„Familienfreundliche Unternehmen“ im Austausch

Netzwerktreffen zum Thema Pflege und Beruf

(wS/red) Siegen 18.12.2017 | Ist zu Hause wohl alles okay? Kommt der Angehörige auch kurz ohne mich zurecht? Mit diesen und ähnlichen Gedanken schlagen sich viele pflegende Beschäftigte herum. Trotzdem ist in einigen Unternehmen das Thema Pflege noch ein Tabu. In den Betrieben, die vom Kompetenzzentrum Frau & Beruf „Competentia“ mit dem Zertifikat „Familienfreundliches Unternehmen“ ausgezeichnet wurden, sieht das anders aus. Regelmäßig treffen sie sich, um sich auszutauschen und das Bewusstsein für das Thema Familienfreundlichkeit weiter zu schärfen. Themenschwerpunkt des letzten, durch das Kompetenzzentrum Frau & Beruf initiierten Netzwerktreffens, war die Vereinbarkeit von Beruf & Pflege.

Haben im Blick was pflegebedürftige Familienmitglieder für berufstätige Angehörige bedeuten: von links: Christiane Decker (FM-Plast GmbH), Susanne Halhuber und Olga Jerschowa (beide Celenus Fachklinik Hilchenbach GmbH), Petra Giesler (Albrecht Bäumer GmbH & Co. KG), Jana Dimter-Hammerstein (connecT EDV-Vertriebs GmbH), Anke Schulte-Nienhaus und Stephanie Vor (beide DRK Kreisverband Siegen-Wittgenstein e. V.), Regina Held (Verbund für Unternehmen & Familie e.V.) mit den Infomappen zum Thema Pflege. (Foto: Kreis)

Pflege im Fokus

Die Unternehmen möchten die Mitarbeiter unterstützen, die neben der Berufstätigkeit Familienangehörige pflegen. „Es ist wichtig zu wissen, wie sich die Situation von berufstätigen Pflegenden darstellt, welche Unterstützung ihnen grundsätzlich offen steht und welche gesetzlichen und betrieblichen Möglichkeiten umgesetzt werden können“, so Kristina Wertebach vom Kompetenzzentrum. Diese und weitere Fragen beantwortete Regina Held vom Verbund für Unternehmen & Familie e. V.

Ein familiärer Pflegefall tritt oftmals plötzlich und unerwartet ein. Schnell müssen Angehörige dann Entscheidungen treffen und sich um eine Vielzahl von organisatorischen und pflegerischen Aufgaben kümmern. „Wir möchten mit gezielter Ansprache und ‚erster Hilfe‘ die Arbeitskraft unserer Beschäftigten aufrechterhalten“, sind sich die Unternehmensvertreterinnen einig. In einer solchen Situation sind fundierte Informationen zu regionalen und überregionalen Beratungs- und Unterstützungsangeboten sehr wichtig.

Passgenaue Informationen

Deshalb hat das Kompetenzzentrum Frau & Beruf eine Pflegemappe erstellt, die umfangreiche Informationen zum Thema Pflege enthält und bei der Informationsbeschaffung entlasten soll. Die Unterlagen gewähren einen schnellen Überblick über relevante Themen zur Angehörigenpflege und Vereinbarkeitsmöglichkeiten, z. B. rechtliche Grundlagen, Entlastungsdienste, Ansprechpartner in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe sowie hilfreiche Checklisten. Die Pflegemappe kann Rüstzeug für „Pflegescouts“ in Unternehmen sein, die als betriebliche Unterstützer für berufstätige Pflegende im Unternehmen ausgebildet werden.

Weitere „familienfreundliche“ Zertifizierungen geplant

Mit der Pflegemappe im Gepäck verabschiedeten sich die Unternehmen bis zum nächsten Netzwerktreffen. Bis dahin wird das Netzwerk gewachsen sein. Denn aktuell durchlaufen weitere zehn Unternehmen den Zertifizierungsprozess „Familienfreundliches Unternehmen“.

Auch im Jahr 2018 ermöglichen die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe wieder zehn Unternehmen, sich für ihre Familienfreundlichkeit zertifizieren zu lassen. Das Zertifikat richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten. Das Projekt wird aus Mitteln des Landes NRW und des europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Interessierte Unternehmen können sich an das Kompetenzzentrum Frau & Beruf Siegen-Wittgenstein/Olpe wenden. Ansprechpartnerin ist Kristina Wertebach, Tel.: 0271 333-1191, E-Mail: k.wertebach@siegen-wittgenstein.de.

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