TuS Ferndorf am Scheideweg, in welche Richtung fährt der Handball-Zug

(wS/red) Ferndorf/Braunschweig/Hildesheim 28.04.2023 | Samstag auswärts in Braunschweig und Montag Heimspiel gegen Hildesheim

1. Match am Sa 29.04. um 19:30 Uhr beim Tabellensechsten MTV Braunschweig

2. Match am Mo 01.05. um 17:00 Uhr in der Stählerwiese gegen den Tabellenachten HC Eintracht Hildesheim

Nach nunmehr zwei verlorenen Spielen zum Auftakt der Play-offs ist für den TuS Ferndorf der Zug in Richtung Rückkehr 2. Bundesliga so gut wie abgefahren!!?? Ob sie noch aufspringen können wird sich bei den zwei nächsten Spielen entscheiden. Die zwei Gegner sollten dem TuS Ferndorf eher passen, Aue und Vinnhorst hingegen waren schon im Vorfeld im engen Kreis der Aufstiegskandidaten zu finden. Obwohl, wenn die zwei es schaffen sollten, ist Ferndorf ja trotzdem raus, egal wie sie spielen.

Von den zwei Teams ist der MTV Braunschweig wohl der stärkere Verein, denn Hildesheim rutschte im Ligabetrieb am letzten Spieltag durch ein Remis in die Play-offs, außerdem kann Ferndorf die Hildesheimer in der Stählerwiese empfangen. MTV Braunschweig, das ist der Verein, in dem Marko Karaula 5 Jahre lang spielte und dort bester Torschütze war. Marko zog sich im Februar 2022 einen Kreuzbandriss zu, der das Saisonaus für ihn bedeutete. Kurz vor diesem Spiel hatte er dem Verein aber auch schon mitgeteilt, dass er ihn verlassen wolle. Und so zog es ihn ins Siegerland zum TuS Ferndorf, aber auch hier dauerte es noch sehr lange, bis er zumindest ins Training einsteigen konnte. Er hat mittlerweile auch Einsatzzeiten in Ligaspielen gehabt, ist aber noch nicht bei 100 %.

Zu Braunschweig selbst ist zu sagen, dass sie eine extrem starke Heimmannschaft sind, Trainer Volker Mudrow wird auch von Karaula als einer der besten Trainer bezeichnet. Sie trainieren zwar nur 4 mal die Woche, aber das macht sie nicht ungefährlicher.

Extrem gefährlich und nach dem Weggang von Marko Karaula bester Torschütze ist mit Abstand Philipp Krause (Rückraum Mitte). der Mann ist brandgefährlich, hat beim Heimsieg gegen Hildesheim 10 Tore und bei der Auswärtsniederlage in Krefeld sogar 13 Treffer erzielt.

Robert Andersson sieht den Gegner spielerisch auf TuS-Niveau, sie haben Qualität gezeigt und haben in der Meisterschaft sogar Vinnhorst geschlagen. Das Braunschweig Handball spielen kann, wissen wir und wir wollen jetzt in dieser Runde versuchen, besser zu spielen und zu präsentieren um Spiele zu gewinnen. Wir wollen zu den besseren Drittligamannschaften gehören, ob wir es schaffen, müssen wir schauen.

Robert Andersson

Das Spiel 7 gegen 6 der Braunschweiger ist natürlich sehr schwierig, aber egal, ob 7 gegen 6, oder 6 gegen 6. Wir werden gewiss Abstimmungsprobleme haben und wir werden da sicherlich auch Fehler machen, müssen dann aber versuchen, es mit anderen Dingen wieder gutzumachen. Mit 17 Toren wird das nichts werden, aber wenn wir 30 erreichen können wir das Spiel auch gewinnen. Und das können wir mit einem guten Torwart und einer guten Abwehr auch schaffen.

Personell ist Hygieia, die griechische Göttin der Heilkunst  nicht unbedingt auf Ferndorfer Seite, denn sie hat dem TuS alle Kreisspieler genommen, seit längerem schon Rene Mihaljevic, vergangene Woche hat sich Mattis Michel den Mittelfußknochen gebrochen(er wurde gestern operiert) und als neue Hiobsbotschaft hat sich Valentino Duvanvic hinzugesellt (Verletzung im Training) und das war`s dann personell am Kreis. Aber Robert wäre nicht Robert, wenn er nicht auch da eine (Not)-Lösung finden würde. Er probierte Gabriel da Rocha Viana am Kreis aus und war überrascht, wie gut er klar kam und fügte lachend hinzu, dass es Samstag sehr lustig werden könnte.

Zudem hat man sich Kreisspieler Leander von Mende aus der 2. Mannschaft der Ferndorfer ins Boot geholt und auf dessen Einsatz sind auch wir als Redaktion sehr gespannt. Leander von Mende kennen wir schon als ganz jungen Spieler des TuS Ferndorf und er hat sich sehr gut entwickelt. Er ist sehr schnell, kann am Kreis förmlich explodieren, indem er durch schnelle Drehbewegungen den Gegner „austrickst“ und seine Treffer erzielt. Robert Andersson hat ihm zugeschaut und was er bei Leander sah, hat ihm gefallen, der Freudenberger hat somit seinen ersten Einsatz bei der 1. Mannschaft und wir drücken ihm natürlich alle Daumen.

