(wS/si) Siegen 14.03.2020 | Das Gesundheitsamt des Kreises Siegen-Wittgenstein hat den Ordnungsbehörden der Städte und Gemeinden den Vorschlag gemacht, eine Reihe von weiteren Einrichtungen ab Montag, 16. März 2020, zu schließen, um die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Bei allen handelt es sich um Einrichtungen mit einer erhöhten Infektionsgefahr, so das Gesundheitsamt. Konkret sollen bis auf weiteres Schwimmbäder, Saunen, Fitnessstudios, Clubs, Discotheken, Kinos und Tanzschulen nicht mehr geöffnet werden.
Für Trauerfeiern schlägt das Kreisgesundheitsamt hygienische Schutzmaßnahmen vor, um die Gefahr der Verbreitung des Coronavirus zu minimieren. Dazu gehört z.B. die Erhöhung der Abstände zwischen den Trauergästen, etwa durch die Entfernung von Stühlen oder das Auslassen von Plätzen. Zudem sollen allgemeine Verhaltensregeln beachtet werden, wie ein Verzicht auf Händeschütteln.
Hintergrund der Vorschläge des Kreisgesundheitsamtes waren verschiedene Fragestellungen, die die Stadt Siegen an den Kreis herangetragen hatte.
Auch am heutigen Samstag waren die mobilen Test-Teams des Kreises Siegen-Wittgenstein wieder unterwegs. Insgesamt haben sie 30 Abstriche bei Verdachtsfällen genommen. Darunter waren auch Schüler einer Reisgruppe des Fürst-Johann-Moritz-Gymnasiums. Insgesamt 69 Schülerinnen und Schüler nebst Lehrern kamen am Morgen von einer Skifreizeit zurück nach Siegen. Ein Test-Team des Kreises hat sie in Empfang genommen, über die aktuelle Lage informiert und Infozettel übergeben. Zehn Schülerinnen und Schülern wurden auf Grund von Grippesymptomen Proben entnommen. Diese Schüler, aber auch alle anderen Teilnehmer der Skifreizeit, sind aufgefordert, in den nächsten 14 Tagen soziale Kontakte zu meiden und zuhause zu bleiben.
Einer der bestätigten Coronafälle vom Freitag betraf einen Arzt der Vamed-Klinik in Bad Berleburg. Dieser befindet sich in Quarantäne. Die Tests all seiner Kontaktpersonen waren, soweit sie heute vorlagen, negativ. Vier Ergebnisse stehen noch aus.
Weitere Untersuchungsergebnisse sind am heutigen Samstag nicht im Kreisgesundheitsamt eingegangen.
Die Mitarbeiter des Kreisgesundheitsamtes haben im Laufe des Tages die letzten Patienten – soweit sie erreichbar waren – kontaktiert, die von Hausärzten im Laufe der Woche an das Gesundheitsamt übermittelt worden waren. Dabei wurden vielfach noch einmal die aktuellen Symptome und mögliche Übertragungswege abgeklärt – und – falls erforderlich – das weitere Vorgehen zur Testung besprochen.
Zwei mobile Test-Teams werden auch am morgigen Sonntag wieder unterwegs sein.
Die Corona-Infohotline des Kreises wurde auch heute wieder intensiv nachgefragt. Aufgrund der zahlreichen Anrufe war die Hotline eine Stunde länger besetzt als ursprünglich geplant. In den fünf Stunden zwischen 9:00 und 14:00 Uhr nahmen die Mitarbeiter 173 Anrufe entgegen. Auch am morgigen Sonntag ist die Hotline wieder planmäßig zwischen 9:00 und 13:00 Uhr besetzt. Die Nummer lautet 0271 333-1120.