(wS/ots) Menden 02.01.2020 | In Menden zielten mehrere Personen kurz nach Mitternacht mit Raketen in eine Menschenmenge und setzten damit ein Zelt in Brand. Gäste eines Lokals am Marktplatz wollten vor dem Restaurant das Silvesterfeuerwehr anschauen. Wenige Minuten nach dem Jahreswechsel bemerkten die Gäste, dass fünf männliche Personen im Alter von etwa 20 Jahren gezielt Raketen und andere Feuerwerkskörper auf Menschengruppen auf dem Marktplatz feuerten. Sie standen auf der Treppe zur St.-Vincenz-Kirche. Eine oder mehrere Raketen setzten ein Partyzelt in Brand. Der konnte mit Hilfe eines Feuerlöschers erstickt werden. Außerdem fingen die Haare einer Frau Feuer. Eine 21-Jährige Frau wurde von einer Rakete an der Schulter getroffen. Sie wurde dabei an Schulter und Gesicht verletzt. Es gibt Videoaufnahmen der Täter. Die Frau mit den angesengten Haaren hat sich nicht bei der Polizei gemeldet. Die Polizei bittet sie deshalb, sich zu melden. Genauso werden weitere Zeugen gebeten, sich zu melden. Möglicherweise gibt es weitere Handy-Aufnahmen von den Raketenschüssen.
In Letmathe an der Von-der-Kuhlen-Straße beschossen sich am Silvestertag kurz vor 23 Uhr Personen mit Raketen. Wie so oft bei solchen Streits will nachher keiner angefangen haben. Ein 53-Jähriger stand mit vier Kindern im Alter zwischen vier und 15 Jahren zusammen und zündete „kleinere Silvesterkracher“. Ein Anwohner fühlte sich gestört. Es entwickelte sich ein zunächst nur verbaler Streit, an dessen Ende der 23-jährige Anwohner eine Rakete von seinem Fenster aus auf die Gruppe abgefeuert haben soll. Sie schlug zwei Meter neben den Kindern ein und explodierte. Der 53-Jährige brachte die Kinder in Sicherheit und rief die Polizei. Verletzt wurde niemand. Die Polizeibeamten konfrontierten den 23-Jährigen mit dem Vorwurf, der jedoch aussagte, durch eine Rakete beschossen worden zu sein. Er selbst habe überhaupt keine Raketen in der Wohnung. Die Polizei schrieb Anzeigen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung.
Mit einer Anzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz begann das neue Jahr für einen 29-jährigen Plettenberger: Er begrüßte das Jahr auf der Ziegelstraße mit Schüssen aus einer Schreckschusswaffe in die Luft. Dabei beobachtete ihn allerdings eine Polizeistreife, schritt ein und stellte die Waffe samt der restlichen Munition sicher.
Ein 29-jähriger Hamburger feuerte gegen 23.18 Uhr auf der Hauptstraße in Hemer mehrmals Schüsse in die Luft ab und sorgte damit für einen Einsatz der Polizei. Die Streifenwagen trafen den von Zeugen beschriebenen Pkw an und fanden im Kofferraum zwei Schreckschusswaffen. Sie wurden sichergestellt.
Es gab zum Jahreswechsel insgesamt 38 Einsätze, bei denen Pyrotechnik eine Rolle spielte. Dazu zählen auch Ruhestörungen. Damit bewegt sich die Zahl der Einsätze im üblichen Rahmen der vergangenen Jahre.
Feuerwerkskörper zündeten nicht nur im Himmel, sondern auch in Briefkästen, Mülltonnen und Zigarettenautomat. In Lüdenscheid, an der Wefelshoher Straße, sprengte auf diese Art um 1.20 Uhr ein Unbekannter einen Zigarettenautomaten. Der verformte sich durch die Explosion, hielt jedoch dem Druck stand. Ein Zeuge beobachtete eine Gruppe aus fünf Personen am dem Gerät.
In Herscheid, an der Plettenberger Straße, entzündete gegen 0.30 Uhr wahrscheinlich ein fast abgebrannter Feuerwerkskörper Mülltonnen und Hecke in einer Grundstückseinfahrt. Die Feuerwehr rückte zum Löschen aus. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung gegen einen 31-Jährigen.
In Menden an der Rhönstraße flog gegen 0.20 Uhr ein Postbriefkasten in die Luft. In den nächsten Tagen könnten deshalb Briefempfänger angesengte Briefe bekommen. Zeugen sahen einen Mann, der einen Gegenstand in den Schlitz steckte. Kurz darauf explodierte die gelbe Box und zerriss in mehrere Teile. Der Täter flüchtete in Richtung Bischof-Henninghaus-Straße. Die verbliebenen Briefe wurden aufgesammelt und im nächstgelegenen Briefkasten eingeworfen.
In Meinerzhagen, Auf dem Bamberg, brannten am Neujahrstag kurz nach 7 Uhr vor einem Wohnhaus stehende Kunststoff-Mülltonnen. Das Feuer zog ein geparktes Fahrzeug sowie einen Zaun in Mitleidenschaft. Insgesamt sieben der Plastikbehälter sind komplett geschmolzen. Eine andere Tonne hatte bereits um 21.20 Uhr an der Ahornstraße gebrannt. Auch dort muss ein Silvesterknaller den grünen Plastikbehälter entzündet haben. Ein Nachbar sah das Feuer, zog die brennende Tonne weg von der Hauswand auf die Straße und löschte sie. In Hemer, an der Iserlohner Straße, warf ein Unbekannter bereits am Montag gegen 19.45 Uhr einen Böller in einen Buxbaum, der darauf Feuer fing und vollständig verbrannte. Die Feuerwehr löschte den Brand.
In Neuenrade brannte kurz nach Mitternacht Hinterm Beil eine Hecke. Die Feuerwehr löschte den Brand.
In Plettenberg, am Nocken, nutzte ein 18-Jähriger einen Müllcontainer als Startbasis für Silvesterraketen. Dabei entzündete sich der Container bzw. sein Inhalt. Kurz nach 1 Uhr explodierte ein Böller oder ähnliches in einem Hausbriefkasten. Auf der Weide und zerstörte den Edelstahl-Kasten. In der Grünestraße gingen in der Neujahrsnacht durch China-Böller die Scheiben einer Telefonzelle zu Bruch. In der Zelle lagen mehrere dieser explodierten Böller und alle drei Scheiben waren zerborsten.
In Iserlohn am Hombrucher Weg brannte kurz nach 1 Uhr eine Mülltonne. Die Feuerwehr löschte die Flammen.
In Schalksmühle Unterm Ried gerieten gegen 1.30 Uhr drei private Mülltonnen in Brand. Der Eigentümer löschte den Brand.
In Lüdenscheid Am Hilgenhaus brannte ebenfalls gegen 1.30 Uhr ein städtischer Müllcontainer. Die Feuerwehr löschte die geschmolzenen Plastikreste.
In Kierspe an der Lindenstraße sprangen gegen 2.15 Uhr Funken einer Feuerwerksbatterie über auf in der Nähe liegenden Sperrmüll und einen Müllcontainer. Die Feuerwehr erstickte die Flammen. Der nächste Einsatz kam kurz nach 3 Uhr: An der Otto-Ruhe-Straße vernichteten die Flammen zwei Mülltonnen.
In Werdohl ging gegen 2.15 Uhr ein Mülleimer an der Osemundstraße in Flammen auf. Die Feuerwehr rückte zum Löschen aus. In dem Eimer steckte diverse abgebrannte Pyrotechnik.