(wS/fdp) Siegen 23.11.2022 | Das Gesundheitsamt des Kreises Siegen-Wittgenstein, Radio Siegen und der Kommunalpolitiker Gerhard Köster sind die neuen Preisträger des „Siegerländer Haubergsknipp“, des kommunalpolitischen Ehrenpreises des FDP Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein und der Kreistagsfraktion der Liberalen. Seit 29 Jahren gibt es den Preis, ins Leben gerufen durch den ehemaligen heimischen Landtagsabgeordneten Hagen Tschoeltsch und heutigen Ehrenvorsitzenden. Der Knipp wurde als Symbol für die wirtschaftlichen und kulturellen Wurzeln des Kreises gewählt. Und überreicht werden tatsächlich (scharfe) Werkzeuge. Verliehen werden die Auszeichnungen an Persönlichkeiten, die sich um das Gemeinwohl verdient gemacht haben.
Aller guten Dinge sind drei
Im dritten Anlauf werden in diesem Jahr die Preisträger aus dem Jahr 2020 im Zuge einer festlichen Preisverleihung geehrt. Im Kulturhaus Lÿz war in den beiden letzten Jahren zwar bereits alles vorbereitet, aber die Zeremonien mussten letztlich zweimal kurzfristig wegen neuen Fallzahlen geschuldet, auf 2022 verlegt werden. „Corona macht uns nicht kirre, aber aufgrund der damaligen Fallzahlen galt es eben, größere Veranstaltungen zu vermeiden. Deswegen hatten wir uns entschieden, die Überreichung gleich zweimal zu schieben“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Guido Müller. Der Kreisvorsitzende Peter Hanke ergänzt: „Es ist äußerst bedauerlich, dass wir mit unserer langen Tradition brechen mussten, aber neben den mit Corona einhergehenden Beschränkungen ging es uns eben auch darum, die Ehrenpreise in einer würdevollen Veranstaltung mit entsprechendem Ambiente überreichen zu können. Und genau diesen niveauvollen und üblicherweise großen Rahmen, konnten wir 2020 und 2021 nicht realisieren, aber aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei.“ Das würdevolle Ambiente fanden die Freien Demokraten beim dritten Anlauf am vergangenen Dienstag, den 22. November 2022, in der Weißtalhalle.
Mit Corona hat auch die Auswahl des ersten Preisträgers zu tun. Denn für den hervorragenden und aufopferungsvollen Einsatz im Umgang mit der Viruspandemie erhielt das Gesundheits- und Veterinäramt des Kreises Siegen-Wittgenstein den Ehrenpreis. Überreicht wurde er „ stellvertretend und wertschätzend für alle Mitarbeiter/innen“, so die Jury unisono, an den Leiter des Kreisgesundheitsamtes, Dr. Christoph Grabe, gemeint sind mit der Auszeichnung aber alle, die sich während der Krise um die Menschen in der Region gekümmert haben, vom Krankenhaus bis zur Bundeswehr, in den Impfzentren oder in den Praxen. Guido Müller verdeutlicht, „In der Coronapolitk ist nicht alles gut gelaufen oder richtig gemacht worden, aber in unserer Region hat die Arbeit sehr gut funktioniert. Wir würdigen mit diesem Preis ein starkes Team, das bis zur Belastungsgrenze gearbeitet hat, uns Schutz und vor allem auch Vertrauen in die Sicherheit vor Ort gegeben hat.“ In seiner Laudatio unterstreicht das auch Prof. Dr. Christian Tanislav, Chefarzt Diakonie Klinikum Jung-Stilling, der die enge Zusammenarbeit in der Krise mit dem Gesundheitsamt lobte und in seiner von den vielen Gästen konzentriert aufgenommenen Rede die vergangenen zwei Corona-Jahren eindrucksvoll dokumentierte – dabei aber weder Optimismus noch Humor fehlen ließ.
