Corona-Prämie für Beschäftige bedingt schnellen Tarifabschluss

(wS/Hi) Hilchenbach 04.02.2022 | Celenus bittet Politik um Gerechtigkeit für Beschäftigte

Die Celenus Fachklinik Hilchenbach legte ver.di in der gestrigen 4. Tarifverhandlungsrunde erneut ein deutlich erhöhtes Tarifangebot vor. Dieses beinhaltet u.a. eine Corona-Prämie von 1.027,- EUR je Vollzeitbeschäftigten. Damit verbunden ist ein dringender Appell an Bund und Länder, endlich für eine gerechte Entlohnung in Pandemiezeiten – auch für die Celenus-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – zu sorgen.

Die Celenus Fachklinik Hilchenbach war in 2021 erneut Entlastungskrankenhaus nach §22 Krankenhausgesetz für Corona- Patientinnen und -Patienten. Doch während im vergangenen Jahr alleine in Nordrhein-Westfalen die Beschäftigten von 228 Kliniken rund 108 Millionen Euro an Corona-Prämien vom Land erhielten, gingen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Celenus Fachklinik Hilchenbach leer aus. Und das, obwohl sie die gleichen Leistungen erbringen und den gleichen Belastungen ausgesetzt sind wie ihre Kolleginnen und Kollegen aus den Akutkrankenhäusern. Rehakliniken blieben schlicht unberücksichtigt.

„Das ist eigentlich ein Skandal!“ kommentiert Klinikdirektorin Christiane Sauvonnet. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter springen ein, um in diesen schwierigen Zeiten die Akuthäuser zu entlasten, geben Tag und Nacht alles, um Corona-Patientinnen und -Patienten bestmöglich mit zu versorgen und werden von der Politik schlichtweg ignoriert.“ so Christiane Sauvonnet. Ein letzter Ausweg durch einen Brandbrief an den damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn blieb unbeantwortet. Durch die besonderen Belastungen der Corona-Pandemie befinde man sich in einer wirtschaftlich sehr herausfordernden Situation. Hinzu komme, dass Reha- Kliniken – im Gegensatz zu Akutkrankenhäusern – aufgrund der Vergütungsstruktur Personal- und Materialkostensteigerungen gegenüber den Kostenträgern nicht geltend machen können.

Celenus bittet vor diesem Hintergrund auch den Tarifpartner ver.di um Solidarität in den laufenden Tarifverhandlungen. „Wir brauchen Stabilität und Planungssicherheit und gehen mit unserem Angebot an die absolute Grenze des wirtschaftlich Machbaren.“ so Christiane Sauvonnet. Die angebotene Corona-Prämie von 1.027 Euro je Vollzeitbeschäftigten muss Celenus vollständig selber zahlen. „Aber das tun wir gerne, wenn die Politik schon keine Wertschätzung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übrig hat.“ betont Christiane Sauvonnet.

Das Tarifangebot enthält zusätzlich eine gestaffelte Lohnerhöhung von insgesamt 4,72% inklusive Sockelanhebung. Ein Tarifabschluss mit ver.di ist bis Ende Februar notwendig, da der Arbeitgeber ansonsten die Bedingungen für die Auszahlungen der steuerfreien Corona-Prämie nicht mehr erfüllen kann.

Ver.di fordert wiederum in nur 12 Monaten umgerechnet 10,5 % Tarifanpassung. Eine Forderung, die in dieser Größenordnung nach fast 24 wirtschaftlich äußerst schwierigen Monaten und mit unsicherer Vorausschau schlicht nicht erfüllbar ist. Bei den Laufzeiten sind die Tarifpartner sich inzwischen entgegengekommen, auch wenn eine Einigung noch nicht erfolgt ist.

Die Celenus Fachklinik Hilchenbach

besteht seit 1997 und führt medizinische Rehabilitationsmaßnahmen durch. Die Klinik umfasst 236 Behandlungsplätze. Es werden Patienten aller neurologischen und neurochirurgischen Diagnosegruppen und aller Behinderungs- und Krankheits- schweregrade behandelt. Eine Intensiv- pflege-Einheit mit 22 Plätzen sowie eine halbgeschlossene Station mit 12 Behandlungsplätzen und eine Ambulanz stehen bereit. Behandelt werden vor allem Patienten mit Schlaganfallerkrankungen, Schädel-Hirn- Verletzungen, Multipler Sklerose und Morbus Parkinson.

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