Teilhabe ermöglichen: Inklusion im Freizeitbereich

wS/vn Kreuztal, 13. April 2013 – Kreuztaler Verein INVEMA bietet mit neuem Projekt Beratung und Fortbildung in regionalen Netzwerken für Anbieter von Freizeitangeboten an – Wenn man dieser Tage etwas über Inklusion hört, so geht es dabei meist um gemeinsames Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung im schulischen Bereich. Inklusion beinhaltet aber deutlich mehr. Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch die Möglichkeit erhält, sich an allen gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen. Der Bereich Freizeit wird ganz explizit in der UN-Behindertenrechtskonvention genannt, welche 2009 in Deutschland ratifiziert wurde. So wird im Artikel 30 der Konvention die Teilhabe am kulturellen Leben sowie an Erholung, Freizeit und Sport thematisiert. Die Forderung ist, dass Inklusion auch im Freizeitbereich aktiv umgesetzt und gelebt wird. Wie das bunte Schaubild auf dem Foto bereits zum Ausdruck bringt, soll auch in diesem großen und wichtigen Lebensbereich Vielfalt und ein buntes Miteinander erreicht werden.

Der Kreuztaler Verein INVEMA, der sich bereits seit 1993 für die Inklusion behinderter Menschen in allen Lebensbereichen im Kreis Siegen-Wittgenstein einsetzt, hat nun Fördermittel von der Aktion Mensch für ein zunächst dreijähriges Inklusionsprojekt im Freizeitbereich erhalten. „Damit haben wir das erste Projekt der Aktion Mensch in NRW im Rahmen der neuen Förderung „Inklusionsprojekte“ in die Region Siegen geholt – als eines der ersten Projekte in Deutschland überhaupt!“, so Geschäftsführer Stephan Lück. „Primäres Ziel des Projekts ist es, Kindern und Jugendlichen mit Behinderung Teilhabe im Freizeitbereich zu ermöglichen. Sie sollen ihre Freizeit nach ihren persönlichen Bedürfnissen, Wünschen und Fähigkeiten gestalten können und zwar da, wo dies auch alle anderen Kinder und Jugendlichen ohne Behinderung tun.“

Um das Ziel des Projektes zu erreichen, sollen alle Träger sowohl nicht-kommerzieller Kinder- und Jugendarbeit (Kirchen, Verbände, Sportvereine, Schulen, Kommunen etc.) als auch Träger kommerzieller Freizeitangebote für das Thema Inklusion gemäß dem Motto „Inklusion beginnt im Kopf“ sensibilisiert werden. Persönliche Beratung und Begleitung durch die drei Projektmitarbeiterinnen vor Ort soll die Träger dabei unterstützen, ihre bereits bestehenden Freizeitangebote inklusiv zu gestalten.

Dazu werden im Kreisgebiet acht regionale Netzwerke errichtet, in denen sich die verschiedenen Akteure austauschen und Erfahrungen gebündelt werden können. Darüber hinaus sind kostenlose Fortbildungen zum Thema Inklusion geplant, um zum Beispiel Hilfestellung dabei zu leisten, wo und wie man finanzielle Zuschüsse zum Abbau von Barrieren beantragen kann.

Nach dem Motto „Nichts über uns, ohne uns“ sollen in allen Phasen des Projekts Menschen mit Behinderung mitarbeiten. Sie bringen als ‚Experten in eigener Sache‘ ihr Know-how unter anderem in den regionalen Netzwerktreffen mit ein und bilden einen Beirat, der sich regelmäßig austauscht und die Qualität des Inklusionsprojekts sichert.

„Wer sich mit dem Ziel des Projekts identifizieren kann und Lust hat, sich als ‚Experte in eigener Sache‘ in seiner Region zu engagieren, ist herzlich eingeladen, sich bei uns zu melden.“, sagt Christina Jaeschke aus dem Leitungsteam des Inklusionsprojekts. „Außerdem freuen wir uns über Einladungen zu Vorstandssitzungen, Leiter- und Mitarbeitertreffen, um das Projekt vorzustellen und den Inklusionsprozess im Freizeitbereich auf den Weg zu bringen“. Natürlich freut sich der Verein INVEMA auch über Rückmeldungen, wo bereits inklusive Freizeitangebote verwirklicht werden.

Die ersten regionalen Netzwerktreffen sollen ab Ende Mai stattfinden. Bis dahin werden noch einmal alle Akteure im Freizeitbereich durch einen Flyer über das Projekt informiert. Und dann kann hoffentlich bald von den ersten inklusiven Freizeitangeboten berichtet werden!

Kontakt zum Leitungsteam des Projekts:

Zuständig für die Regionen „Siegen“ und „Wilnsdorf“:
Katja Mandt – Telefon: (02732) 55290-22 ; e-mail: k.mandt@invema-ev.de

Zuständig für die Regionen „Kreuztal“, „Hilchenbach“, „Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück“:
Daniela Dickel – Telefon: (02732) 55290-22 ; e-mail: d.dickel@invema-ev.de

Zuständig für die Regionen „Netphen“, „Freudenberg“, „Neunkirchen und Burbach“:
Christina Jaeschke – Telefon: (02732) 55290-23 ; e-mail: c.jaeschke@invema-ev.de

(von rechts nach links): Stephan Lück (Geschäftsführer), Katja Mandt, Daniela Dickel und Christina Jaeschke (Projektmitarbeiterinnen)

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