Kinder vor Blindheit schützen: Siegerländer Patienten spenden

Dr. Sebastian Briesen überreicht chirurgisches Material und operiert in Kenia

(wS/red) Siegen 26.05.2017 | Kinder sind im ländlich geprägten Kenia im Osten Afrikas besonders häufig der Gefahr ausgesetzt, sich an den Augen zu verletzen. Ohne Therapie drohen Komplikationen wie ein Grauer Star oder Blindheit. Dank zahlreicher Spenden von Siegerländer Patienten können Kinder in einer Augenklinik in Kwale an der Küste Kenias nun fachgerecht versorgt werden. Der Weidenauer Augenarzt Dr. Sebastian Briesen hat dringend benötigtes chirurgisches Equipment ins mehr als 11 000 Kilometer entfernte Kwale gebracht und gemeinsam mit Ärzten vor Ort Kinder operiert.

Dr. Sebastian Briesen (links), Facharzt für Augenheilkunde im MVZ Jung-Stilling in Siegen, überreichte dank zahlreicher Spenden seiner Siegerländer Patienten einer Augenklinik in Kwale in Kenia chirurgisches Material, um Kinder optimal operieren zu können. (Foto: Diakonie)

In Deutschland praktiziert Briesen in der Weidenauer Poststraße und operiert im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Seine Praxis ist dem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Jung-Stilling angeschlossen. Zweimal im Jahr reist der Augenspezialist nach Afrika, um medizinische Projekte zu unterstützen und Einheimische zu behandeln. Mithilfe von Spenden, die seine Patienten auf ein eigens eingerichtetes Konto geleistet haben, konnten chirurgische Instrumente angeschafft werden. Die Partnerschaft mit dem Kwale District Eye Center besteht seit mehreren Jahren. „Kinderblindheit zu vermeiden bleibt eine große Aufgabe in vielen Ländern Afrikas“, erklärt Briesen. Die häufigsten Gründe für einseitiges oder im schlimmsten Fall sogar beidseitiges Erblinden sind Verletzungen. Kinder in Kenia sind beim Spielen in den natürlich bewachsenen Landstrichen meistens unbeaufsichtigt. Mit spitzen Stöcken oder Dornen kommt es dabei nicht selten zu Verletzungen der Hornhaut, die bis in die Linse reichen – es entsteht ein Grauer Star.

Für den Augenarzt ist es wichtig zu sehen, dass vor Ort effektive Hilfe angeboten wird, die auch für deutsche Verhältnisse als gut bezeichnet werden kann. „Die Qualitätsstandards sind inzwischen hoch. Die Chirurgen sind gut ausgebildet und alle Operationen an Kindern werden von Anästhesisten begleitet und in Vollnarkose durchgeführt“, lobt Briesen. Die ärztliche Versorgung sei in weiten Teilen Kenias mittlerweile gut ausgebaut. Das Land bildet selbst ausreichend Augenärzte aus und die Regierung verpflichtet junge Ärzte, für mehrere Jahre in ländlichen Kliniken zu praktizieren. Trotzdem werden weiterhin Spenden benötigt, denn: „Die meisten Kinder kommen aus einfachen dörflichen Gemeinschaften. Die tatsächlich entstehenden Kosten für Operation und Nachsorge können von ihren Familien gar nicht oder nur teilweise getragen werden.“ Nur in einzelnen, sehr ländlichen Regionen gibt es häufig noch keine ständige augenärztliche Versorgung. Dann werden sogenannte Augencamps abgehalten. Das sind ein- oder mehrwöchige Kurzeinsätze ausländischer Ärzte mit dem Ziel, in dieser Zeit möglichst viele Operationen durchzuführen. Auch hierfür werden Spenden benötigt.

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