wS/si – Universität Siegen – 17.12.2012 – Wissenschaftler aus Siegen, Braunschweig, Köln und Ostwesfalen-Lippe entwickeln gemeinsam mit vietnamesischen Wissenschaftlern Konzepte zur Renaturierung und Sicherung einer südvietnamesischen Fluss- bzw. Küstenlandschaft.
Die betroffene Region südlich von Hoh-Chi-Minh Stadt weist derzeit starke ökologische Schäden auf, was u.a. dazu führt, dass der natürliche Schutz gegen Überschwemmungen nicht mehr gegeben ist. Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens sollen mittelfristig in einer nachhaltigen Managementstrategie umgesetzt werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit insgesamt mit rund 2.600.000 Euro.
Vietnam besitzt eine Küste von über 3.000 Kilometern Länge, die z.Tl. immer wieder verheerenden Sturmfluten, oftmals in Überlagerung mit Binnenhochwassern, ausgesetzt ist. Verluste an Menschenleben sowie die ökologischen und ökonomischen Schäden sind beträchtlich. Zusätzlich zur Gefährdung durch Umweltkatastrophen weisen einige Küstenregionen durch die industrielle Entwicklung des Landes seit den 90er Jahren starke Umweltverschmutzungen auf. Die Folgen des Klimawandels überlagern diese Situation zusätzlich in bisher unbekanntem Maße.
Vor diesem Hintergrund soll mit dem im September begonnenen Verbundforschungsvorhaben EWATEC-COAST die südvietnamesische Thi-Vai Flusslandschaft sowie der südwestlich davon gelegene Can Gio Mangrovenwald untersucht werden. Durch massive Einleitung von kontaminierten industriellen Abwässern gilt die Thi-Vai Flusslandschaft bereits seit längerem als ökologisch tot.
Wissenschaftler des Forschungsinstituts Wasser und Umwelt (fwu) und des Forschungskollegs (FoKoS) mit dem Themenschwerpunkt „Zivile Sicherheit“ der Universität Siegen entwickeln unter Leitung von Professor Dr.-Ing. Jürgen Jensen in dem Teilprojekt „Küstenschutz“ eine nachhaltige Küstenschutzstrategie. Damit soll zukünftig ein hohes Schutzniveau für die betreffende Region, unter Berücksichtigung des Klimawandels gewährleistet werden. Der Fokus liegt hier auf der Bestimmung des lokalen Meeresspiegelanstiegs sowie auf Analysen zu Sturmfluten und zum Seegang. Auf Grundlage eines computergestützten Modells sollen anschließend Risikoanalysen durchgeführt und konzeptionelle Schutzmaßnahmen erarbeitet werden. Dafür steht über drei Jahre eine vollfinanzierte Wissenschaftlerstelle zur Verfügung.
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