Erneut NRW-Spitzenwert für Kreispolizeibehörde bei Aufklärungsquote

(wS/ots) Siegen-Wittgenstein 14.03.2016 | Landrat Andreas Müller als Chef der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein und Kriminaldirektorin Claudia Greve, die Leiterin der Siegen-Wittgensteiner Kriminalpolizei, betrachteten jetzt in der Kripo-Zentrale in der Weidenauer Straße 231 in Siegen die aktuelle Kriminalitätsstatistik 2015. Und der Landrat und die Kriminaldirektorin sind zufrieden.

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Grafik (zum Vergrößern auf das Bild klicken): Polizeibehörde

Dazu haben sie auch einen gleich doppelten Grund: War es den Kriminalbeamten bereits im Jahr 2014 gelungen, mit 60,59 Prozent die landesweit beste Aufklärungsquote (AQ) aller Polizeibehörden zu erreichen, so wiederholte sich dieser erfreuliche Umstand auch im Hinblick auf die jetzt vorliegende polizeiliche Krimimalstatistik für das vergangene Jahr 2015. Und da steht es schwarz auf weiß: 60,64 Prozent Aufklärungsquote in Siegen-Wittgenstein! Und das heißt: Wiederum Platz 1 landesweit!

„Damit sind wir nicht nur landesweiter Aufkärungs-Spitzenreiter, wir sind darüber hinaus auch die einzige Behörde, der es gelungen ist, die 60 Prozent-Hürde zu überschreiten. Das ist ein Ergebnis, für das ich mich bei allen meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreispolizeibehörde ausdrücklich bedanke“, so Landrat Andreas Müller.

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Und Claudia Greve, die als Leiterin für die Kriminalitätsbekämpfung im gesamten Kreis Siegen-Wittgenstein zuständig ist und der insgesamt acht Kommissariate in Siegen, Kreuztal und Bad Berleburg sowie ein ziviler Einsatztrupp unterstehen, ergänzt: „Die durchschnittliche AQ im Land lag übrigens bei 49,6 Prozent.

Arbeit gab es auch im vergangenen Jahr 2015 für die heimischen Kriminalisten genug: Mussten doch immerhin insgesamt 17.852 Straftaten bearbeitet werden. Gegenüber dem Vorjahr 2014 ist das eine Steigerung um 861 Fälle.

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„Diese Gesamtanzahl von Straftaten mit einer Aufklärungsquote von über 60 Prozent zu bearbeiten, das bekommt man nur mit hoch motivierten Polizisten hin, die sich mit ihrer Region identifizieren und die Ängste und Sorgen der Bürgerinnen und Bürger sehr genau kennen und auch ernst nehmen. Und – das wollen wir auch betonen – man muss ein kontinuierliches gutes Miteinander mit dem Bürger pflegen. Dann kommt ein solch gutes Gesamtergebnis zustande“, so Andreas Müller.

Dass der Kreis Siegen-Wittgenstein nach wie vor zu den sichersten Kreisen in ganz Nordrhein-Westfalen zählt, das zeigt sich laut Greve auch an der so genannten Häufigkeitszahl. Das nämlich ist umgerechnet die Zahl der auf pro 100.00 Einwohner begangenen Straftaten. Liegt diese 2015 im Landesschnitt bei 8.603, so rangiert die heimische Region mit einem Wert von 6.470 deutlich unterhalb dieses Levels der diesbezüglichen Skala.

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Kriminaldirektorin Greve: „Diese Aussage gilt auch für den Bereich der Wohnungseinbrüche. Hier haben wir zwar auch in unserem Kreisgebiet im Jahr 2015 eine erhebliche Steigerung um 156 Wohnungseinbrüche (2014: 379 Fälle, 2015: 535 Fälle) registrieren müssen.

Betrachtet man in diesem Zusammenhang jedoch die diesbezügliche Häufigkeitszahl, so relativiert sich dieser Faktor wiederum und es wird deutlich: Die Wahrscheinlichkeit, im Kreis Siegen-Wittgenstein Opfer eines Einbruchs zu werden, ist viel geringer als im landesweiten Durchschnitt (Siegen-Wittgenstein: 194, Landesschnitt: 308). In diesem Kontext muss man zudem bedenken, dass von den insgesamt im letzten Jahr bei uns registrierten Wohnungseinbrüchen über 47 Prozent „nur“ versuchte Wohnungseinbrüche waren, d.h. die Einbrecher gelangten erst gar nicht in das betreffende Haus bzw. in die betreffende Wohnung.“

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Landrat und Kripo-Chefin sind sich einig: “ Das können wir als positive Entwicklung betrachten, dass so gut wie jeder zweite Einbruch in unserem Kreisgebiet nicht mehr zum Erfolg für die Täter führt. Diese Entwicklung führen wir auf mehrere relevante Faktoren zurück: Zum einen ist es so, dass immer mehr Hausbesitzer und Wohnungsinhaber ihre vier Wände – bzw. deren Fenster und Türen – in materieller Hinsicht effektiv gegen Einbrecher schützen bzw. ausrüsten. Und zum anderen ist es so, dass die Bürgerinnen und Bürger auch sehr aufmerksam sind. D.h. unsere Einsatzleitstelle erreicht eine Vielzahl von Anrufen, in denen uns „wachsame Nachbarn“ verdächtige Personen oder Fahrzeuge in ihrem Wohnumfeld mitteilen. Und die Polizei kann auf diesem Weg dann natürlich sofort die notwendigen Fahndungsmaßnahmen einleiten. Und da unsere Streifenwagenbesatzungen landesweit auch die besten Einsatzreaktionszeiten bei Notrufeinsätzen aufweisen, haben wir damit immer wieder Erfolg.“

