Erfolgreiche Drückjagd in Altenseelbach! 61 Stück Schwarzwild zur Strecke gebracht

(wS/red) Neunkirchen 15.11.2017 | Die Wildschweinbestände nehmen zu. Entsprechend wachsen auch die Schäden, die das Schwarzwild auf der Suche nach Futter hinterlässt. Durchwühlte Gärten, geplünderte Felder oder – wie auf dem alten Friedhof Struthütten – umgepflügte Gräber, sind keine Seltenheit.

Als ursächlich für die zunehmende Wildschweinpopulation gelten die immer milder werdenden Winter. Auch das steigende Futterangebot – höhere Fruchtstände bei Buchen und Eichen und eine Zunahme der Maisfelder – führen dazu, dass sich die Tiere immer weiter verbreiten.

Eine kürzlich durchgeführte Drückjagd in Altenseelbach sollte die Zahl der Tiere dezimieren. Ihr gingen lange und intensive Planungen voraus. Das zu bejagende Gebiet erstreckte sich über eine Fläche von insgesamt 400 Hektar. Jagdpächter Alexander Jung hatte 35 Schützen mobilisieren können. 40 Hunde unterstützten die Jäger.

Nur einen Tag brachte das Team um Jagdpächter Alexander Jung, um mehr als fünf Dutzend Wildschweine zu erlegen. (Foto: Gemeinde Neunkirchen)

Nachdem die Bevölkerung mittels Hinweisschildern aufmerksam gemacht wurde, bestimmte Bereiche zu meiden, konnte es losgehen. „Morgens wurde eine Hälfte, am Abend der Rest des Bereichs bejagt“, erklärt Jung. Die Bilanz konnte sich sehen lassen: An nur einem Tag brachten die Jäger 61 Tiere zur Strecke.

Dass dies nachhaltige Auswirkungen haben wird, liegt auf der Hand: „Wir haben zwar keine genauen Zahlen über den aktuellen Bestand, aber wir gehen davon aus, dass eine Bache etwa sieben Frischlinge wirft. Rechnet man dies bei einem Anteil von 50 Prozent der weiblichen Wildschweine hoch, wird sich die Strecke sicher bemerkbar machen.“

Jutta Capito Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Ortsvereines freut sich über die sehr erfolgreiche Jagd: „Schwarzwild kann zu einem ernsthaften Problem für die Landwirtschaft werden. Aus diesem Grund bin ich sehr froh, dass die Drückjagd mit viel Aufwand vom Jagdpächter organisiert wurde.“

Ähnlich wie Jung, der ein „Umdenken in der Jägerschaft“ fordert, wünscht sich auch Capito, dass künftig häufiger Hand in Hand gearbeitet wird und „dass Drückjagden über mehrere Reviere gehen, um die Zahl der Wildschweine nachhaltig zu reduzieren.“

Dies ist ganz im Sinne der Unteren Jagdbehörde des Kreises Siegen-Wittgenstein. Auch sie fordert die heimische Jägerschaft auf, Wildschweine noch intensiver und revierübergreifend zu bejagen.

Allerdings darf der Aufwand im Vorfeld nicht unterschätzt werden. Die Jagd muss akribisch und detailliert geplant werden. „Die Ausführung dauert einen Tag“, weiß Alexander Jung, „die Planungen dafür dauern 300 Tage.“ Mit dem Abschuss der Tiere ist die Jagd jedoch noch lange nicht beendet, schließlich muss das Wildbrett gekühlt und „an den Mann gebracht“ werden. Je nach Jagdstrecke kann dies zu logistischen Problemen führen.

Alexander Jung fand für alle 61 Wildschweine einen Abnehmer. Und er plant bereits für das kommende Jahr. Seit zehn Jahren führt der Altenseelbacher Drückjagden durch. Er kann auf ein Team mit großer Erfahrung zählen. Dass die Jagd nicht überall auf Verständnis stößt, macht Jung ratlos: „Es ist wichtig, dass die Wildschweinpopulation eingedämmt wird. So können wir nicht nur den verheerenden Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen und Weiden, sondern auch Seuchen unter den Wildschweinen vorbeugen.“

Dass dafür der Wald gesperrt würde, sei hinzunehmen: „Wir veranstalten die Drückjagd einmal im Jahr und zwar immer an einem Wochentag. Diese minimale Einschränkung sollte die Bevölkerung angesichts der vielen Vorteile tolerieren“, hofft Jung.

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