"Back to the roots" die Devise bei Boris-Debüt

Zuletzt noch Tribünengast beim Siegener Heimspiel gegen Wattenscheid, jetzt wieder auf der Sportfreunde-Trainerbank: Rückkehrer Michael Boris gibt sein Trainerdebüt. Archiv-Fotos: Michael Handke

Zuletzt noch Tribünengast beim Siegener Heimspiel gegen Wattenscheid, jetzt wieder auf der Sportfreunde-Trainerbank: Michael Boris gibt sein Trainerdebüt. Seine zweite Amtszeit in der Krönchenstadt hat begonnen. Archiv-Fotos: Michael Handke

(wS/jk) Siegen – Zurück in seine alte, gewohnte Umgebung ist Michael Boris gekehrt. Seit dem vergangenen Montag hat seine zweite Amtszeit bei den Sportfreunden Siegen begonnen. Der Fußballlehrer wurde nicht nur von den Fans herzlich empfangen: Viele Menschen haben den Erfolgstrainer, der zwischen 2011 und Anfang 2014 die Krönchenstädter in die Regionalliga West führte und dort etablierte, umarmt oder hatten sogar Präsente für ihn parat.

„Es ist schön, wieder hier zu sein“, sagte der 39-Jährige vor seinem Debüt am morgigen Samstagnachmittag. Zu Gast im Leimbachstadion ist dann der aktuelle Tabellenvierte, der SC Wiedenbrück (Anstoß: 14 Uhr). Ausgerecht der Gegner, der fast für die Entlassung von Michael Boris in Lotte gesorgt hätte.

Erst ein später 1:1-Ausgleich rettete seinen Job beim Ex-Verein. Vor knapp zwei Wochen hatten sich der Siegener Namensvetter am Autobahnkreuz und Boris einvernehmlich getrennt. Nachtreten möchte der gebürtige Bottroper aber nicht.

Mission „Klassenerhalt“ beginnt

Seine Mission ist jetzt eine andere. Boris soll die Sportfreunde-Elf aus dem Abstiegssumpf ziehen und den Klassenerhalt schaffen. Er packte auch sofort an: Gleich wurden Verhaltens- und Taktik-Regeln besprochen, ehe es ans Eingemachte ging. Ein Hauptaugenmerk legte der neue, alte Übungsleiter der Siegener in der ersten Trainingswoche unter seiner Regie dabei auf das Verteidigen und ließ auch eine neue Variante des Angriffspiels trainieren.

So habe man in der Offensive eine weitere Option. Mit der Rückkehr zu dem von Michael Boris favorisierten 4-2-3-1-System soll das Team im Zentrum stabiler werden und Gegentore so vermieden werden. Dies sei zuletzt eine Schwäche gewesen.

Michael Boris wurde im Siegerland nicht nur von den Sportfreunde-Anhängern herzlich empfangen.

Michael Boris wurde im Siegerland nicht nur von den Sportfreunde-Anhängern herzlich empfangen.

Eine wichtige Rolle spielt für Boris dabei Abdullah Keseroglu, der die „Antriebskraft“ im defensiven Mittelfeld neben Ricardo Retterath werden könne. Der Linienchef baut auf die Zweikämpfstärke des Siegener Neuzugangs, der seit Sommer diesen Jahres das Sportfreunde-Trikot trägt. Kapitän Markus Hayer ist derweil noch nicht fit für einen Einsatz von Beginn an, während Konstantin Möllering nach seiner Verletzung ins Lauftraining eingestiegen ist. Außerdem muss Boris gegen Wiedenbrück auf Ardian Kameraj, Ersatzkeeper Daniel Duschner, Mathias Hartwig und den Langzeitverletzten Evangelos Papaefthimiou verzichten.

Boris sieht kein Qualitätsproblem

Von der Mannschaft hat der Gelsenkirchener indes keinen schlechten Eindruck: „Es ist lauter geworden auf dem Platz. Die Jungs coachen sich untereinander und waren auch offensiv besser als ich es erwartet habe“, so Michael Boris. „Mit Tempo, Freude, Abschluss und Zug zum Tor“, so der Fußballlehrer, hätten die Spieler Torwart Dominik Poremba geärgert – im positiven Sinne. „Es sind hier grundsätzliche Dinge, die verändert werden müssen. Das ist kein Qualitätsproblem“, meint der 39-Jährige und ist zuversichtlich bis zur Winterpause noch weitere Steigerungen umsetzen zu können. Boris: „Wir denken von Spiel zu Spiel.“

Gegen Wiedenbrück nimmt Michael Boris wieder auf dem Trainerstuhl Platz und hat sein Team auf die Aufgabe vorbereitet.

Gegen Wiedenbrück nimmt Michael Boris wieder auf dem Trainerstuhl Platz und hat sein Team auf die Aufgabe vorbereitet.

Ohnehin sei die Mannschaft intakt. Auf Initiative des Teams unternahmen alle Mann geschlossen einen Kinobesuch und sahen sich den Nationelf-Blockbuster „Die Mannschaft“ an. Das nennt man Teambuilding. „Für einen Fußballer kann ein solcher Film motivierend wirken“, freute sich Michael Boris über den Ausflug als Ausgleich zum harten Liga-Alltag. Gegen spielfreudige Wiedenbrücker, die vor allem im Angriff sehr temporeich agieren, kann das zum Tragen kommen.

Kampfgeist und Einsatzwille

Den Kampfgeist und Einsatzwillen erwartet der Sportfreunde-Trainer von seinen Spielern auf dem noch saftigen Naturrasen im Leimbachstadion. „Back to the roots“ also. Gelingt es Boris an seine erfolgreiche Zeit in Siegen anzuknüpfen, dürfte man im Vereinsumfeld bald wieder „verwöhnt“ werden. Doch bis dahin ist es ein steiniger Weg.

Bericht: Jürgen Kirsch

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