5G-Drohnen liefern Live-Bilder vom Einsatzort noch vor Eintreffen von Rettungskräften

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(wS/dlr) Kreuztal 24.09.2025 | Ob Waldbrand, Verkehrsunfall oder Naturkatastrophe: Für Behörden und Rettungskräfte zählt in Notlagen jede Sekunde. Doch häufig fehlen zu Beginn eines Einsatzes genaue Informationen zur Lage vor Ort – vor allem in unübersichtlichem Gelände oder schwer zugänglichen Gebieten.

Deshalb sind Vodafone, Frequentis und die Berufsfeuerwehr Rostock unter der Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Förderprojekt ADELE gemeinsam angetreten, um die Bedingungen für Einsatzkräfte zu verbessern. Sie testen nun erstmals den Einsatz von automatisierten Drohnen direkt nach Eingang eines Notrufs.

Diese übermitteln bereits vor dem Eintreffen der Rettungskräfte hochauflösende Live-Bilder vom Unglücksort in die Leitstelle. So können sich die Einsatzkräfte früher einen Eindruck der Lage verschaffen und gezielter helfen – und dabei wertvolle Zeit gewinnen, wenn es darauf ankommt. Das komplexe Übungsszenario fand am 23. September 2025 im Raum Rostock statt.

„Mit dem Projekt ADELE bringen wir moderne Drohnentechnologie direkt in den Rettungseinsatz. So wird es Einsatzkräften möglich sein, ihre Reaktionszeit im Durchschnitt auf wenige Minuten zu verkürzen“, sagt die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla. „Jeder Zeitgewinn ist wertvoll, um im Ernstfall Leben zu retten sowie Infrastrukturen, Wirtschaftsgüter und die Umwelt zu schützen. Wir freuen uns, dafür die umfassende Expertise des DLR im Bereich der unbemannten Luftfahrtsysteme bereitzustellen. Unsere lösungs- und zielorientierte Forschung bildet dabei die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit öffentlichen Stakeholdern und weiteren Bedarfsträgern.“

Andreas Volkert, ADELE-Projektleiter und Experte für unbemannte Luftfahrzeuge im DLR-Institut für Flugführung, ergänzt: „Neben der Koordination sind wir für die Systemarchitektur verantwortlich, stellen die Drohne und sind für die Tools zur Planung sowie Ausführung der Flugrouten durch die Drohne zuständig. Unsere Rettungsdrohne kombiniert hochauflösende Kamera-Sensorik mit optimierten und risikoarmen Flugsteuerungskomponenten, die auf aktuellen Bewegungsdaten basieren. Dabei gewährleisten wir die Einhaltung aller rechtlichen Vorschriften und sorgen für vollständige DSGVO-Konformität, um Sicherheit und Datenschutz gleichermaßen zu gewährleisten.“

Dr. Chris von Wrycz Rekowski, Senator für Finanzen, Digitalisierung und Ordnung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock: „Mit ADELE bringen wir mehr Geschwindigkeit und Übersicht in den Einsatzalltag von Polizei, Feuerwehr und anderen Rettungsinstanzen. Durch die Live-Bilder erhalten Einsatzkräfte wertvolle Informationen, die nicht nur mehr Übersicht verschaffen, sondern auch wertvolle Zeit. So können Entscheidungen schneller und besser getroffen und noch schneller geholfen werden.“


5G-Drohne: die Einsatzhilfe aus der Luft

Unter Leitung des DLR stellt Vodafone im Projekt ADELE die 5G-Technologie für die Echtzeit-Datenübertragung sowie die Plattform DroNet. Frequentis bringt die Leitstellenanbindung ein. Die Berufsfeuerwehr Rostock ist in ADELE die Anwendungs- und Testpartnerin im Realbetrieb. Das Resultat: eine automatische Planung des Drohnenflugs, sobald ein Notruf eingeht. Dann startet die Drohne automatisch in Richtung Notfallort und überträgt in Echtzeit hochauflösende Live-Videoaufnahmen an die Leitstelle der Rettungsdienste – noch bevor das erste Einsatzfahrzeug die Zentrale verlässt. Über das 5G-Echtzeitnetz erhalten Einsatzkräfte so sehr frühzeitig wichtige Informationen, etwa zu Brandentwicklung, Zufahrtswegen, potenziellen Gefahrstofflagern sowie zur Verteilung von Menschen im betroffenen Gebiet.
Digitalisierte Unterstützung für die Einsatzorganisation, sichere Drohnenflüge und schnellere Genehmigungen

Damit das Zusammenspiel aus Drohnenflug, Kommunikation sowie die Einbindung in die Leitstelle zur Koordination des Einsatzes reibungslos funktioniert, integrieren Frequentis und das DLR die Drohnensteuerung direkt in die Leitstellensysteme ASGARD und LifeX. Das sind etablierte Kommunikationssysteme von Feuerwehr beziehungsweise Polizei. Über eine spezielle Schnittstelle wird das sogenannte Automated Drone Dispatch System (ADD), also das automatische Entsendesystem für Drohnen, angebunden. Geht ein Notruf ein, kann die Leitstellensoftware den aus den Notrufdaten ermittelten Einsatzort als Geokoordinaten an das ADD übermitteln. Dieses wertet die Geodaten aus und schlägt dann einen möglichen Drohneneinsatz vor.

Damit das Zusammenspiel aus Drohnenflug, Kommunikation sowie die Einbindung in die Leitstelle zur Koordination des Einsatzes reibungslos funktioniert, integrieren Frequentis und das DLR die Drohnensteuerung direkt in die Leitstellensysteme ASGARD und LifeX. Das sind etablierte Kommunikationssysteme von Feuerwehr beziehungsweise Polizei. Über eine spezielle Schnittstelle wird das sogenannte Automated Drone Dispatch System (ADD), also das automatische Entsendesystem für Drohnen, angebunden. Geht ein Notruf ein, kann die Leitstellensoftware den aus den Notrufdaten ermittelten Einsatzort als Geokoordinaten an das ADD übermitteln. Dieses wertet die Geodaten aus und schlägt dann einen möglichen Drohneneinsatz vor.

Automatisierte Rettungsdrohne

Eine Drohne startet im Rahmen des Projekts ADELE zu einem automatisierten Flug. Sie liefert hochauflösende Live-Bilder vom Einsatzort, noch bevor Rettungskräfte eintreffen.

DLR (CC BY-NC-ND 3.0)

Kamera-Sensorik für den Überblick im Einsatz

Detailaufnahme der hochauflösenden Kamera an der Rettungsdrohne. Die Sensorik ermöglicht Echtzeit-Bilder aus der Luft und verbessert die Lageeinschätzung für Einsatzkräfte. DLR (CC BY-NC-ND 3.0)

Einsatzkoordination in der Leitstelle

Leitstellenpersonal arbeitet mit den integrierten Systemen ASGARD und LifeX. Über das automatische Entsendesystem (ADD) können Drohnenflüge direkt aus den Notrufdaten geplant und koordiniert werden. Fotos: DLR

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