Fahrticket: Vollzeitschüler keine Schüler 2. Klasse!

(wS/si) Siegen – Die Schülervertretung des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung fordert, dass das Schülerticket auch für die Vollzeitschüler der Berufskollegs zum Schuljahresbeginn 2014/2015 parallel mit den anderen Schulformen eingeführt wird.

Nach einem Brief der Schülervertretung an Landrat Breuer durfte das Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Siegen mit ihm über die Einteilung des Schülertickets diskutieren. Mehrere Schulleiter, SV-Verbindungslehrer, ein Vertreter des Zweckverbandes Westfalen-Süd und der Landrat selbst nahmen an dieser Diskussion teil.

„Fahrverhalten der Vollzeitschüler nicht kalkulierbar“

Die Argumentation des Vertreters des ZWS und des Landrats stützten sich darauf, dass das Fahrverhalten der Vollzeitschüler der Berufskollegs nicht kalkulierbar sei. Dazu sollte eine Umfrage zur Erfassung der außerunterrichtlichen Nutzung des neuen Schülertickets erfolgen, die mittlerweile in den Schulen eingegangen ist. Die Umfrage erfasst bereits vorhandene Daten, die dem Kreis vorliegen. Es wird der Einstiegs- und Ausstiegsort der Schüler auf ihrem Schulweg, der Name und die Adresse abgefragt. Außerdem wird abgefragt, ob die Schüler bereits eine Schulwegkarte vom Kreis erhalten. All diese Informationen sind dem Kreis schon bekannt, weil er Träger dieser Schulen ist und die Fahrkarten ausgibt. Folglich gibt es keine neuen Erkenntnisse, wie die Vollzeitschüler der Berufskollegs das Schülerticket in ihrer Freizeit nutzen werden.

 Mehrkosten von 5 Mio €  zum neuen Schuljahr

Im Gespräch erwähnten der Landrat und der Vertreter des ZWS weiterhin, dass die gleichzeitige Einbindung der Vollzeitschüler der Berufskollegs mit anderen Schülern anderer Schulformen zum neuen Schuljahr 2014/2015 Mehrkosten in Höhe von 5 Mio. € mit sich bringen würde. Die Schülervertretung widerlegt dieses mit Zahlen, die von der VWGS selbst stammen und öffentlich zugänglich sind. Ein sogenanntes Fun-Jahresticket, dass vergleichbare Leistungen wie das Schülerticket bietet, kostet 189,00 €. Mit diesem Ticket kann man ein Jahr lang im gesamten Binnennetz und Kragenbereich so oft fahren, wie man möchte. Wenn man diesen Betrag mit den 2.800 Schülern, die es beträfe, multipliziert, erhält man Kosten in Höhe von 529.000 €.

Alle Schüler sollten profitieren

Man muss kein Wirtschaftsschüler sein, um die Differenz von 5 Mio. und 529.000 € zu erkennen. Einzelne Schüler zahlen bis zu 180,00 € monatlich für Fahrtkosten. Wenn es also schon Subventionen für die VWGS gibt und kein Bus zusätzlich fährt, dann sollten alle Schüler davon profitieren. Die Vollzeitschüler der Berufskollegs sollten sich nicht als Schüler 2. Klasse fühlen müssen. Somit ist die Frage immer noch nicht beantwortet, warum die Vollzeitschüler der Berufskollegs erst zum 2. Halbjahr ein Schülerticket erhalten sollen und die anderen schon vorher.

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