TuS Ferndorf: Die „Baggerseepiraten“ aus Rodgau Nieder-Roden versenken die „MS Stählerwiese“ mit 30:24

(wS/red) Rodgau Nieder-Roden/Ferndorf 05.02.2023 | Der Rhein war ihr Schicksal

Doch er floß nicht, er stand, und zwar im Tor des HSG Rodgau Nieder-Roden und er verbarrikadierte sein Tor nach allen Regeln der Kunst und stellte damit auch die Leistung der Ferndorfer Keeper in den Schatten. Und dieser Rhein heißt mit vollen Namen Marco Rhein, ist ein absoluter Leistungsträger und Führungsspieler, zudem auch noch ihr „Sportlicher Leiter“.

Rodgau Nieder-Roden gegen TuS Ferndorf 30:24 (16:11)

Doch der Rhein war es nicht alleine, es waren vor allem auch Filip Brühl mit seinen 9 Toren und der Mann mit dem adelsträchtigen Namen Johannes von der Au, er erzielte 8 Tore und somit haben diese 2 Spieler mehr als die Hälfte all ihrer Tore erzielt.

Robert Andersson sprach in der Pressekonferenz vor dem Spiel noch von den gefährlichen Torschützen und dem Torhüter und gestern passierte das, was nicht passieren sollte, Ferndorf verlor und das nicht zu knapp, es war für die Piraten ein perfekter Start/Ziel-Sieg.

Wir wollen jetzt nicht mit dem Finger auf unsere Spieler zeigen, wer, wenn nicht sie, wissen genau was sie falsch gemacht haben, wir haben auch keinen der Spieler dazu befragt, denn man findet dazu nie die passenden Worte.

Die einen werden Robert Andersson die Schuld dafür geben, weil er die Spieler schlecht eingesetzt/eingewechselt hat, andere wiederum kritisieren die Leistung einzelner Spieler oder gar den Vorstand, aber das ist in fast jeder Mannschaftssportart so.

Robert Andersson hatte das Spiel als sehr schwer eingestuft und sein Gegenstück auf hessischer Seite sah das etwas anders, für den waren die Ferndorfer die eindeutigen Kandidaten für den Sieg und sie in der Aussenseiterposition.

Eines war aber im Vorfeld klar, Nieder-Roden wollte sich besser verkaufen als beim Hinspiel in Ferndorf, wo sie 29:20 verloren haben. Und Robert Andersson wollte die Leistungen der letzten 2 Spiele rübertragen nach Hessen, doch es kam alles anders.

Vor 400 Zuschauern begann der Start der Ferndorfer ja nicht wirklich schlecht, es gab einen Siebenmeter gegen sie und Lukas Puhl wehrte ihn direkt ab. Was folgte, war direkt ein Fehlwurf, ihm folgten technische Fehler, die man dann im weiteren Verlauf häufiger sah. Denn die Gastgeber spielten frei nach dem Motto „wir haben eigentlich keine Chance, aber die wollen wir nutzen“ auf und überrumpelten Anderssons Jungs und so verwundert es auch nicht, das Ferndorf schon in der 6. Minute mit 6:1 ins Hintertreffen geriet.

Zu diesem frühen Zeitpunkt sah man den Spielern schon an, dass ihnen der Verlauf nicht gefiel, aber sie fanden kein probates Mittel das zu unterbinden. Die Piraten wirbelten die Ferndorfer Abwehr durcheinander und wenn eine Lücke für ein Tor da war, krachte es aus dem Rückraum durch „von der Au“ oder auch durch Linksaussen Filip Brühl. Ihre Aussenspieler hatten wirklich einen guten Tag, Rechtsaussen Gräsl erzielte auch insgesamt 5 Tore.

Nach Mattis Michels Tor zum 6:4 in der 11 Minute gingen die Probleme weiter, man kam nicht vorwärts, erzielte in den nächsten 6 Minuten nur 2 Tore und in der 12. Minute zeigte die Anzeigetafel ein ernüchterndes 12:6. Die 6:0-Abwehr des Gegners stand wie ein Bollwerk und man rannte sich fest, kam nicht voran und wenn doch, stand da Marco Rhein und vereitelte viele Chancen, er hielt u.a. auch 2 Siebenmeter.

