Private Abfallwirtschaft: Beschäftigte beschließen Tarifforderung

Tarifvertrag für die REMONDIS Olpe GmbH

(wS/red) Olpe – Die bei der Gewerkschaft ver.di organisierten Kolleginnen und Kollegen der REMONDIS Olpe GmbH haben auf einer Mitgliederversammlung am 21. Mai 2015 einstimmig beschlossen, die Geschäftsführung zu Tarifverhandlungen aufzufordern. Zudem wählten die Beschäftigten aus ihren Reihen eine Tarifkommission.
Die Tarifkommission hat in Ihrer ersten Sitzung am 01. Juni 2015 die Forderungen formuliert und weitere organisatorische Schritte zur Durchsetzung beschlossen. Im Kern wollen die Beschäftigten die Anwendung des gültigen Flächentarifvertrags sowie eine deutliche Anhebung der Löhne und Gehälter erreichen.

Der gewerkschaftliche Organisationsgrad im Unternehmen hat sich in den letzten Wochen vervierfacht. Die Kolleginnen und Kollegen gehen die nun kommende Auseinandersetzung selbstbewusst an und sehen sich auch für einen Arbeitskampf gut gerüstet.

Hauptamtlich werden die Beschäftigten durch die ver.di Gewerkschaftssekretäre Gerd Walter (Düsseldorf) und Thomas Mehlin (Siegen) unterstützt und begleitet.

Hintergrund:
In der deutschen privaten Entsorgungswirtschaft gibt es einen Arbeitgeberverband (BDE, Bund der deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft), dem auch der REMONDIS Konzern angeschlossen ist. Für die Abfallwirtschaft hat der BDE mit der Gewerkschaft ver.di einen Flächentarifvertrag abgeschlossen. Wie in vielen anderen Branchen auch, verlassen Arbeitgeber diesen Flächentarifvertrag, um ihre Konkurrenzfähigkeit durch Lohndumping zu verbessern.

So hat der REMONDIS Konzern die Tochter in Olpe als eigenständige GmbH gegründet, dort wird der Tarifvertrag nicht angewendet!

Die REMONDIS Olpe GmbH ist in unserer Region mit über 200 Arbeitnehmern der größte Arbeitgeber der privaten Abfallwirtschaft. Das Unternehmen ist in allen Bereichen der Branche aktiv (privater Abfall im Auftrag von Städten und Gemeinden, Gewerbeabfall etc.) und hat neben dem Sitz in Olpe auch Standorte u. a. in Netphen, Gummersbach, Sundern, Freudenberg und Lennestadt.

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