wS/jk – Siegen – 20.05.2012 – Punktgleich mit Viktoria Köln, die gegen Hüls Minuten vor Schluss noch den 1:1-Ausgleich kassierten, stehen die Sportfreunde Siegen nun an der Tabellenspitze der NRW-Liga. Möglich gemacht hat das ein souveräner 3:0 (3:0)-Erfolg im Heimspiel gegen den VfB Homberg. Der Kampf um die Meisterschaft der fünften Spielklasse ist spannend geworden. Köln hat jedoch das bessere Torverhältnis.
Daran konnten auch die Tore von Daniel Grebe, Sven Michel und Alexander Hettich gegen Homberg nichts ändern. „Wir sind froh, dass wir das Spiel schon so früh entscheiden konnten“, war Sportfreunde-Trainer Michael Boris nach dem Spiel erfeut, dass auch die „Zu Null“-Serie weiter ausgebaut werden konnte. Zum 21. Mal hielten die Siegener ihren Kasten in dieser Saison sauber und haben den NRW-Liga-Rekord der wenigsten Gegentoren weiter im Blick.
Die wenigsten Gegentore der Liga: Zum 21. Mal „zu Null“
Diesen hält momentan noch Fortuna Köln mit nur 25 Gegentreffern, Siegen kassierte in der laufenden Spielzeit bislang 20 Gegentore. Zwei Spiele stehen noch aus, vor welchen sich die Kicker aus dem Leimbachtal erstmal erholen dürfen. „Die Jungs haben eine Woche frei. Wir sehen uns erst zum Abschlusstraining wieder“, so Boris. Einige Spieler haben einen Trip nach Mallorca geplant, den sie aus eigener Tasche finanzierten.
Eine klare Angelegenheit war der Heimsieg gegen Homberg. Der Gegner war zwar bemüht, aber wurde dem Siegener Tor nur einmal wirklich gefährlich. „Wir haben Siegen in der ersten Halbzeit ein Aufstiegsgeschenk gemacht“, urteilte Hombergs Trainer Günter Abel über den schwachen Auftritt seiner Elf. „Siegen ist selbst schuld, dass sie nicht noch ein paar Tore mehr gemacht haben“, fuhr er fort.
In der Tat hätte der Sieg für die Sportfreunde-Jungs im Leimbachstadion höher ausfallen können, wenn nicht sogar müssen. Schon der erste Siegener Angriff saß. Nach einer Flanke von der rechten Seite wurde Daniel Grebe von seinem Gegenspieler bei einem Klärungsversuch angeschossen. Von seinem Rücken sprang der Ball ins Netz (4.). Fünf Minuten später versuchte es Grebe erneut aus der Distanz. Die Kugel wurde diesmal zur Ecke abgewehrt.
Homberger „Aufstiegsgeschenke“ in der ersten Halbzeit
Nach 25 Minuten hatte sich Julian Jakobs auf der rechten Außenbahn durchgesetzt und legte zurück auf Alexander Hettich, der aus 17 Metern den rechten Pfosten traf. Nur eine Minute später war Sven Michel auf Links freigespielt worden. Überlegt machte er das 2:0. Dass ihm dieses eine Tor nicht genug war, merkte man deutlich, denn in der 32. Minute zielte er mit einem Flachschuss abermals auf das VfB-Tor. Sein Schuss wurde noch abgefälscht und klatschte an die Querlatte.
Weitere Siegener Chancen gab es zu Genüge: Nach einem Freistoß von Grebe stand Jörn Nowak bei seinem Kopfball nur knapp im Abseits (34.). Nowak schlug später einen langen Ball aus der eigenen Abwehr auf Michel, der aber statt auf das von Martin Hauffe gehütete Tor zu schießen auf Rene Lewejohann ablegen wollte (36.). Die gute Chance war vertan.
Nach einem genialen Hettich-Pass ließ er drei Minuten später den Ball erneut zu Lewejohann durch, der damit aber nicht gerechnet hatte (39.). Als Julian Jakobs dann vom rechten Flügel den Ball in den Strafraum brachte und Michel sowie Lewejohann das Tor verpassten, konnte Alexander Hettich aus spitzem Winkel nach 40 Minuten auf 3:0 erhöhen.
Ersatz-Tormann Marco Thielmann durfte 40 Minuten ran
In der zweiten Halbzeit war dann wieder die Luft raus. Die Sportfreunde-Spieler schalten einige Gänge zurück, während Homberg mehr Willen zeigte. Die Chancen hatte aber weiter Siegen. Jakobs schoss aus kurzer Distanz am Pfosten vorbei (53.), Hettich scheiterte mit einem Schuss aus der Drehung an Hauffe (57.) und nach einem Grebe-Freistoß köpfte Leon Binder an die Latte (63.) – wieder nur Aluminium.
In der Schlussphase plätscherte das Spiel vor sich hin. Außer einem Distanzschuss von dem eingewechselten Issa Issa sowie einer Michel-Chance, die zur Ecke abgewehrt wurde (79.), gab es keine Höhepunkte mehr.
Nach 77 Minuten konnte sich auch Ersatz-Tormann Marco Thielmann gegen den plötzlich frei auf ihn zulaufenden Niklas Stegmann auszeichnen. Es war die einzige Homberger Chance. Thielmann durfte nach 50 Minuten für Koczor aufs Feld, der sich leicht verletzt hatte.
Sportfreunde verpflichten Mark Zeh von Viktoria Köln
Bei der Pressekonferenz gaben die Sportfreunde Siegen zudem eine weitere Neuverpflichtung bekannt. Von Liga-Konkurrent Viktoria Köln kommt der 28-jährige Mark Zeh. Zuvor spielte er bei Schwarz-Weiß Essen. Zeh wurde für das zentrale, defensive Mittelfeld geholt und wird die Siegener in der kommenden Saison in der Regionalliga West verstärken. „Wir haben sehr viele junge Spieler geholt, da brauchten wir noch etwas für das Alter“, kommentierte Trainer Michael Boris. „Zeh kann den 8er oder auch 10er spielen. Das belebt den Konkurrenzkampf in der Mannschaft auf diesen Positionen“, so der Sportfreunde-Coach. Wie der Verein bekannt gab, seien die Personalplanungen damit „fast abgeschlossen“.
Sportfreunde Siegen – VfB Homberg 3:0 (3:0).
Siegen: Koczor (50., Thielmann), Dalman, Binder, Nowak, Tuysuz (69., Göbel), Jakobs, Schattner (69., Issa), Schattner, Grebe, Hettich, Lewejohann. – Homberg: Hauffe, Foguing Wafo (46., Attris), Giorri (29., Weiß), Kouam Kengne, Konarski, Dragovic, Schiek, Bougjdi, Sogilj, Acar (54., Stegmann), Embers. – Tore: 1:0 Daniel Greben (4.), 2:0 Sven Michel (26.), 3:0 Alexander Hettich (40.). – Schiedsrichter: Jonas Höhn (Langenfeld/Rheinland). – Zuschauer: 1312.
Bericht: Jürgen Kirsch
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