Heimsieg für den TuS Ferndorf: Torhüter Marin Durica als Fels in der Brandung

(wS/red) Kreuztal 01.11.2020 | Ein Zitterspiel endet glücklich mit einem 30:29 für den TuS Ferndorf

Tor-Capitano Marin Durica rettet mit einer mutigen Aktion in letzter Sekunde den Sieg und damit die 2 Punkte für den TuS Ferndorf.

Es hätte alles vielleicht ein wenig einfacher sein können, wenn …..ja wenn….aber blättern wir einmal gut 2 Wochen zurück, was war da?
Es geschah folgendes, die Mannschaft des TuS Ferndorf, einschl.Trainer und Betreuer wurden vor dem geplanten Spiel gegen den TV Emsdetten auf Corona getestet. Ergebnis, 1 Spieler wurde positiv getestet und was passierte nun: Das Gesundheitsamt sperrte die gesamte Mannschaft für den kompletten Trainings-/Spielbetrieb. ALLE, obwohl nur 1 Spieler positiv war, der Rest der Mannschaft war NEGATIV getestet!!??

Warum fällt man solche  Entscheidungen, der TuS Ferndorf ist in der Euroskala nicht im oberen Drittel angesiedelt, hier kämpft man wegen Corona ums Überleben und das von Spiel zu Spiel. Es gibt haufenweise Vergleiche mit anderen Teams der 1. + 2. Bundesliga, wo ebenfalls Spieler positiv getestet wurden. Was geschah mit dem Rest der Mannschaft?? Richtig, die wurden für den weiteren Spielbetrieb wieder freigegeben. Was mag die anderen Gesundheitsämter dazu bewogen haben, wir wissen es nicht, wir wissen nur eins, sie haben sich FÜR den Sport entschieden.

Aber das Ganze zieht ja noch größere Kreise, wie bekannt wurde, war der Ferndorfer Spieler NICHT POSITIV, es wurden vom Gesundheitsamt Fehler gemacht (!!??) , der Spieler war völlig gesund. Nun freute man sich, trotz großer Verärgerung, dass man jetzt wieder den Spielbetrieb fortführen kann. Aber weit gefehlt, das Gesundheitsamt sperrte die gesamte Mannschaft weiter, obwohl ALLE NEGATIV getestet wurden ??, eine auch für uns total unverständliche Entscheidung. Was hat das Gesundheitsamt dazu bewogen, wir würden es wirklich gerne erfahren.

Corona, wir haben es ja alle schmerzlich erfahren, schränkt unser Leben stark ein, so auch den Handball, soll heißen, es darf momentan nur OHNE Zuschauer stattfinden. Es ist bundesweit gesehen unterschiedlich, manche Teams spielen trotzdem mit einer geringeren Zuschauerzahl. Das hat aber mit den Inzidenzwerten zu tun, sind sie sehr niedrig, steht einem Spiel mit einer geringen Zuschauerzahl nichts entgegen.

Wer aber verbietet auch den Trommlern der Vereine auf der Tribüne, oder wo auch immer, zu sitzen und ihren Verein lautstark zu unterstützen. Auch das wurde für das gestrige Spiel gegen den TuS Fürstenfeldbruck nicht genehmigt, von welcher Behörde oder welcher Person auch immer. Wer sehen wollte, wie Trommler ihren Verein erfolgreich und mit Genehmigung unterstützen, musste auf „Sportdeutschland“ zu anderen Spielen umschalten, in Ferndorf bekam man das nicht geboten. Sogar beim Freitagspiel der Rimparer Wölfe gegen den TV Emsdetten wurde es genehmigt, trotz eines Inzidenzwertes von 125,1. Jetzt hier die ganzen Vereine aufzuführen, wo in der 1.+ 2. BL getrommelt werden durfte würde zu weit führen.
FRAGEN ÜBER FRAGEN, aber keine Antworten.

