als „Risikospiel“ eingestuft wird. Die Sicherheitsbehörden sehen dem Prestige-Duell beider Lokal-Verein gelassen entgegen. „Wir haben im Vorfeld explizit darauf hingewiesen, dass dies für uns kein Problemspiel ist und wir aus Siegen keine Problemfans erwarten. Es ist ein Lokalderby und nicht mehr“, lässt sich Einsatzleiter Bernd Dickel zitieren. Auch Sven Rothenpieler, der Sicherheitsbeauftragte des TuS Erndtebrück bekräftigt, dass der geschaffene „Gäste-Käfig“ einen normalen Gästebereich darstellt, wie er nach Vorgaben des Westfälischen Fußball- und Leichtathletik-Verband (WFLV) vorgeschrieben ist.

So feierten die Sportfreunde-Spieler den 2:1-Sieg in Herne. Auch im Lokalderby will die Boris-Elf allen Grund zum Jubeln haben.

Und wie sieht es auf sportlicher Seite aus? Das Hinspiel im Leimbachstadion gewannen die Sportfreunde Siegen deutlich mit 5:0 und gegen auch diesmal als klarer Favorit in das Lokalderby. Trotz dem mühseligen 2:1-Erfolg in Herne will sich die Elf von Trainer Michael Boris auf ihre Stärken besinnen und den gerade für die Fans so wichtigen Derby-Sieg holen. Gegen den Aufstiegsaspirant ist der TuS Erndtebrück derweil zwar der Aussenseiter, doch die guten Leistungen in den bisherigen Rückrundenspielen brachten der Mannschaft von Trainer Peter Cestonaro immerhin mehr Selbstvertrauen ein. Im Spiel gegen Dornberg stand die Erndtebrücker Defensive gut gestaffelt. Ein Selbstläufer wird es für Siegen in Erndtebrück heute also nicht. Den Gegner unterschätzen wird die Boris-Elf aber auch nicht. Die Spieler sind motiviert bis in die Haarspitzen, was auch für die Erndtebrücker gilt. Denn besonders motivierten muss Trainer Cestonaro einige TuS-Kicker nicht. Eine Vielzahl der Erndtebrücker Akteure wie Sven Hinkel, Johannes Burk oder Markus Waldrich haben eine Vergangenheit bei den benachbarten Sportfreunde und werden sich gegen den Ex-Verein besonders ins Zeug legen, um die Hinspiel-Schlappe ein stückweit wieder gut zu machen.

Vor dem Derby vermeldeten beide Lokalvereine übrigens weitere Neuzugänge. Der 21-jährige Thomas Ziegler wechselt zur neuen Saison vom SSV Bergneustadt zum TuS Erndtebrück. Derweil hat Abwehrmann Sascha Leicher seinen Kontrakt mit den Wittgensteinern um zwei Jahre verlängert. Nach der Verletzung von Ersatz-Keeper Maximilian Pauli, der die Sportfreunde nach der Saison ohnehin verlassen wird, haben die Siegener mit dem 18-jährigen Stefan Kemmerling einen neuen zweiten Tormann gefunden. Er wechselt ebenso zur neuen Spielzeit für ein Jahr nach Siegen und kommt von der U19-Bundesliga-Mannchaft der Alemannia Aachen.

Bericht: Jürgen Kirsch

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