„Standortgespräch“ mit Landrat Paul Breuer: „Ohne die `Route 57` geht es nicht!“

wS/ksw  Bad Berleburg  – 14.06.2012 –  „Ohne die `Route 57` geht es nicht!“ Dieses Fazit zog Landrat Paul Breuer beim abendlichen „Standortgespräch“ in Bad Berleburg im Rahmen von „Landrat vor Ort“. Auch Bürgermeister Bernd Fuhrmann und einige Unternehmer betonten die Wichtigkeit der verkehrlichen Anbindung von Wittgenstein an das Siegerland und das angrenzende Hessen. Rund 45 Bürgerinnen und Bürger, überwiegend aus den Ortschaften der Stadt Bad Berleburg, nahmen an der öffentlichen Informations- und Diskussionsveranstaltung am Abend im Bürgerhaus am Markt teil. Nachdem Landrat Paul Breuer kurz über seinen Tag in Bad Berleburg berichtet hatte, sprach er schwerpunktmäßig über die Wirtschaft- und Strukturentwicklung, das Regionalmarketing für Siegen-Wittgenstein und Südwestfalen und die Stärken des Kreises. Wichtigstes Diskussionsthema des „Standortgesprächs“ war die „Route 57“.

Mit der Vorstellung der neuen Imagebroschüre des Kreises Siegen-Wittgenstein startete Landrat Paul Breuer in das abendliche „Standortgespräch“ in Bad Berleburg. Er berichtete, dass die neue Imagebroschüre des Kreises erst einen Tag vorher in der Krombacher Brauerei vorgestellt worden sei. Die Broschüre sei ein Modul innerhalb des Marketingkonzepts für Siegen-Wittgenstein. Das Marketingkonzept setze auf die Menschen und stelle diese in den Vordergrund. „In der Broschüre zeigt sich das daran, dass in allen Bereichen Menschen auftreten, die für die verschiedenen Stärken unserer Region stehen. Wir müssen selbst von uns gut reden und Werbung für uns und unsere Region machen. Und wir dürfen unser Licht nicht immer unter den Scheffel stellen.“  Ziel sei es, in Zukunft unter dem Namen Südwestfalen gemeinsam mit den vier anderen Kreisen aufzutreten und zu werben. Dabei sollen die Bürgerinnen und Bürger in Südwestfalen zu Botschaftern ihrer Heimat werden.

„Wichtig ist es, unsere Unternehmen durch bessere Verkehrsanbindungen zu fördern und dafür zu sorgen, dass sie auch langfristig in der Region gute Standortbedingungen finden“, betonte Paul Breuer. „Gute Standortbedingungen und bessere Lebensbedingungen für die Menschen vor Ort schließen sich dabei nicht gegenseitig aus. Im Gegenteil – die `Route 57` ist vor allem für Wittgenstein existentiell notwendig.“ Dies bestätigten auch mehrere Anwesende, die für Unternehmen und medizinischen Einrichtungen sprachen. So hat zum Beispiel EJOT aktuell den Bau seines Zentrallagers in Wittgenstein gestoppt und lässt nun ein Sachverständigen-Gutachten darüber erstellen, ob das Lager nicht an anderer Stelle rentabler wäre. „Die Unternehmen hier bei uns sind alle sehr heimatverbunden und bekennen sich zur Region, aber irgendwann geht es auch um Gewinn. Lange Fahrtzeiten bedeuten für ein Unternehmen immer einen Kostenfaktor und damit auch Wettbewerbsnachteile. Und wenn Wittgenstein weiterhin verkehrlich so schlecht aufgestellt ist, wird das zum Problem werden – das sieht man an vielen Stellen schon heute ganz deutlich!“, hob der Landrat hervor. Gerade auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels nehme die Bedeutung effektiver Verkehrswege stetig weiter zu. Daher müsse man dieses Thema nun aktiv angehen und diese Strecken für die Aufnahme in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes anmelden. Es sei sehr schade, dass einige wenige den Bau der für die Region so wichtigen „Route 57“ blockierten. Auch im medizinischen Bereich und für den Gesundheitsstandort Wittgenstein werde die schlechte Straßenanbindung mehr und mehr zum Problem, wenn zum Beispiel ein Krankenwagen von Bad Berleburg nach Siegen bei schlechten Bedingungen 1,5 Stunden brauche. „Für die zukunftsfähige Entwicklung von Siegen-Wittgenstein ist die `Route 57` ein unverzichtbarer Baustein!“

Vor dem „Standortgespräch“ am Abend stand auf dem Besuchsprogramm von Landrat Paul Breuer in Bad Berleburg bereits am Mittag ein Gespräch mit Bürgermeister Bernd Fuhrmann und den Fraktionsvorsitzenden des Stadtrates. Hier wurden aktuelle Themen und Fragestellungen diskutiert. Anschließend besuchte der Landrat mit einer kleinen Delegation die ortsansässige Firma Steinwerk Raumland Böhl GmbH. Geschäftsführer Hermann Böhl erklärte den Gästen, wie die Arbeit im Steinbruch organisiert ist und welche Produkte geliefert werden können. Der Betrieb verfügt über 15 Mitarbeiter und einen großen Fuhrpark. Bei einer kleinen Rundfahrt über das Gelände des Steinbruchs konnten sich die Besucher selbst einen Eindruck verschaffen. Auf diesem Gelände findet am Freitag und Samstag, 6. und 7. Juli 2012, auch wieder „Rock im Bruch“ mit Uriah Heep, Bogga, The Sweet & Co. statt.

Paul Breuer (4. von links) besuchte im Rahmen von Landrat vor Ort auch die Firma Steinwerk Raumland Böhl GmbH gemeinsam mit den Fraktionsvorsitzenden und Bürgermeister Bernd Fuhrmann (4. von rechts).

 

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