Kreis, Kommunen und Unternehmer ziehen Zwischenbilanz aus „ÖKOPROFIT“-Projekt
(wS/red) Wilnsdorf 26.07.2018 | Das Klima schützen und gleichzeitig Geld sparen – das wollen Siegerländer Unternehmen mit dem Projekt „ÖKOPROFIT Siegerland“ erreichen. 13 Unternehmen aus Burbach, Netphen, Neunkirchen und Wilnsdorf wollen ihr Umweltmanagement mit Hilfe des einjährigen Projektes verbessern. Nach der Halbzeit von „ÖKOPROFIT“ haben sich die Teilnehmer zur Zwischenbilanz bei der Firma Gayko in Wilnsdorf getroffen. Dabei wurde deutlich, dass die Unternehmen in der ersten Projektphase nicht „geschlafen“ haben: Insgesamt 54 Maßnahmen, im Bereich Ressourcenverbrauch wie Abfall, Energiebrauch, Wasser, Druckluft oder Mitarbeitermobilität, wurden vorgestellt. Nach einer Präsentation der bisherigen Aktivitäten kürten die Teilnehmer den „Zwischenbilanz-Champion“: Die Firma eferest aus Wilnsdorf. Der Druckbehälter-Hersteller hat für seine Mitarbeiter zwölf E-Bikes gekauft. Alleine drei Mitarbeiter, die nun regelmäßig mit E-Bikes zur Arbeit kommen, sparen hierdurch 600 Liter Kraftstoff jährlich und damit rund 1,5 Tonnen CO2 ein, was etwa dem monatlichen Verbrauch einer Person in Siegen-Wittgenstein entspricht.
Den zweiten Platz belegte die Brücken-Apotheke aus Niederdielfen. Um den Verbrauch an häufig nur einmalig genutzten Papiertüten zu reduzieren, werden diese in Zukunft nur noch kostenpflichtig und auf Nachfrage zu erhalten sein. Der Erlös soll jährlich für Klima- und Umweltschutzinitiativen gespendet werden.
Auf dem dritten Platz landete die Theodor Stephan KG aus Burbach mit der Installation eines zusätzlichen Trockners im Bereich der Mahlanlage. Diese macht über 80 Prozent des Energieverbrauchs des Tonbergbau-Unternehmens aus und kann durch den zusätzlichen Trockner erheblich effizienter arbeiten.
Nach einer Begrüßung durch Oliver Gerdes, stellvertretender Geschäftsführer der Firma Gayko, ordnete Dr. Dominik Düber, Klimaschutzmanager des Kreises Siegen-Wittgenstein, das „ÖKOPROFIT-Projekt“ in die gemeinsame Klimaschutz-Strategie von Kreis und Kommunen ein: „Über die Hälfte der CO2-Emissionen im Kreis gehen auf wirtschaftliche Aktivitäten zurück und rund ein Drittel auf Mobilität, wovon der Berufsverkehr die größte Rolle spielt. Deswegen ist es so wichtig, dass Unternehmen und Kommunen an einem Strang ziehen, um unsere Region zukunftsfähig zu machen.“
Im Workshop beleuchteten Johannes Knauber (WertSicht GmbH) und Matthias Jung (Umweltbeauftragter der Gemeinde Neunkirchen) das Thema Abfall und Wertstoffe und gaben einen Überblick über gesetzliche Vorgaben und Möglichkeiten für Unternehmen durch ein sinnvolles Abfallmanagement Ressourcen und Kosten zu schonen. „Es ist unglaublich, was wir immer wieder in unseren Müllsammlungen entdecken“, so Matthias Jung, während Johannes Knauber mit Fotos aus dem Unternehmensalltag korrekte Entsorgungsstrategien einüben ließ.
„ÖKOPROFIT Siegerland“ ging im November 2017 aus einer Initiative des Kreises und vier Städten und Gemeinden im Rahmen des gemeinsamen Klimaschutzkonzeptes an den Start. Die beteiligten Unternehmen suchen seitdem Potenziale zur Einsparung des Energie- und Ressourcenverbrauchs im Betrieb. Geschult werden die Firmen dabei in acht thematischen Workshops und in Vor-Ort-Beratungen, die durch Unternehmensberater sowie Energie- und Umweltexperten der Firma WertSicht GmbH durchgeführt werden. Am Projekt beteiligt sind die Firmen awiwa, OPS Ingersoll und Theodor Stefan KG aus Burbach, die AWO Werkstätten und Büdenbender Hausbau aus Netphen, die Haupt- und Realschule der Gemeinde Neunkirchen, die BrückenApotheke, Eferest Stahlblechbau, Gayko Fenster- und Türenbau, Stauf Klebstoffwerk, Wolf Behälter- und Apparatebau, Weisstalwerk Industriebau und Weisstalwerk Stahlhochbau aus Wilnsdorf.
Der Kreis Siegen-Wittgenstein ist derzeit mit weiteren Kommunen im Gespräch, um für 2019 eine zweite Runden des „ÖKOPROFIT-Projektes“ vorzubereiten. Hierbei sollen Kommunen und Unternehmen aus dem nördlichen Siegerland und Wittgenstein angesprochen werden.
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