Günter Thielecke pflegt Neunkirchens bekannteste Blumenpracht im Zeppenfelder Kreisel
(wS/red) Neunkirchen 20.08.2018 | Indisches Blumenrohr und Lavendel, Rittersporn und Sonnenhut, Buchs und Rizinus – ein Meer aus Blumen und Grünpflanzen gedeiht in Zeppenfeld. Doch die bunte Pracht befindet sich nicht in einem privaten Garten: Sie wächst im Kreisel und bildet dort einen prominenten Farbtupfer, der am Tag von hunderten Passanten umrundet wird.
Verantwortlich für das üppige und farbenfrohe, aber eben keineswegs wildwuchernde Wachsen inmitten des fließenden Verkehrs ist der Heimatverein Zeppenfeld in Gestalt von Günter Thielecke. Der 83-Jährige hat einst als Landschaftsgärtner beim Kreis Siegen-Wittgenstein gearbeitet und sich dem Kreisel vor etwa acht Jahren mit viel Herzblut und Sachverstand angenommen. „Die 130 Quadratmeter große Fläche war vorher vom gemeindlichen Bauhof bepflanzt und gepflegt worden“, erzählt Thielecke. Um Kosten zu sparen, hatte man seitens der Verwaltungsspitze den Heimatverein Zeppenfeld ins Boot geholt.
„Zunächst wurden die benötigten Pflanzen vom örtlichen Blumengroßhändler gespendet“, weiß Rüdiger Eisel, der Vorsitzende des Heimatvereins. Doch Thielecke, der Mann vom Fach, stellte schnell seinen grünen Daumen unter Beweis: Viele der Pflanzen hat er selbst angezogen. Die nicht winterharten Stauden überwintern inzwischen beim ihm Daheim. Vom Frühjahr an erfreuen sie dann wieder jene, die beim Umrunden des schmucken Blumenbeets ein Auge für die stattlichen Gewächse haben.
Wer einen eigenen Garten hat, weiß, wie arbeitsaufwändig die Grünpflege sein kann: Regelmäßig ist Günter Thielecke vor Ort, um die Hecke zu stutzen, den Lavendel zurückzuschneiden, den Bereich rund um den Kreise zu fegen und vertrocknete Blüten zu entfernen. Werner Sander unterstützt ihn bei diesen Tätigkeiten.
„Der Strauch- und Heckenschnitt verbleibt vor Ort“, erklärt Thielecke, „wir nutzen ihn als Mulch“. Die Nährstoffe tun den Pflanzen gut, der passionierte Gärtner verrät aber auch, dass eine regelmäßige Düngung der Pflanzen unabdingbar ist. Ebenso wie das Gießen. Und das ist in diesem Sommer zu einer Herkulesaufgabe geworden: „Während der extremen Hitzephase musste der Kreise jeden zweiten Tag gewässert werden“, erzählt Rüdiger Eisel. Und dies erfordert einen Hydranten sowie 30 Meter Schlauch – nicht zu vergessen der Zeitaufwand. Etwa 45 Minuten müssen für den „künstlichen Regen“ jedes Mal eingeplant werden. Doch die Mühe ist es wert, da sind sich alle Beteiligten und viele der Passanten einig.
Wie lange der Heimatverein sich noch um das blühende Rund kümmern kann, steht derzeit allerdings in den Sternen. Günter Thielecke ist ein überaus rüstiger Rentner, der sich neben dem Kreisel auch um die Grünanlagen auf dem Dorfplatz und am Ehrenmal kümmert. Doch wie in vielen Vereinen fehlt auch beim HV in Zeppenfeld eine jüngere Generation, um irgendwann einmal nachzurücken.
„Möglicherweise müssen wir die Pflege des Kreisels in absehbarer Zeit wieder an die Gemeinde abgeben“, so Eisel. Wenn sich jedoch noch jemand findet, der Lust an der Vereinsarbeit hat, mit einem grünen Daumen ausgestattet ist und den am stärksten frequentierten Blumengarten der Großgemeinde zum Leuchten bringen möchte, der kann sich gern beim Heimatvereinschef melden.
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