Der Rest der 1. HZ verlief etwas ausgeglichener und so ging man mit einem 16:11 in die Kabinen um sich dort mit gesenktem Haupt Roberts Predigt anzuhören.

Auch wenn Josip Eres direkt zu Beginn der 2. HZ seinen Siebenmeter verwarf, bzw. Marco Rhein ihn abgewehrt hat sollte die 2. HZ besser laufen. Zwischenzeitlich haben die Torhüter bei uns gewechselt, aber das sollte in der 2. HZ noch einmal der Fall sein, dennoch war ihre Leistung OK, Marco Rhein war noch besser und hatte halt einen Sahnetag erwischt. Lukas Puhl hat im Spielverlauf etliche Würfe aus dem Rückraum rausgenommen und so einen noch größeren Rückstand verhindert.

Ferndorf hatte seine stärkste Phase zwischen der 34. und 48. Minute, die Piraten führten mit 20:14 und jetzt kam der TuS so richtig in Fahrt, sollte da noch was zu machen sein (??), wir schrieben die 48. Minute und der geneigte HSG-Fan, aber auch der Tross an mitgereisten Ferndorfern rieb sich verwundert die Augen. Auf der Anzeigetafel las man nun ein 23:23, Ferndorf war sowas von dran, aber das hat wohl zu viel Kraft gekostet, denn der Gegner hatte sich von diesem Schreck schnell erholt. In dieser Drangphase der Ferndorfer spielten sich Alex Reimann, Mattis Michel und Marvin Mundus ins Rampenlicht, denn diese drei erzielten alleine 8 Tore, das neunte kam vom zwischenzeitlich eingesetzten Niklas Diebel.

Einen erneuten Angriff der Siegerländer gab es leider nicht mehr, denn nun spielte unter dem Beifall ihrer Fans nur noch der Gastgeber, ab dieser 48. Minute bis zur Schlusssirene sahen wir nur noch 1 Ferndorfer Tor von Jörn Persson und man musste neidlos anerkennen, dass der Gegner heute eine Nummer zu groß war. Beim TuS lief nicht viel zusammen, das lag aber auch an der sehr guten Abwehrleistung der Piraten, Ferndorf geriet ein ums andere mal ins Zeitspiel und war mit seinem Latein am Ende. Erfreulich war die Leistung von Julius Fanger, er übernahm oft die Führung im Rückraum und dirigierte das Spiel. Ebenso trumpfte Alex Reimann ganz groß auf, er kam auf tolle 6 Treffer, so viel wie noch nie im TuS-Dress. Es gab für Ferndorf 4 Zeitstrafen und Mattis Michel erhielt sehr grenzwertig die Rote Karte. Auf Linksaussen glänzte wie schon erwähnt Alex Reimann während Josip Eres auf Rechtsaussen kein Tor verbuchen konnte, weil Marco Rhein alles wegfischte.

Es war ein „geschenkter Tag“, den man analysieren, aber auch schnell vergessen sollte, das ist nicht der Anspruch, den das Team an sich hat, das können sie besser und das wissen sie auch und wir ebenso. Sie haben den Minusrekord der Saison mit 24 Treffern geschafft und mit 24 Toren gewinnt man in der Regel kein Spiel. Alleiniger Tabellenführer ist nun Hanau, gefolgt von Ferndorf, die 2 Punkte weniger haben.

Wenn man sich die Tabelle so ansieht, wird man unschwer erkennen, dass der TuS mit 587 Toren immer noch die Nummer 1 ist, das entspricht einem Durchschnitt von 30,9 Treffern pro Spiel, bei den Gegentoren liegen wir mit 476 und einem Schnitt von 25,1 auf Platz 3 der Tabelle.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, nächsten Samstag erwarten Robert Andersson und seine Jungs den Tabellendritten TV Gelnhausen und auch dieses Spiel wird kein Zuckerschlecken werden.

 D A  S    I  S  T   F  E  R  N  D  O  R  F – D  A  S   B  I  S  T   D  U 

Tor: Lukas Puhl / Tim Hottgenroth 14 Paraden

Torschützen:

Alex Reimann 6

Marvin Mundus 5

Mattis Michel 4

Julius Fanger und Jörn Persson je 3

Niklas Diebel 2

Josip Eres 1

Bericht: petro

Fotos: Andreas Domian

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