Foto: Lukas Trojak

Wir wollen aber das gestrige Spiel deshalb nicht unkommentiert lassen. Es waren zwei starke Abwehrreihen, die da aufeinandertrafen. Die Jungs aus Fürstenfeldbruck, grade mal 32 km von München entfernt wehrten sich standhaft und machten unserem Team das Leben ganz schön schwer.
Eines noch vorab, Branimir Koloper wurde 35 Jahre und wir sagen aus der Redaktion HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH. Da hätten jetzt 35 Tore gut gepasst, aber man kann nicht alles haben. 😉

Aus oben genannten Gründen hatte der TuS Ferndorf nach seiner Zwangsquarantäne nur zwei Trainingseinheiten um sich auf das Spiel gegen die Bayern vorzubereiten, das ist eindeutig zu wenig. So war schon im Vorfeld klar, dass es kein „Zuckerschlecken“ werden würde. Und so war es dann auch, die 3:2:1-Deckung des Aufsteigers bereitete den Ferndorfern einige Mühe. Der TuS FFB spielte mit einer offensiven Abwehrreihe, machte früh die Räume zu und ließ keinen Rhythmus ins Ferndorfer Spiel kommen.Ferndorf ging zwar nach 2 tollen Paraden von Marin Durica direkt mit 2:0 in Führung, aber es fehlte die Sicherheit im Spiel. Fürstenfeldbruck erzielte das erste Tor in 7:19 Min und glich in der 9. Minute zum 2:2 aus. In der Folge war mal Ferndorf, mal Füstenfeldbrück in Führung, bis Ferndorf in der 20. Minute das 8:7 erzielte und diese knappe Führung durch leicht herausgespielte Tore auch bis zur Halbzeit nicht mehr abgab, man ging mit 15:14 in die Kabine, ein sehr gut aufgelegter Jonas Faulenbach erzielte das Pausentor.

Tim Hottgenroth, der für Marin Durica kurzzeitig „im Kasten“ war, wehrte noch einen Wurf des Gegners ab und Julian Schneider erhielt 2 Sekunden vor der Pause noch eine zweiminütige Zeitstrafe.
Der Start in die 2. HZ war ein Kuriosum, der TuS Ferndorf spielte in Unterzahl und hatte Anwurf. Und innerhalb von 2 Minuten erzielte Josip Eres 3 Treffer von RA und als Julian Schneider wieder im Spiel war, brauchte es grade mal 2 Sekunden bis Torben Matzken nachlegte. Der Gegner erzielte auch noch 1 Tor, aber in der 38. Minute stand ein 20:15 auf der Anzeigetafel.
Sollte es das gewesen sein, hatte man den Gegner jetzt da, wo man ihn haben wollte. Weit gefehlt, die Bayern hielten gut dagegen, obwohl der Ferndorfer „Hammer-Block“ mit Thomas Rink gut stand.


Andreas Bornemann erzielte in der 45. Minute das 26:22, aber ab da schlichen sich Fehler ein und der Gegner kam wieder näher, in der 54. Minute war ein 27:27 auf der Anzeigetafel zu lesen. Ferndorf konnte aber kontern, Andreas Bornemann und Jonas Faulenbach erhöhten auf „beruhigende“ 29:27 in der 56. Minute.
Es ging hin und her und in der 59. Minute stand es 30:29 und Ferndorf hatte den Ball. Es wäre jetzt so einfach gewesen, aber Ferndorf verlor den Ball in der Angriffsphase und der Gegner war am Zug. Und was machte der, er setzte den Keeper auf die Bank und holte den 7. Feldspieler. Es waren nur noch Sekunden zu spielen und Fürstenfeldbruck versuchte nun einen verzweifelt einen Kempa. Hätte vielleicht auch geklappt, wenn, ja wenn sich ihnen da nicht der „Hexer“ im Ferndorfer Kasten mutig entgegengeworfen hätte. Marin Durica hatte 10 Paraden an diesem Tag, aber das war seine Wichtigste.

Die Statistik:
TuS Ferndorf gegen TuS Fürstenfeldbruck 30:29 (15:14)

Tore:
Jonas Faulenbach 6
Josip Eres 5/1
Torben Matzken/Andreas Bornemann je 4
Julian Schneider/Thomas Rink je 3
Lukas Pechy/ Lucas Schneider je 2
Mattis Michel 1

Fazit: Die Bayern waren der erwartet starke Gegner und ihr letzter Tabellenplatz hat keinerlei Aussagekraft.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, wann es sein wird, weiß man nicht wirklich, vielleicht sind dann auch wieder (einige) Zuschauer zugelassen. Und das mit den Trommlern sollte beim nächsten Gespräch ganz oben auf der Liste stehen. Das nächste Auswärtsspiel jedenfalls ist schon kommenden Samstag in Dormagen, es ist das Nachholspiel  des 5. Spieltags, das wegen Quarantäne ausgefallen war. Anwurf ist um 19:30 Uhr.

Bericht: Peter Trojak, Fotos: TuS Ferndorf

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