Feuerwehr Grissenbach feiert 75-jähriges

wS/oo Netphen-Grissenbach – Mit einer Übung am kommenden Samstag beginnen die Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen der Feuerwehr Grissenbach. Aus dem Dorfleben ist sie nicht mehr wegzudenken. Aus der damaligen Pflichtfeuerwehr, die schon seit vor dem 1. Weltkrieg bestand, ging 1938 die Freiwillige Feuerwehr Grissenbach hervor.

Die Gründungsmitglieder waren: Ernst Flender, Fritz Kiel, Gustav Metz, Paul Schäfer, Franz Schmidt, Paul Schneider, Richard Schneider, Heinrich Steuber. Sie alle standen unter dem Leitspruch: „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“. Zum ersten Gemeindebrandmeister wurde August Kraft von der damaligen Amtsverwaltung ernannt, zu seinem Stellvertreter Ernst Flender. Als technisches Gerät war eine Hand-Druck- und Saugspritze sowie ein Hydrantenwagen vorhanden. Im gleichen Jahr wurde August Kraft Bürgermeister der Gemeinde Grissenbach und stellte dadurch sein Amt als Gemeindebrandmeister zur Verfügung. Nachfolger wurde sein Stellvertreter Ernst Flender und dessen Amt übernahm der Kamerad Gustav Metz.

1940 wurde dann der Kamerad Ernst Flender zur Wehrmacht einberufen .Neuer Gemeindebrandmeister wurde dadurch Gustav Metz. Bedingt durch den 2. Weltkrieg und die damit verbundene Einberufung fast aller Kameraden wurde die Wehr durch Frauen so ergänzt dass der Brandschutz während den Kriegsjahren sichergestellt war. Durch die Kriegswirren war das damalige Spritzenhaus so in Mitleidenschaft gezogen, dass eine akute Einsturzgefahr bestand .Dadurch kam ab 1949 der aktive Dienst vorübergehend zum Erliegen Mitte der 50er Jahre wurde dann durch die Gemeinde ein neues Gerätehaus gebaut.

Am 07. März 1957 wurde bei einer öffentlichen Versammlung in der Gastwirtschaft Steuber die Wiederaufnahme des aktiven Dienstes beschlossen. Zahlreiche Kameraden traten nach der Wiederaufnahme des aktiven Dienstes der Freiwilligen Feuerwehr Grissenbach bei. Zum Brandmeister wurde Herbert Schäfer und zu dessen Stellvertreter Norbert Weber gewählt. Als technisches Gerät wurden die vorhandene Hand-Druck- und Saugspritze, sowie der noch vorhandene Hydrantenwagen übernommen. Als persönliche Ausrüstung wurden im Jahre 1957 noch 24 Feuerwehrmützen und 5 Uniformen vom damaligen Amt Netphen zugeteilt.

Weitere Uniformen sollten im Jahre 1958 folgen. Im Jahre 1958 wurden dann neue Arbeitsanzüge für den „Löschzug Grissenbach“ beschafft, die von jedem Feuerwehrmann selbst bezahlt wurden. Zum neuen Brandmeister wurde, unter der Leitung von Amtsbrandmeister Otto Nöh, Gerhard Schöler als Nachfolger von Herbert Schäfer gewählt. Stellvertreter blieb weiterhin Norbert Weber. Am 11.Februar1967 wurde dem Löschzug Grissenbach ein Tragkraftspritzenfahrzeug „TSFT “ durch Amtsbrandmeister Otto Nöh überreicht. Am Sonntag, den 29.Oktober1967 wurde die Dorfbevölkerung kurz nach 10.00 Uhr durch Sirenenalarm aufgeschreckt. Das gesamte Anwesen des Hofes Reppel stand in Flammen.

Die Löschzüge Deuz, Nenkersdorf und Grissenbach waren wenige Minuten später am Einsatzort. Durch den beispiellosen Einsatz aller Kameraden unter der Einsatzleitung von Amtsbrandmeister Otto Nöh konnten Mensch und Tier sowie alle Habseligkeiten gerettet werden. Das landwirtschaftliche Anwesen brannte jedoch bis auf die Grundmauern nieder. Am 15. Juni1968 wurde der Löschzug Grissenbach, neben anderen Einheiten, zum Katstropheneinsatz Eichener Walzwerk beordert. Fast sämtliche motorisierten Feuerwehren des Kreises Siegen waren im Einsatz. Weitere Brandeinsätze im Jahre 1968 waren ein Flächenbrand beim Wochenendhaus Kühn, sowie ein Brand auf der ehemaligen Müllkippe Grissenbach.

Aus Anlass des 40-jährigen Jubiläums wurde eine Frauengruppe zusammengestellt, die ursprünglich nur für einige Sondereinlagen sorgen sollte. Da dies jedoch den Frauen sehr zusagte, beschloss man sich doch alle vierzehn Tage zu treffen und den praktischen sowie den theoretischen Dienst zu vertiefen. So wurde aus einer, man kann sagen Jux Idee, eine Frauengruppe die seinesgleichen sucht. In der Zeitung vom 11.August1987 war zu lesen: „Frauenfeuerwehr macht den Männern Konkurrenz, Löschzug Grissenbach hat die einzige Frauengruppe im Kreis Siegen“. Vom 03.Juni bis zum 05.Juni1988 feierte der Löschzug Grissenbach sein 50-jähriges Jubiläum. Festkommers, Großübung, Fahrzeug-und Geräteschau sowie eine große Tombola waren einige Höhepunkte des Jubiläums.

Das Jahr 1992 stand mal wieder im Zeichen der Eigenleistung. Das Feuerwehrgerätehaus musste durch Eigenleistung um einige Meter verlängert werden, gleichzeitig wurde das bisherige Flachdach, welches einer Tropfsteinhöhle glich durch ein Satteldach ersetzt. Am 03.Januar1993 ertönten gegen 18.00 Uhr die Sirenen und riefen die Männer und Frauen der Wehr zum Wohnhausbrand Heinz Ahlers. Das Wohnhaus der Familie Ahlers, 1986 erbaut, stand in hellen Flammen. Die Feuerwehren aus Grissenbach, Deuz und Netphen waren wenige Minuten nach der Alarmierung an der Einsatzstelle. In den folgenden Tagen lief eine unerwartet große Hilfsaktion im Ort Grissenbach an, um der Obdachlos gewordenen Familie dies schreckliche Ereignis zu erleichtern.

Im Zuge des Maifestes am 1.Mai1993 wurde unsere Jugendfeuerwehr gegründet. Als Jugendfeuerwehrwart stellte sich Kamerad OFM Peter Eling zur Verfügung. Seine Stellvertreter waren OBM Erhard Stein, OFM Dirk Kraft und UBM Eberhard Neef. Am 05.Oktober fand die offizielle Fahrzeugübergabe des bereits seit Juli in Grissenbach stationierten neuen ca. 80.000 € teuren ELW 1 im Feuerwehrgerätehaus statt. Am 23.Oktober wurde zur Verabschiedung des Bürgermeisters Rüdiger Bartsch eine Großübung aller Löscheinheiten der Stadt Netphen bei der Firma Diehl in der Industriestraße in Netphen durchgeführt.

Bis zum heutigen Tage ist die Feuerwehr Grissenbach fester Bestandteil in der Dorfgemeinschaft und steht 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr für die Sicherheit der Bürger zur Verfügung.

 

 
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