Preisträger-Jury beschloss einstimmig
Ein weiterer Preisträger ist Radio Siegen, der am 2. Juni 1990, als viertes von derzeit 45 NRW-Lokalradios auf Sendung ging. Der heimische Lokalsender ist von der Jury bestimmt worden, weil es ihm – wie keinem zweiten lokalen Sender gelungen ist – mit die höchste Hörerreichweite zu erzielen. „Eigentlich wollten wir uns schon 2020 anlässlich des 30. Geburtstages für eine ausgewogene, extrem schnelle und vor allem bürgernahe Berichterstattung bedanken“, erklärt Kreisvorsitzender Peter Hanke die Auszeichnung. Stellvertretend für alle Sprecher, Redakteure und Mitarbeiter wurde der Preis an den Chefredakteur Rüdiger Schlund überreicht. Einen völlig neunen Weg ging die Jury bei der Auswahl der Laudatoren. „Für die Laudationes laden wir üblicherweise Persönlichkeiten ein, die die Preisträgerinnen und Preisträger entweder viele Jahre begleitet haben und daher auch ihre Laudatio mit persönlichen Anekdoten und Begebenheiten würzen können oder thematisch eine besondere Verbindung zu den Preisträgerinnen und Preisträgern haben,“ erklärt Hanke. Mit dem bekannten Moderationsteam Lukas Federhen und Tom Schirmer hielt erstmals in der Geschichte ein Duo die Laudatio. Und die beiden machten ihre Aufgabe gut, spielten sich die Bälle zu und zogen auch die Liberalen mit einem Augenzwinkern hier und da durch den Kakao.
Mit Gerhard Kötter wurde schließlich ein liberales Urgestein für sein kommunalpolitisches und ehrenamtliches Lebenswerk ausgezeichnet. Der ehemalige Vorstand der Volksbank Siegerland war bis November 2021 noch gewählter Stadtrat in Siegen und mehr als dreißig Jahre Mitglied der Liberalen. „Gerhard Kötter verfolgt bei seinen vielfältigen politischen Funktionen den Grundsatz, dass man wissenschaftlichen Fortschritt wahrnehmen und ihn kritisch abwägen soll, bevor man Entscheidungen trifft. Er ist in der Politik jemand, der sich klar für Erneuerungen und Modernisierungen der Wirtschaft ausspricht. Er vertritt eine Zukunftspolitik, die wir – schon aus liberaler Sicht – so auch auf Kreisebene unterstützen und mittragen“, so der stellvertretende Kreisvorsitzende Andreas Weigel, der als stellvertretender Kreisvorsitzender mit Peter Hanke und Guido Müller satzungsgemäß die Preisträgerjury bildet. In einer ausgesprochen lebendigen und launigen Laudatio machte Ulf Stötzel, Bürgermeister a. d. der Stadt Siegen, überhaupt erst deutlich, wie umfassend Gerhard Kötter als „Zugereister“ in vielen Vereinen und Politik das Geschehen in Siegen-Wittgenstein mitprägt. Das war schon beeindruckend.
Die drei aktuellen Preisträger sind aus einer Vielzahl von Vorschlägen ausgewählt worden, die von Parteimitgliedern und aus der breiten Öffentlichkeit eingereicht werden konnten. In drei Jurysitzungen hatte man sich schließlich einstimmig auf diese drei Preisträger geeinigt. Bekannte Haubergsknipp-Träger der vergangenen Jahre sind beispielsweise die Ausnahmesportlerin Sabrina Mockenhaupt, die Siegerländer Kunstturnvereinigung, Wolfgang Suttner (u.a. für die sehr gelungene Paul McCartney-Ausstellung) oder der Verein Frauen helfen Frauen. Auch der verstorbene Prinz Richard zu Sayn-Wittgenstein war Preisträger, ihm wurde der Knipp für die Wisent-Idee übergeben. Ein Projekt, hinter dem Fraktion und Kreispartei der FDP nach wie vor zu 100 Prozent stehen!
Historie:
Der FDP-Ehrenpreis „Siegerländer Haubergsknipp“ wurde vor 29 Jahren das erste Mal verliehen und erinnert an die wirtschaftlichen und kulturellen Wurzeln des Kreises Siegen-Wittgenstein. Der Knipp ist ein Messer aus der Haubergswirtschaft und wurde zum Entasten und Schälen der Baumrinde verwendet. Im Kreiswappen findet sich dieses Messer als Erinnerung ebenfalls wieder. Verliehen wird er durch den Kreisverband und die Kreistagsfraktion der Freien Demokraten Siegen-Wittgenstein.
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