Deshalb appellieren beide auch nochmals, diese nachbarschaftliche Aufmerksamkeit unbedingt beizubehalten, um so auch auf diesem Weg Einbrechern einen entscheidenden Riegel vorzuschieben. „Rufen Sie uns lieber einmal zu viel als zu wenig an und wählen Sie im Verdachtsfall sofort die 110!“

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Claudia Greve:  „Wir haben auch in anderen Bereichen der Kriminalitätsstatistik gute Werte erreichen können. So liegt beispielsweise unsere Aufklärungsquote im Bereich des Taschendiebstahls (Anstieg von 362 Delikten im Jahr 2014 auf 476 im Jahr 2015) mit über 20 Prozent fast dreieinhalb Mal so hoch wie ansonsten im Land (5,9 %).“

„Auch die Anzahl der von uns ermittelten Tatverdächtigen haben wir nochmals steigern können von 7.249 im Jahr 2014 auf nunmehr 7.401 im Jahr 2015. Darunter befinden sich im Übrigen 2.401 ermittelte nichtdeutsche Tatverdächtige“, so die Kripo-Chefin.

Greve erläutert: „Von diesen 2.401 nichtdeutschen Tatverdächtigen macht die Gruppe der aus Südosteuropa stammenden Tatverdächtigen den größten Anteil aus (= 1.119 Tatverdächtige). Demgegenüber ist die Gruppe nordafrikanischer tatverdächtiger Personen mit 332 (= 4.49 % aller ermittelten Tatverdächtigen) als vergleichsweise klein zu bezeichnen.“

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„Hinsichtlich ganz herausragender Kriminalfälle ist uns allen sicherlich der Fall des versuchten Tötungsdelikts aus dem Februar 2015 in der Engsbachstraße in Erinnerung, der ja bereits vom Landgericht Siegen verhandelt wurde und mit einer hohen Freiheitsstrafe (8 Jahre) für den Angeklagten endete (Zusatz: Urteil noch nicht rechtskräftig). Außerdem sicherlich noch allen gut im Gedächtnis: Die erfolgreiche Festnahme des Siegener Serienbrandstifters, der ja für erhebliche Unruhe in der Bevölkerung gesorgt hatte. Auch er wurde zwischenzeitlich vom Gericht zu mehreren Jahren Freiheitsstrafe verurteilt“, so die Kriminaldirektorin.

Im Hinblick auf die wiederum gestiegenen Zahlen des Wohnungseinbruchs und des Taschendiebstahls hat sich die Kreispolizeibehörde konzeptionell und strategisch auf diese Entwicklungen eingestellt. Für die gesamte Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein hat der Kampf gegen Einbrecher allerhöchste Priorität. Vor allem überregional operierende mobile Einbrecherbanden aus Südosteuropa machen dabei Sorgen.

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Greve weiter: „Da sind polizeiliche Ermittlungen sehr aufwändig und anspruchsvoll. Deshalb arbeitet die Polizei jetzt landesweit auf der Grundlage des Konzepts „Mobile Täter im Visier (MOTIV)“ mit hoch spezialisierten Fahndern daran, von Experten des Landeskriminalamtes identifizierte Serientäter dingfest zu machen. Diese wichtigen überregionalen polizeilichen Maßnahmen reichern wir aber auch noch mit örtlichen / lokalen Komponenten an: Zum Beispiel eindringliche, wiederkehrende Appelle an unsere Bürgerinnen und Bürger , aufmerksam zu sein und uns über den Notruf 110 sofort verdächtige Personen oder Fahrzeuge zu melden.“

„Alle unsere Streifenwagenbesatzungen sind hoch motiviert, mögliche Einbrecher sofort zu überprüfen und zu kontrollieren und sie möglichst schnell hinter Schloss und Riegel zu bringen. So wollen wir insgesamt den Fahndungs- und Ermittlungsdruck noch weiter erhöhen. Dazu zählt in diesem Kontext auch, dass wir beispielsweise die kriminalpolizeiliche Sachbearbeitung aller kreisweiten Einbruchsdelikte (mit Ausnahme des Wittgensteiner Bereichs) bei unseren Einbruchsspezialisten des Siegener Kriminalkommissariats zentralisiert haben“, meint Greve.

Sie fügt an: „So sind wir noch schneller in der Lage, Entwicklungen und mögliche Tatzusammenhänge im Einbruchsbereich zu erkennen und sofort darauf reagieren zu können. Und schließlich sind wir auch im kriminalpräventiven Bereich sehr aktiv. Unser Experte für Einbruchsschutz, Kriminalhauptkommissar Uwe Seidel berät Haus- oder Wohnungseigentümer auf Wunsch gerne und unverbindlich im Hinblick auf eine optimale Einbruchssicherung.“

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„Entgegen anfänglichen Befürchtungen ist im Übrigen die Kriminalität in den Kommunen, die über größere Flüchtlingsunterkünfte verfügen, ausnahmslos zurückgegangen. So in Burbach von 931 Straftaten im Jahr 2014 auf 675 Straftaten im Jahr 2015; in Bad Berleburg von 839 Straftaten im Jahr 2014 auf 815 im Jahr 2015 und in Bad Laasphe von 536 im Jahr 2014 auf 457 im Jahr 2015“, beschreibt die Leiterin der Siegen-Wittgensteiner Kriminalpolizei.

Abschließend betonen Landrat Andreas Müller und die Kripochefin unisono: „Die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger ist ein sehr hohes Gut, das wir zu schützen haben. Das ist unser Ziel und unser Ansporn. Und daran arbeiten wir. Tag für Tag – und rund um die Uhr. Allen unseren Bürgerinnen und Bürgern, die uns auf diesem Weg im vergangenen Jahr geholfen haben, danken wir ausdrücklich.“

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