Zukunft von Unternehmen hängt auch von der verkehrlichen Erreichbarkeit ab

CDU-Kreistagsfraktion zu Besuch bei Pickhan-Umformtechnik der EEW-Group

(wS/red) Siegen/Bad Berleburg. Pickhan-Umformtechnik wurde 1936 als Schlosserei gegründet und widmete sich später auch dem Behälterbau. Heute zählen die Erndtebrücker Eisenwerke zu einem der größten Arbeitgeber der Region und in ihrem spezifischen Produktionszweig, nahtlos warmgefertigter Stahlrohre, mit zu den Weltmarktführern. In Erndtebrück liegt nach wie vor der Hauptsitz des Unternehmens; es verfügt außerdem über Fertigungsstandorte in Rostock, Korea, Malaysia und Saudi-Arabien.

2014-11-19_CDU_Besuch_Pickhan-Umformtechnik_Foto_CDUDer seit 2010 zur EEW-Group gehörenden Pickhan-Umformtechnik stattete jetzt die CDU-Kreistagsfraktion einen Besuch ab. Christoph Schorge von der EEW-Geschäftsführung informierte sowohl über mittel- bis längerfristige Perspektiven wie über aktuelle Probleme aus Sicht der Unternehmensgruppe, zu der seit kurzem auch die Weidenauer Bergrohr GmbH gehört.

„Wir sind deshalb verstärkt auch im Ausland tätig, um dem internationalen Wettbewerb Paroli zu bieten“, erläutert der engagierte Unternehmer. Vielfach herrschten in Übersee „geschützte Märkte“, die sonst nicht mehr erreicht werden könnten, weil Importe dorthin mit Kostenaufschlägen bis zu 15 Prozent belastet seien.

Beim Dialog über die Standortsituation in Siegen-Wittgenstein fällt schnell das Stichwort Fachkräftemangel. „Das persönliche Bemühen um künftige Mitarbeiter und ihre Familien gehört mittlerweile zum tagtäglichen Job“, so Schorge. Ebenso stellte sich das Unternehmen vor Ort der sozialen und kulturellen Verpflichtung und setze sich beispielsweise auch für einen Kindergarten ein.

Ganz gravierend seien allerdings die Infrastruktur-Probleme: „Wir sitzen verkehrstechnisch quasi am Ende der Welt“, bringt Christoph Schorge seine Sorge über die Verkehrsverhältnisse zum Ausdruck. Permanent seien rund 40 Tonnen zwischen den Produktionsstätten Geisweid und Rostock unterwegs. Dies erfordere nicht nur Genehmigungen durch fünf Bundesländer, sondern auch komplexe Tourenplanungen über Schwerlastrouten, die überhaupt noch für Gewicht oder Ausmaß der Fertigungsstücke befahrbar seien. Für seinen Betrieb fielen allein pro Jahr 490 Sondertransporte mit Polizeibegleitung an, die letztlich immer von den Zufällen abhängig seien, ob tatsächlich auch ein Polizeifahrzeug wie angefordert zur Verfügung stehe. Der testweise Betrieb durch private Begleiter werde ausdrücklich unterstützt.

„Wenn wir das Material nicht mehr oder immer schwieriger in unseren Kreis bekommen oder unsere Produkte nicht mehr zum Kunden liefern können, ist diese Region in Gefahr“, fürchtet Schorge. „Bahnübergänge, Autobahnbrücken und die Straßen müssen unbedingt ertüchtigt werden. Davon seien ganz viele Betriebe in Südwestfalen abhängig.

„Uns ist viel Unverständnis widergespiegelt worden, wenn der Landrat durch blumig-zweifelnde Interview-Aussagen die bestehende Verkehrsproblematik quasi kleinredet“, so CDU-Fraktionsvorsitzender Bernd Brandemann. Funktionstüchtige Verkehrswege seien notwendige Lebensadern, von denen die Zukunftsfähigkeit ein gehöriges Stück abhinge. Deshalb gehöre auch die bessere Anbindung Wittgensteins weiterhin oben auf der Agenda. „Bei Forderung, die A 45 befahrbar zu halten, muss die Region ganz eindeutig zusammen stehen“, unterstrich André Jung, Vorsitzender des Kreis- Bau- und Verkehrsausschusses. Beide erinnerten auch an den großen regionalen Konsens von Wirtschaft und Gewerkschaften, der für die Streckenführung Route 57 bestehe. „Die unnötigen und zumindest irritierenden Äußerungen des neuen Landrates zu diesem Verkehrsprojekt haben ja sogar Genossen verstört“, kritisiert Jung.

Im Anschluss an das Gespräch ließen sich die Kreistagsmitglieder über die Produktion in der Birlenbacher Straße informieren. „Für uns ist dieser Fertigungsbereich in der Kette unserer Gesamtproduktion sehr wichtig“, gab Christoph Schorge ein Bekenntnis zu diesem Betriebsstandort ab.

Foto: privat

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