Foto: Jürgen Klein

Foto: Jürgen Klein

Foto: Jürgen Klein

Ganz neue Kreisläufer, ein neuer Innenblock, erstmal müssen wir eigene Höhen überwinden und überstehen und ich hoffe, dass es dann gegen unsere gegnerischen Mannschaften reicht, so Robert Andersson.

Englische Wochen kennt ja nun nahezu jeder Handballverein, aber ein Spiel am Samstag und 2 Tage später schon das nächste hat mit Normalität nichts mehr zu tun, das zerrt auch an den Kräften.

Robert Andersson

Ich glaube, am spielfreien Sonntag haben wir genug mit uns selber zu tun und ich hoffe, wir bekommen das mit den zwei Spielen hintereinander auch hin. Aber da müssen wir durch und müssen auch versuchen, am Montag ein gutes Spiel zu machen um es auch zu gewinnen.

Hildesheim am Montag ist für Ferndorf ja kein Unbekannter, der TuS hat ja zusammen in der 2. Liga gespielt bis Hildesheim abgestiegen ist. Seit nunmehr gut 2 Jahren versuchen sie vergeblich den Wiederaufstieg und sie werden in der Stählerwiese ganz sicher auch an ihre Grenzen gehen.

Robert Andersson zum HC Eintracht Hildesheim

Ich habe mir bisher 1 Spiel von ihnen angeschaut und ich glaube, wir haben in beiden Spielen gute Chancen und Möglichkeiten. Es sind ja immer Kleinigkeiten, die so ein Spiel entscheiden. Wir müssen halt schauen, wie es in unserer eigenen Mannschaft aussieht, aber die Chancen sind nicht schlecht.

Coach Andersson trifft sich am Sonntag Nachmittag mit der Mannschaft, um Video zu schauen, aber auch zu sehen, wie es körperlich bei den Jungs aussieht. Ob wir aber wirklich Video machen oder nur den Körper pflegen, werden wir sehen, aber wir werden uns wegen Montag keinen Stress machen ließ uns Andersson wissen.

Pressesprecher Robert Becker

Wir haben jetzt 2 Spiele verloren, bei 3 verlorenen Spielen wird es dann ganz schwer, das muss man ehrlicherweise auch sagen. Bei 2 verlorenen Spielen ist es noch machbar, man sieht ja auch bei den Spielen der Anderen, Aue z.B. hat auch schon 2 Punkte abgegeben, wir freuen uns auf die weiteren Spiele und ich weiß, dass die Mannschaft ihr Bestes geben wird.

 

Noch kurz zu den Abgängen im Verein

Robert Andersson hat sich die Entscheidung, den Verein zu verlassen, nicht leicht gemacht, vielleicht mit einem lachenden und einem weinendem Auge. Er hat mit dem Verein gute Gespräche geführt, der TuS war auch an einer Fortführung interessiert, aber er hat letztlich selbst entschieden. Er braucht eine Auszeit, reist zurück nach Schweden zu seiner Familie und natürlich auch zu seinem Sohn Julius Lindskog Andersson, der sich sicherlich über diese Entscheidung freut. Robert hatte 3 wunderbare Jahre in Ferndorf, mit Höhen und Tiefen, aber er war sehr gerne im Siegerland, liebt den Verein und seine tollen Fans, aber er muss abschalten. Das geht NUR zu Hause, es ist vorerst auch nichts weiteres geplant, es wird wohl eine längere Auszeit werden und was er dann macht, steht in den Sternen. Es kann sogar etwas ohne Handball sein, es gibt da wohl verschiedene Möglichkeiten. Es gab lt. eigener Aussage auch keine Kontakte zu anderen Vereinen, da ihm klar war, dass erst einmal Schluss ist. Das Leben und die Menschen brauchen immer neue Herausforderungen und wir wünschen Robert Andersson ein gutes Händchen für all seine Entscheidungen. In Ferndorf hat der Name Andersson bleibende Spuren hinterlassen und wir werden gerne an ihn und an Julius zurückdenken.

Robert und sein Sohn Julius bei einem gemeinsamen Pressetermin.

Weiterhin wird auch Rene Mihaljevic, der seit langem verletzt ist, den TuS mit unbekanntem Ziel verlassen. Man hat sich einvernehmlich auf eine Auflösung des Vertrages geeinigt, der eigentlich bis 30.06.2024 gilt. Auch ihm wünschen wir alles Gute für die Zukunft.

Rene Mihaljevic Foto: Andreas Doman

Marko Karaula freut sich übrigens riesig auf das Spiel in der Sporthalle „Alte Waage“ in Braunschweig. Er trifft dort auf seine alten „Kameraden“ aus vergangenen Zeiten. Er weiß noch, wie geil es ist, dort zu spielen und zu gewinnen, jetzt läuft es andersrum und er ist gespannt, wie sich das anfühlt. Er weiß aber auch wie schwierig es ist, als Gast ist in der „Alten Waage“ zu gewinnen. Der Plan war ja auch für ihn aufzusteigen, aber wenn es erst im nächsten Jahr klappen sollte, dann ist das auch gut.

Machbar ist in diesem Play-offs offenbar vieles, denn in den bisherigen 9 Spielen gab es schon 3 Remis, verlustpunktfrei kam bisher nur Vinnhorst durch.

Lassen wir uns also überraschen und drücken unseren Jungs die Daumen.

Nodda, allen ein schönes Wochenende.

Bericht: petro

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