Polizei stoppt junge "Raser" bei Privat-Rennen

wS/ots – Kreisgebiet – Der Herbst zeigt sich zum kommenden Wochenende von seiner schönen Seite – Sonnenschein, frische Luft und annehmbare Temperaturen locken die Menschen aus ihren Wohnungen und Häusern. Relativ gute Bedingungen also auch für eine vielleicht letzte Spritztour mit dem Motorrad oder dem geliebten Auto mit hochgezüchtetem Motor – noch einmal den Wind um die Nase wehen lassen und die Beschleunigung des Motors spüren, wenn sich die Nackenhaare vor allem beim Gleiten durch die Kurven aufstellen vor Begeisterung.

Es ist keine Neuigkeit, dass vor allem die Bundesstraßen 62 und 517 sowie umliegende Strecken bei Bikern und „Autosport-Fans“ sehr beliebt sind. Problematisch ist hierbei nur die Tatsache, dass allzu oft ohne Rücksicht auf Verluste gerast wird und Menschenleben gefährdet werden.

Gefahren unterschätzt

Die Polizei in Siegen-Wittgenstein hat Verständnis für die Leidenschaft, die die Motorradfahrer und Auto-Tuner für ihr Hobby empfinden. Dennoch werden immer wieder Gefahren unterschätzt oder auch bewusst ausgeblendet. Dabei ist doch im Herbst besonders Vorsicht geboten, wenn die Straßen zum Teil schon gefährlich glatt sein können, vor allem auf schattigen Streckenabschnitten oder auf mit Laub bedecktem Asphalt.

Zuletzt hatte sich am vergangenen Dienstag, den 24. September, ein 26-Jähriger Motorradfahrer aus Wilnsdorf schwer verletzt, als er, wie bereits berichtet, auf der Landstraße 719 in Richtung Walpersdorf unterwegs war und die Kontrolle über seine Maschine verlor. Überhöhte Geschwindigkeit war hier wie so oft die Unfallursache.

Auf der Bundesstraße 62 wurde am gleichen Tag die Geschwindigkeit von zwei Bikern gemessen, ein 28-jähriger Mann aus Kreuztal und ein 24-Jähriger Hilchenbacher, die beide die zulässige Höchstgeschwindigkeit an der Kontrollstelle mit 30 km/h überschritten hatten.

Privat-Rennen gefahren

Doch nicht nur Motorradfahrer treiben die Tacho-Nadeln in die Höhe, auch Autofahrer vor allem jüngeren Alters mit hochmotorisierten Karossen liefern sich regelrechte Privat-Rennen auf den Strecken rund um die Bundesstraßen 62 und 517 bei Afholderbach, Lützel, Rahrbacher Höhe und anderen Orten.

So jagten sich ebenfalls am Dienstag zwei junge Männer aus Netphen, 21 und 18 Jahre alt, mit ihren Autos bei überhöhter Geschwindigkeit über den Asphalt. Der „Verfolger“ hetzte hinter dem voraus fahrenden Fahrzeug mit nicht viel mehr als zwei Metern Abstand her. Da aber auch hier die Polizei zur Stelle war, kassierten beide „Raser“ eine Anzeige.

In der zurückliegenden Saison mussten im Rahmen von Kontrollen rund um die Bundesstraße 62 bisher insgesamt 53 Ordnungswidrigkeitsanzeigen geschrieben werden, mehr als 10 Fahrverbote wurden ausgesprochen.

Polizei zieht Bilanz

Auf der Bundesstraße 517 zwischen Littfeld und der Rahrbacher Höhe wurden über 30 Verstöße mit Anzeigen geahndet und 4 Fahrverbote verhängt. Der negative Höhepunkt wurde Anfang Juli 2013 erzielt – ein junger Pkw-Fahrer war bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h mit einem Tempo von knapp 130 in eine Kontrollstelle der Polizei gerauscht.

Der Leiter der Polizeiwache Kreuztal, Polizeihauptkommissar Michael Schneider, mahnt ausdrücklich gerade in dieser Zeit zu umsichtiger Fahrweise und wirbt dafür, verantwortungsbewusster mit dem Thema Geschwindigkeit umzugehen, um das eigene und das Leben anderer Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden.

Michael Schneider zieht mit Rückblick auf die zu Ende gehende Saison eine erste Bilanz: „Es gibt immer noch und immer wieder einige Unbelehrbare, aber man kann erkennen, dass wir mit unserer Strategie, intensiv zu kontrollieren und konsequent zu ahnden, Erfolge erzielen. Auf den bekannten ‚Hochgeschwindigkeitsstrecken‘ ist es deutlich ruhiger geworden, aber wir werden in keinem Fall die Hände in den Schoß legen, nicht in der Restsaison 2013 und auch nicht im nächsten Jahr.“

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