Landrat hofft auf breite Mehrheit für Erhalt des Regionalflughafens auf der Lipper Höhe
(wS/red) Siegen-Burbach 13.03.2018 | Landrat Andreas Müller wirbt im Vorfeld der nächsten Sitzung des Kreistags am kommenden Freitag um Zustimmung, mit möglichst breiter Mehrheit den Weg für den Weiterbetrieb des Siegerland Flughafens frei zu machen – und damit die Weichen für eine zukunftsfähige Entwicklung des Regionalflughafens auf der Lipper Höhe zustellen. „In der Vergangenheit wurde alljährlich in der Dezember-Sitzung des Kreistages grundsätzlich die Existenz des Siegerland Flughafens diskutiert. So etwas tut keinem Unternehmen gut. Denn wie will der Siegerland Flughafen Geschäftspartner für langfristige Kooperationen gewinnen, wenn nicht klar ist, wie lange es ihn noch geben wird?“, sagt Landrat Andreas Müller: „Deshalb wünsche ich mir, dass diese Diskussionen ab Freitag beendet sind und sich unser Flughafen dann in einem ruhigen Umfeld auf seine geschäftlichen Aktivitäten konzentrieren kann.“
Der Kreistag hatte den Landrat vor einem Jahr beauftragt, Mitfinanziers für den Flughafen zu finden, bzw. andere Möglichkeiten, um den Zuschussbedarf des Kreises um jährlich rund 700.000 zu senken. Nach einem Jahr intensiver Gespräche und großem persönlichem Engagement kann der Landrat dem Kreistag nun ein Gesamtpaket vorlegen, das mittelfristig Entlastungen in einer Höhe von 600.000 bis 650.000 Euro pro Jahr beinhaltet.
Bereits im Mai vergangenen Jahres hatte der Landrat gemeinsam mit IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener mitteilen können, dass die heimische Wirtschaft bereit ist, den Siegerland Flughafen in den nächsten Jahren mit einem Millionenbetrag zu unterstützen. Aktuell liegen Zusagen der regionalen Wirtschaft und des kommunalen Bereichs in Höhe von rund 350.000 bis 400.000 Euro pro Jahr vor. Diese werden über einen Förderverein und über Sponsoring zur Verfügung gestellt. Zudem wird die Siegerland Flughafen GmbH ein Kostenoptimierungsprogramm umsetzen.
Wichtiger Partner bei der künftigen Entwicklung des Siegerland Flughafens ist der auf Initiative der IHK gegründete Förderverein „Siegerland Flughafen Dreiländereck e. V.“. Dieser hat sich das Ziel gesetzt, den Flughafen in seiner Wirtschaftlichkeit langfristig zu stärken. Die Zusagen aus der Wirtschaft sind zunächst auf fünf Jahre befristet, sollen aber verstetigt werden.
Ein Gutachten, das der Kreis im Jahr 2016 in Auftrag gegeben hatte, war zu dem Schluss gekommen, dass der Siegerland Flughafen ein wichtiger Bestandteil der regionalen Verkehrslogistik für den Luftfracht- und Geschäftstransport ist und eine maßgebliche regionalwirtschaftliche Bedeutung hat. „Mit einer Entscheidung für den Weiterbetrieb geben wir 24 Unternehmen mit ca. 660 Mitarbeitern im direkten Umfeld des Flughafens Zukunftssicherheit und Entwicklungsperspektiven“, unterstreicht der Landrat. Allein die flughafenspezifischen Unternehmen erwirtschaften eine Brutto-Wertschöpfung von jährlich 40 Mio. Euro.
„Das jetzt erreichte Ergebnis ist eine gemeinsame Kraftanstrengung vieler Akteure in der Region. Es zeigt einmal mehr, was wir in Siegen-Wittgenstein erreichen können, wenn sich viele einbringen, Verantwortung übernehmen und an einem Strang ziehen“, freut sich der Landrat. Müller bedankt sich bei allen, die ihren Beitrag zur Fortführung des Siegerland Flughafens leisten werden, und bei den Mitgliedern des Arbeitskreises Verkehrsflughafen Siegerland, den der Kreistag gegründet hatte und der auch künftig die Entwicklung des Flughafens begleiten wird.