„Sehen, was möglich ist – bewerten, was sich umsetzen lässt“

Umwelt-Arbeitskreis der CDU-Kreistagsfraktion Siegen-Wittgenstein informierte sich im RWE-Zukunftshaus in Bottrop

(wS/red) Siegen/Bottrop – „Um die ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen, müssen wir alle möglichen Facetten betrachten und immer wieder auch die fachliche Begleitung in Energiefragen suchen“, erläuterte Jutta Capito, (CDU) vor einem Besuch des Arbeitskreises „Klima + Umwelt“ ihrer Fraktion im RWE-Zukunftshaus in Bottrop. Dort wurde ein Altbau aus den 1960er Jahren energetisch grundsaniert. Projektleiter Andreas Klapdor von RWE-Effizienz erläuterte in dem bewohnten Gebäude die einzelnen Maßnahmen, mit denen es gelungen sei, den Energiebezug um 99 Prozent zu senken. „Aus dem Altbau ist tatsächlich ein Zukunftshaus mit Beispielcharakter geworden“, so sein Fazit. Es sei also durchaus möglich, ein Wohnhaus mit positiver Energiebilanz im Gebäudebestand zu erreichen. Die Gäste aus Siegen-Wittgenstein konnten sich von Keller bis zum Dach über die Dämmungen, Stromspeicher und die Vernetzung von Haustechnik und Hausautomation informieren. „Hier ist natürlich einiges durchaus als ‚Labor’ zu sehen“, so Jutta Capito, auch Vorsitzende des Kreis-Umweltausschusses. Die Richtung, einerseits Energiebedarf zu reduzieren und andererseits die lokale Stromerzeugung zu steigern, sei aber genau wegweisend. Als sehr beeindruckend erwies sich das „technische Herz“ des Hauses im Keller mit Lüftungsanlage, Stromspeicher, Wärmepumpe und Warmwasserspeicher.

Das „Vorbild-Haus“ in Bottrop gilt als bundesweit einzigartiges Projekt. Seine Sanierung wurde 2013 abgeschlossen und zählt als Beitrag zur „InnovationCity Ruhr“. (Foto: privat)

Das „Vorbild-Haus“ in Bottrop gilt als bundesweit einzigartiges Projekt. Seine Sanierung wurde 2013 abgeschlossen und zählt als Beitrag zur „InnovationCity Ruhr“. (Foto: privat)

„Fast drei Viertel des Bestandes an Wohngebäuden im Kreis sind Altbauten. Sie stellen deshalb ein bedeutendes Potential für energetische Sanierungsmaßnahmen dar“, betonte Bernd Brandemann, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, die Bedeutung dieses klimarelevanten Handlungsfeldes. Alle Maßnahmen, die den Bedarf an Wärme und Strom hier deutlich senken, seien ein Gewinn. „Aber diese Investitionen müssen sich natürlich auch rechnen“. Deshalb sei es gut und wichtig, modellhaft nach besten Lösungen zu suchen, die praxistauglich umzusetzen seien.

Nach dem Besuch in einem Einfamilienhaus konnte sich der CDU-Umweltarbeitskreis noch ein saniertes Mehrfamilienhaus anschauen, bei dem auch eine Gebäudewand vollflächig als Photovoltaikanlage ausgestaltet worden war. In der Musterwohnung, die quasi auch als Labor von der Hochschulforschung genutzt wird, konnte die konsequente Nutzung von LED-Beleuchtung bis hin zu „Smart-Home“-Anwendungen erlebt werden. „Die intelligente Steuerung und Messtechnik werden immer wichtiger“, erläuterte Stefan Engelberth dieses Forschungs- und Geschäftsfeld. Hier werde angestrebt, Energie- aber auch Sicherheitsthemen zusammen zu fassen.
„Das waren insgesamt sehr interessante Perspektiven und Einblicke“, dankte Jutta Capito den Experten in Bottrop. In einer intensiven Erörterung waren viele Details nachgefragt und auch kritisch diskutiert worden. Skepsis löste beispielsweise die 30cm dicke Polystorol-Dämmung aus. Gerade ein Arbeitspapier der „Fachkommission Bauaufsicht der Bauministerkonferenz“ hatte aktuell noch einmal die Gefahrenlagen durch diese Wärmedämmung aufgearbeitet.
.
Anzeige/WerbungJetzt clever werben bei wirSiegen.de – Infos hier
[adrotate group=“3″] .

[plista widgetname=plista_widget_slide]