Razzien bei European Homecare wegen Misshandlungen

Razzia in der Zentrale von European Homecare und bei dem Leiter der Burbacher Unterkunft für Flüchtlinge

(wS/si) Siegen/Burbach. Wie die Staatsanwaltschaft Siegen soeben mitteilt, wird aufgrund von Erkenntnissen aus den Ermittlungen bezüglich der Misshandlungen in der Burbacher Flüchtlingsunterkunft, insbesondere gestützt auf Aussagen von in der Einrichtung eingesetztem Sicherheitspersonal, das Ermittlungsverfahren seit dem 02.10.2014 auch gegen den Geschäftsführer der European Homecare GmbH und den Leiter der Unterkunft in Burbach als Beschuldigte geführt. In ihrem Fall wird dem Vorwurf nachgegangen, sie hätten zumindest von der Existenz von „Problemzimmern“ und deren strafrechtlich relevanter Nutzung gewusst und diese nicht unterbunden. In Betracht kommen insoweit Freiheitsberaubung und Nötigung in mittelbarer Täterschaft oder durch Unterlassen sowie Körperverletzungsdelikte.

Zur weiteren Prüfung hat die Staatsanwaltschaft Siegen am 02.10.2014 Durchsuchungsanordnungen betreffend die Geschäftsräume der European Homecare GmbH, die dortigen Büroräume des Geschäftsführers, dessen Wohnung sowie der von dem Heimleiter in der Einrichtung in Burbach genutzten Räume und dessen Wohnung beantragt. Diese Anordnungen hat das Amtsgericht Siegen erlassen. Sie sind der Staatsanwaltschaft am 06.10.2014 zugegangen und sofort vollstreckt wor-den. Dabei sind umfangreiche Unterlagen in Papier- und in elektronischer Form sichergestellt worden, deren Auswertung noch geraume Zeit in Anspruch nehmen wird.

Im Laufe der Ermittlungen haben sich laut Staatsanwaltschaft Verdachtsmomente gegen weitere Personen ergeben, denen ebenfalls nachgegangen wird. Weitere Angaben können von der Staatsanwaltschaft momentan nicht gemacht werden.