NRW-Liga-Hit unter Flutlicht: Bis zu 3500 Zuschauer erwartet

wS/jk – Siegen – 20.04.2012 – Die Begriffe wie „Traditionsvereine“, „Flutlichtspiel“ und „Fußball-Highlight“ kommen Fans des Ballsports in der Region unweigerlich in den Sinn, wenn es um das anstehende NRW-Liga-Spiel am heutigen Freitagabend (Anstoß: 19.30 Uhr) zwischen den Sportfreunden Siegen und dem KFC Uerdingen geht. Denn wenn im Leimbachstadion das Flutlicht angeht und die beiden Traditionsvereine um Liga-Punkte kämpfen, kann man in der Tat von einem echten Highlight in der NRW-Liga sprechen. Erwartet wird eine Kulisse von bis zu 3.500 Zuschauern – und das ist für die fünfte Fußball-Spielklasse eben eine Besonderheit.

Doch nicht nur aus fußballerischen Aspekten ist die Begegnung etwas nicht Alltägliches in der NRW-Liga. Da eine Vielzahl von Fans aus beiden Lagern ihre Mannschaften zum „Showdown“ im Leimbachstadion begleiten werden, wird das Flutlichtspiel auch für die Sicherheitskräfte kein gewöhnlicher Abend. Während man das Spiel der Sportfreunde Siegen beim TuS Erndtebrück noch mit Nachdruck als gewöhnliches Lokalderby deklarierte, spricht man nun sehr wohl von einem „Risiko-Spiel“. Das Polizei-Aufgebot wird – wie so oft bei Spitzenspielen – erhöht und sammelt sich auf den Parkplätzen hinter dem Marathontor – also gegenüber dem Gäste-Eingang.

„Risiko-Spiel“: Erhöhtes Polizeiaufgebot

Das hat einen Hintergrund: Rund 600 Siegener Anhänger, die mit vier Bussen anreisten, feierten im Freudentaumel Ende Oktober 2011 einen verdienten 1:0-Sieg der Sportfreunde. Mit einer ähnliche Masse an KFC-Fans wird auch am heutigen Freitag in Siegen gerechnet. Sechs Fanbusse sollen sich auf den Weg machen. Damals blieb es rund um das Grotenburg-Stadion aber nicht friedlich. Es kam im Stadionumfeld zu Ausschreitungen, die von einer Gruppe von bis zu 100 Uerdinger Anhängern ausging; Sportfreunde-Fans waren hier nicht beteiligt.

Die Polizei meldete Sach- und Personenschaden: Pflastersteine, Gully-Deckel wurden geworfen; Fahrzeuge beschädigt. Weitreichende Sicherheits-Vorkehrungen rund um das Stadion konnten das nicht verhindern. Soweit soll es am heutigen Freitagabend im Leimbachstadion gar nicht erst kommen. Deshalb werden die Fanbusse der Uerdinger auf direktem Wege auf den umzäunten Parkplatz vor dem Gäste-Eingang geleitet. Da die Park-Fläche hier knapp ist, kann es bei gleichzeitiger Ankunft der Busse zu Verzögerungen kommen.

Verkehrskonzept greift am Abend

Das soll sich aber nicht wesentlich auf den weiteren Verkehr rund um das Stadion auswirken. Es gilt das so genannte „kleine Verkehrskonzept“: Abgesperrt wird die Leimbachstrasse am Freitagabend ab der Wichernstrasse (in Richtung Jung-Stilling-Krankenhaus) sowie ab der Faulen Birke. Nur KFC-Fans mit erkennbarem KFZ-Zeichen werden an letzterer Absperrung an der Kreuzung von der Abfahrt Siegen-Süd kommend durch Ordner in das entstehende Gewerbegebiet im Oberen Leimbachtal weitergeleitet und müssen von dort einen kurzen Fußmarsch zum Stadion zurücklegen.

Ab 19:30 Uhr steht dann aber der Fußball im Mittelpunkt: Nach den letzten Erfolgen gehen die Sportfreunde Siegen als Favorit in das Duell der Traditionsvereine unter Flutlicht. Das 3:0 in Velbert war für die Elf von Michael Boris nicht nur der Sprung auf Platz Zwei der NRW-Liga-Tabelle. Bei noch drei ausstehenden Nachholspielen sind die Weichen für den Zug in Richtung Regionalliga West gestellt. Und die Sportfreunde-Elf ist in guter Form: Fünf Siege in Folge, davon vier „zu Null“ und seit sechs Spielen ist die Siegener Truppe ungeschlagen.

Wiedersehen mit Ex-Trainer Jörg Jung

Für den Gegner aus Uerdingen geht es im Spiel gegen Siegen um viel, wenn nicht sogar um alles. Denn auch der KFC hatte mit dem Aufstieg geliebäugelt. Damals, im Oktober, hieß es noch Zweiter gegen Dritter. Mittlerweile hat man auf die Sportfreunde Siegen einen Rückstand von acht Punkten zu verzeichnen und hängt auf dem siebten Rang fest. Nur 1:1 gegen Speldorf, 0:2-Pleite gegen Dornberg – Uerdingen kommt nicht in Fahrt. Nicht gerade beste Voraussetzungen also für das Flutlicht-Match im Leimbachtal für die Elf von Trainer Jörg Jung. Dieser ist im Siegerland übrigens, ebenso wie sein Co-Trainer Richard Jankowski, bestens bekannt: Er kehrt zurück an alte Wirkungsstätte, trainierte er das Sportfreunde-Team doch 2009 ein halbes Jahr lang.

Ein kurzes Kapitel der Sportfreunde-Geschichte aus der ebenso kurzen „Kehrberg-Ära“. Jung übernahm dann Ende 2011 das Traineramt in Uerdingen. Bei den KFC-Fans hat er derzeit keinen guten Stand. Ebenso mit Spannung erwartet werden die Auftritte von Emrah Uzun und Orhan Özkaya, die beide in der Vergangenheit im Sportfreunde-Trikot aufliefen. Gerade für diese Akteure und das Siegener Fan-Publikum hat das Spiel der beiden traditionsreichen Vereine also trotz der zwei unterschiedlichen „sportlichen Welten“, in denen sich beide Teams bewegen, seinen Anreiz.

Erndtebrück ebenfalls unter Flutlicht in Rhynern

Ebenfalls am Freitagabend spielt übrigens der TuS Erndtebrück, der bei Westfalia Rhynern zu Gast ist. Der Anstoß dieses NRW-Liga-Spiels erfolgt um 20 Uhr. Nachdem die Wittgensteiner – abgesehen vom Derby gegen Siegen – zuletzt gute Leistungen in der Rückrunde zeigten und fleißig Punkte sammelten, soll für die Elf von Trainer Peter Cestonaro auch bei dem Tabellenzehnten ein gutes Ergebnis herausspringen.

Bericht: Jürgen Kirsch

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