Diakonie in Südwestfalen: Fünf verdiente Mitglieder scheiden aus dem Verwaltungsrat aus

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(wS/dia) Siegen 20.09.2025 | Im Verwaltungsrat der Diakonie in Südwestfalen endet eine Ära: Fünf verdiente Mitglieder verlassen das ehrenamtliche Gremium. Über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg haben sie das Unternehmen begleitet, mitgestaltet und durch kluge Entscheidungen vorangebracht.
„Es war eine intensive und fordernde Zeit, die mich aber stets erfüllt und mir große Freude bereitet hat.“ Mit diesen Worten blickt Karl Fleschenberg (73) zurück, der die Entwicklung der Diakonie in Südwestfalen in den vergangenen 20 Jahren maßgeblich geprägt hat. Seit 2005 Mitglied des Verwaltungsrats, übernahm er 2012 den Vorsitz und übte diesen bis 2025 aus – „eine Zeit mit deutlich mehr Höhen als Tiefen“, wie er resümiert. Gemeinsam mit dem Kreuztal-Eichener scheiden in diesem Sommer zudem Dr. Margrit Prohaska-Hoch, Professor Dr. Dr. Wolfgang Kirberger (beide Siegen), Hans-Joachim Schäfer (Wilnsdorf) sowie Pfarrer Hans-Werner Schmidt (Freudenberg) aus dem Gremium aus.

Was sie alle verbindet: Sie haben in den vergangenen Jahren mutige und wegweisende Entscheidungen getroffen, die die Diakonie in Südwestfalen und ihre Tochtergesellschaften zu dem gemacht haben, was sie heute ist – der größte Gesundheits- und Sozialdienstleister im Dreiländereck von NRW, Hessen und Rheinland-Pfalz. So stimmte der Verwaltungsrat 2012 einem mehrstufigen Plan zu, durch den das Diakonie Klinikum Jung-Stilling zu einer hochmodernen Klinik der Maximalversorgung mit über 20 Fachabteilungen ausgebaut wurde.

Zahlreiche Maßnahmen umgesetzt

Zu den umgesetzten Maßnahmen gehören unter anderem: die bauliche Erweiterung des Landedecks auf Gebäudehöhe, der Anbau mit hochmodernen Hybrid-OPs, der Neubau des Gebäudeteils G als zentrales Highlight, ein modernes Landedeck samt Hangar, zusätzliche Parkplätze, neue Intensiv- und IMC-Stationen sowie Investitionen in Spitzentechnologien wie Da-Vinci-Robotik, MRTs und Herzkatheterlabore. Parallel wurden neue medizinische Fachbereiche integriert.
Darüber hinaus entstanden in unmittelbarer Nähe eine große Kindertagesstätte sowie ein ambulantes Rehazentrum mit 24 Wohnungen. In Kreuztal-Kredenbach wurde das Ärztehaus erweitert, in Bad Laasphe das neue August-Hermann-Francke-Haus eröffnet, in Bad Laasphe, Kreuztal und Hilchenbach drei Seniorenpflegeeinrichtungen übernommen und in Betzdorf das Ökumenische Hospiz Kloster Bruche etabliert. Auch die Übernahme des insolventen DRK-Krankenhauses Kirchen erhielt die Zustimmung von Fleschenberg und seinen Mitstreitern – „denn das kann sich gut entwickeln.“

Natürlich habe es in den zwei Jahrzehnten auch schmerzhafte Entscheidungen gegeben, betont Fleschenberg, und nennt dabei insbesondere die Schließung des Krankenhauses Kredenbach, die jedoch „leider alternativlos gewesen ist“. Trotz allem spricht er insgesamt von einer Erfolgsgeschichte, die jedoch durch die Corona-Krise und insbesondere durch die NRW-Krankenhausreform mit für ihn unverständlichen Entscheidungen getrübt werde: „Da werden vielleicht hervorragende Strukturen kaputtgemacht, anstatt die einzige Klinik weit und breit mit der Fächerbreite eines Maximalversorgers zu unterstützen.“

Hilfe auf vielen Ebenen

Ein besonderes Anliegen des Verwaltungsrats waren stets die Bedürfnisse von Schutzbedürftigen – insbesondere im Bereich der Sozialen Dienste: Wohnungslosenhilfe, Beratungsangebote, Eingliederungshilfe mit ambulanten und stationären Einrichtungen sowie das Café Patchwork. „In all den Jahren habe ich in den Gesellschaften der Diakonie in Südwestfalen viele tolle, engagierte Menschen kennengelernt und immer wieder erlebt, welche Möglichkeiten wir haben, den Menschen auf vielen Ebenen zu helfen“, erklärt Fleschenberg. Dabei wird deutlich: Auch nach seinem Abschied bleibt er der Diakonie eng verbunden. „Das Ehrenamt hat mich sehr erfüllt. Es hat mir große Freude gemacht, ein Teil des Systems zu sein und es zu verstehen.“ Grundlage seines Engagements ist sein tiefer Glaube. Schon früh – von 1992 bis 2012 – war er Presbyter der Kirchengemeinde Müsen. 1995 übernahm er den Vorsitz des Kredenbacher Krankenhaus-Kuratoriums, bevor er 2005 als Vertreter des nördlichen Siegerlandes in den Verwaltungsrat eintrat.

Auf eine noch längere Zeit im Gremium blickt Professor Wolfgang Kirberger zurück. Der Jurist (78) war ganze 28 Jahre Mitglied des Verwaltungsrats, zuletzt auch mehrere Jahre stellvertretender Vorsitzender. Wie allen ausscheidenden Mitgliedern gilt auch ihm ein großer Dank.


In der Sommersitzung wurden Hans-Joachim Schäfer (3. von links), Karl Fleschenberg (Mitte) und Dr. Margrit Prohaska-Hoch (3. von rechts) von Superintendentin Kerstin Grünert, Tobias Schmidt, Pfarrer Christoph Radbruch und Dr. Christian Schleifenbaum verabschiedet. Auch Professor Wolfgang Kirberger und Pfarrer Hans-Werner Schmidt gehören dem Verwaltungsrat künftig nicht mehr an.
Foto: Diakonie in Südwestfalen

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