wS/bu – Burbach – 29.01.2013 — Burbacher diskutieren neue Wege der umweltschonenden Fortbewegung — „Mobilität und Klimaschutz müssen zusammen gedacht werden“. Mit dieser Aussage brachte es Gernot Steinberg vom Büro Planersocietät auf den Punkt. Denn nach wie vor gehört der Verkehr in Deutschland mit zu den großen Klimakillern. „20 Prozent der in der Bundesrepublik entstehenden CO2-Emmissionen werden durch den Verkehr verursacht“, erläuterte Steinberg bei seinem Impulsvortrag. Diesen hielt er gestern Abend als Vorspann zum Klima-Café, das die Gemeinde Burbach gemeinsam mit dem Planungsbüro im Bürgerhaus durchführte. „Jedes Jahr entstehen allein durch den Alltagsverkehr 135 Millionen Tonnen CO2“, erörterte der Fachmann weiter. „Hier gibt es noch jede Menge Einsparpotenzial, insbesondere deshalb, weil etwa die Hälfte aller Fahrten unter 5 Kilometer liegt und hier das Fahrrad prima genutzt werden könnte.“
Um diese Potenzial zu heben, war die Burbacher Bevölkerung zum aktiven Mitmachen eingeladen. Rund 40 Interessierte waren in das Bürgerhaus gekommen, um sich in die Konzeptentwicklung mit einzubringen. „Es gilt, neue Wege der umweltschonenden Fortbewegung zu diskutieren und gemeinsam die entwickelten Ideen umzusetzen, sprich darum, die Mobilität in Burbach klimafreundlich zu gestalten“, skizzierte Bürgermeister Christoph Ewers die Zielsetzung des Workshops und forderte die Gäste auf, durchaus visionär zu denken. An vier Thementischen wurde dies dann mitunter getan. Unter anderem ging es darum, neue Ideen zur Fortbewegung im Alltag und in der Freizeit zu erschließen.
Grundlage der Diskussion waren neben den Zahlen und Informationen aus dem Impulsvortrag die Ergebnisse aus der Haushaltsbefragung. Im November letzten Jahres hatten alle Haushalte im Gemeindegebiet Post erhalten. „Auf einem Fragebogen sollten Angaben zum Mobilitätsverhalten gemacht werden“, stellt Christoph Ewers dar. „Unter anderem sollte die Fahrzeuganzahl im Haushalt angegeben und an einem Stichtag ein Wegeprotokoll aufgezeichnet werden.“ Rund 800 ausgefüllte Fragebögen sind zurückgekommen. Fazit unter anderem: Nahezu alle Haushalte, 96 %, haben eine Auto. Im Gegensatz dazu liegt der Anteil an Haushalten mit Fahrrädern unter dem gesamtdeutschen Durchschnitt und dem vergleichbarer Städte und Gemeinden. Nur 59 % der Haushalte in Burbach halten ein oder mehrere Fahrräder vor.
Insgesamt konnten sich die Ergebnisse sehen lassen. Unter anderem wünschten sich die Beteiligten mehr Informationen über die ÖPNV-Angebote oder zu Fahrradrouten und -wegen in der Gemeinde. Außerdem sollten E-Bike-Ladestationen in jedem Ortsteil installiert werden und viele würden einen oder mehrere autofreie Sonntage in der Gemeinde Burbach begrüßen.
Alle Ergebnisse werden in einem klimafreundlichen Mobilitätskonzept zusammengetragen. Das Konzept ist ein Kapitel des Masterplans 100 % Klimaschutz, den die Gemeinde Burbach derzeit erstellt. Burbach ist eine von 19 Modellkommunen bundesweit, die an dem vom Bundesumweltministerium initiierten Prozess teilnimmt.
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