(wS/ots) Siegen 11.04.2022 | Am späten Sonntagabend (10.04.2022, 22:45 Uhr) ist es zu einem tragischen Betriebsunfall in einer Siegener Stahlfirma gekommen. Hierbei kam nach bisherigen Erkenntnissen ein 27-jähriger Arbeiter ums Leben, zwei weitere Arbeiter (ein 33-jähriger und ein 47-jähriger Mann) schweben noch in Lebensgefahr. Ein weiterer 45-jähriger Mitarbeiter erlitt leichte Verletzungen.
Bei der Unfallörtlichkeit handelt es sich um eine Grubenanlage, in welcher Stahl in einem Unterdruckverfahren gehärtet wird. Dazu werden verschiedene Gase wie Stickstoff und Argon verwendet.
Im Rahmen von Vorbereitungshandlungen stieg ein 27-jähriger Mitarbeiter vor Beginn des Brennprozesses zwecks Reinigungsarbeiten in die Grubenanlage. Ein weiterer Mitarbeiter bemerkte kurze Zeit später, dass der 27-Jährige am Boden lag. Der 33-jährige Mitarbeiter wollte ihm zu Hilfe eilen und stieg ebenfalls in die Anlage. Dieser Mann sank ebenfalls zu Boden, was ein dritter Mitarbeiter bemerkte, der nun ebenfalls in die Grube kletterte, um den beiden anderen Kollegen zu helfen. Als auch der 47-Jährige zusammenbrach, alarmierte ein weiterer Mitarbeiter die Rettungsleitstelle.
Die Feuerwehr konnte die bewusstlosen Männer bergen. Der 27-Jährige verstarb noch an der Unfallstelle, die beiden anderen Männer werden derzeit in umliegenden Krankenhäuser versorgt. Bei ihnen besteht nach jetzigem Kenntnisstand Lebensgefahr. Ein 45-jähriger Ersthelfer erlitt leichte Verletzungen. Die benachrichtigten Angehörigen mussten zum Teil durch vier eingesetzte Notfallseelsorger betreut werden.
Foto: Andreas Trojak / wirSiegen.de
Die Siegener Kriminalpolizei sowie die Bezirksregierung Arnsberg, und das Amt für Arbeitsschutz haben die Ermittlungen aufgenommen. Ersten Erkenntnissen zu Folge ist nicht auszuschließen, dass bereits vor dem Brennprozess im Rahmen der Vorbereitungsarbeiten Gase in die Grube gelangten beziehungsweise sich noch in ihr befanden. Die genauen Abläufe und Umstände sind nun Gegenstand der Ermittlungen.
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