(wS/red) Siegen-Wittgenstein 15.08.2020 | „Einfach mal schneller sein, als die Sauerländer“
(Siegen-Wittgenstein). „Selten, dass ein Thema so durch die Decke geht, wie die Idee mit den Trekkingplätzen entlang des Rothaarsteigs“, erinnert sich Fraktionssprecher Guido Müller, als die Freien Demokraten im Juni zum ersten Mal die Idee vorgestellt haben, an besonderen Orten im Wald des Rothaarsteigs Trekking-Plätze zu installieren. Nicht erst im Corona-Jahr liegt das naturnahe und heimatnahe Urlauben im Trend. Die Idee für die Zeltplattformen haben die Liberalen vom Eifelsteig mitgenommen. Im Hohen Vendt sind die Holzkonstruktionen mit integrierter Sitzecke, Ösen für die Zeltböden und Biotoiletten bereits ein Hit. Die Auslastung im Sommer liegt bei 98 Prozent. Im Naturpark Sauerland-Rothaarsteig ist gerade mal in Hallenberg ein erstes Projekt in Planung. „Im Grunde ist jetzt noch die Zeit, um Siegen-Wittgenstein als den touristischen Trekking-Schwerpunkt auf dem Rothaarsteig zu etablieren.
Noch können wir uns einen Vorsprung erarbeiten, der kann aber schnell verspielt sein“, so Müller. Die Liberalen wollen in den kommenden zwei Jahren 15 Trekkingplätze entlang des Premiumwanderwegs auf Kreisgebietsseite errichten lassen. Entgegen der Vorbilder in der Eifel sollen die Plateaus größer sein, so dass mindestens drei Zelte auch zusammen aufgebaut werden können und kleine Gruppen zusammen ihr Lager aufbauen können. Die Freien Demokraten verfolgen die Idee, Tourismus für die Menschen zu fördern und zu entwickeln, die hier leben und arbeiten – und die nach Siegen-Wittgenstein zuwandern sollen. Denn die Wirtschaft wird in den nächsten Jahren Zuwanderung benötigen und muss sich im Wettbewerb mit Süddeutschland und den Metropolen an Rhein und Ruhr behaupten. Besondere Freizeitaktivitäten und -attraktivitäten zahlen sich bei der Entscheidung für die Region aus, sind sich die Liberalen sicher.
Erster Standort an der Ginsburg?
Schaut man sich die Wanderwege am Rothaarsteig zwischen Dillenburg und Schanze an, dann muss man feststellen, dass Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten direkt am Weg sehr beschränkt sind, egal ob man sich im Siegerland oder Wittgenstein befindet. Die Regionalgrenzen zwischen Siegen-Wittgenstein und Sauerland merkt man touristisch sofort. Ein erstes Testprojekt würden die Freien Demokraten gerne an der Ginsburg umgesetzt sehen und fordern das in ihrem Antrag zum nächsten Kreistag Anfang Oktober. Im Schatten der hochmittelalterlichen Höhenburg beim Hilchenbacher Stadtteil Grund wäre ein idealer Standort. Zudem könnten ohne großen Aufwand die Toilettenanlagen im neugeplanten Besucherzentrum genutzt werden. Das spart Geld.
Wobei die Trekkingplätze mit Kosten von 4.000 EUR und Biotoiletten (2.500 EUR) sowieso günstig sind. Der Kreis Siegen-Wittgenstein soll eine Finanzierung über eigene Haushaltsmittel in die kommenden Haushaltspläne einstellen. Aber die Chancen stehen gut, dass es seitens des Naturparks oder auch durch Bundes- und Landesprojekte Fördermöglichkeiten gibt. Die Natur-Trekking-Plätze sind aber nur ein erster Schritt. Die Corona-Krise hat auch das Nachdenken über Camping- und Stellplätze für Wohnmobile und Wohnwagen neu eröffnet. Die kürzlich vorgestellte Idee von Tiny-Häusern könnte eine weitere Lösung sein, damit Naherholung erlebnisorientiert, schnell und kostengünstig möglich ist.
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