(wS/red) Kreuztal-Buschhütten 05.10.2017 | Es war mal wieder die unglückliche Kettenreaktion, die am Samstagvormittag in der Hüttenstraße hinter dem Kreuztaler Bahnhofsgelände zur vermeintlichen Katastrophe führte. Vermeintlich deshalb, weil der Termin der Alarmierung für alle Einsatzkräfte der Kreuztaler Stadtfeuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes keinen Zweifel daran ließ, dass es sich bei dem Großschadensereignis auf dem Geländer Firma Coatinc Siegen GmbH um die alljährliche Herbstübung aller verfügbaren Einheiten der Kommune handelte.
In der Werkstatt sollte ein Schweißvorgang aus dem Ruder gelaufen sein; ein Brand war die Folge, der Schreck dadurch wiederum die Ursache für einen Gefahrgutunfall an der Hallenausfahrt, nachdem ein Gabelstapler mit einem Gefahrgutbehälter havariert war. Dass zu allem Überfluss vor dem Gelände der Verzinkerei noch ein Pkw verunglückt und in einer Böschung in Gleisnähe auf dem Dach gelandet war, machte die Herausforderung perfekt. In vier Einsatzabschnitte hatte Kreuztals stellvertretender Wehrführer Uwe Heide als „Drehbuchautor“ die Großübung bereits im Vorfeld eingeteilt. Damit waren Strukturen sowohl für die Akteure an den Schadensorten als auch für die Koordinatoren in der Technischen Einsatzleitung klar, blieben aber in der praktischen Umsetzung eine Herausforderung. Umso mehr eine hinderliche, als im Laufe des Szenarios heftiger Niederschlag einsetzte und so manchen Zaungast den Regenschirm zücken ließ. Für den langjährigen Vize-Chef der Kreuztaler Feuerwehr, Heinz-Georg Lütticke, war es die letzte Herbstübung, die er als Koordinator in der Einsatzleitung mitgestaltete, für Thorsten Schreiber indes die erste Großübung mit ihm in offizieller Funktion als stellvertretender Wehrführer, zu dem ihn Kreuztals Bürgermeister Walter Kiß zwei Tage zuvor bestellt hatte.
Wehrleute suchten und retteten Verletzte aus verqualmten Räumlichkeiten, DRKler kümmerten sich um deren Blessuren, andere halfen der Kreuztaler Drehleiterbesatzung, eine Person aus großer Hohe vom Bereich des Hallendachs zu Boden zu befördern. Die Brandbekämpfung gehörte selbstverständlich mit zu den Herausforderungen der Übung. Während die Krombacher den besagten Verkehrsunfall mit schwerem hydraulischen Gerät abarbeiteten, zwängten sich auf der Rückseite des Firmengeländes Frauen und Männer aus Ferndorf und Kredenbach in Chemieschutzanzüge, um den leckgeschlagenen Behälter beim verunglückten Gabelstapler provisorisch abzudichten.
Welche einsatztaktischen Maßnahmen einer Verbesserung bedürfen, wollen die Verantwortlichen der Stadtfeuerwehr Kreuztal im Nachgang in einer Manöverkritik am runden Tisch zusammentragen. Die kollektive Stärkung nach der knapp zweieinhalbstündigen Übung bekamen alle Einsatzkräfte anschließend in Form einer deftigen Suppe vom Buschhüttener Versorgungsteam.
Der Kameradschaftsabend in der Kreuztaler Stadthalle besiegelte personelle Veränderungen in der Stadtfeuerwehr Kreuztal: Der Leiter der Feuerwehr Berthold Braun entließ den Kredenbacher Brandinspektor Friedrich-Wilhelm Preis aus seiner Verantwortung als Einheitsführer des Zuges IV (Ferndorf/Kredenbach) und bestellte Ingo Dirlenbach (Ferndorf) nach dessen Beförderung zum Brandoberinspektor zum neuen Einheitsführer. Stellvertretender Einheitsführer ist fortan der Kredenbacher Jan-Mirco Kleine, der zuvor zum Brandinspektor befördert worden war. Die Wehrführung beförderte zudem Marc Einzmann aus Krombach zum Brandmeister, den Kredenbacher Dominik Preis zum Oberbrandmeister.
Das Feuerwehrehrenzeichen in Silber für 25-jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr erhielten an diesem Abend Andreas Hofmann (Kreuztal), Markus Flender (Eichen) und Maik Böhlke (Buschhütten). Das Feuerwehrenzeichen in Gold für 35-jährigen Dienst am Nächsten ging an Dirk Werthenbach (Ferndorf), Frederik Setzer (Kredenbach), Henning Dirlenbach (Fellinghausen), Stefan Knipp und Swen Schneider (beide Kreuztal).
Fotos: Feuerwehr
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