Verein Handycap Siegen und Lions Förderverein ermöglichen bedarfsgerechtes Fahrzeug für die schwer körperlich beeinträchtigte Calla Katharina

Teilen Sie
Teilen Sie

(wS/red) Siegen 25.11.2025 | Wenn viele Herzen gemeinsam schlagen – Ein Kleinbus für Calla Katharina

Manchmal gibt es Tage, an denen spürbar wird, wie viel Gutes geschehen kann, wenn Menschen füreinander einstehen. Ein solcher Tag war dieser heutige Dienstagnachmittag auf dem Parkplatz der St.-Marien-Kirche in Geisweid – ein Tag voller Wärme, Erleichterung und echter Menschlichkeit.

Der Verein Handycap Siegen hatte vor einigen Wochen um Hilfe gebeten, um einer Familie in Not beizustehen. Und das Siegerland hat geantwortet – mit Herzen, offenen Händen und einer Spendenbereitschaft, die alle Erwartungen übertraf.

Das Ergebnis stand nun vor Mutter Sarah und ihrer siebenjährigen Tochter Calla Katharina: ein Fahrzeug, perfekt zugeschnitten auf die besonderen Bedürfnisse des kleinen Mädchens. Ein Auto, das ihnen künftig ermöglichen wird, schmerzfrei und sicher zu Klinikterminen, Therapien und kleinen Ausflügen zu fahren. Ein Stück Freiheit – und ein Stück Erleichterung im Alltag, der bisher so schwer war.


Ein zarter Moment, der unter die Haut ging

Zunächst richteten Petra Wagner, stellvertretende Vorsitzende von Handycap Siegen, und Harald Peter vom Lions Förderverein Siegen e.V. liebevolle Worte an die Anwesenden. Man spürte sofort: Die beiden Vereine hatten nicht nur organisiert – sie hatten mit Herz begleitet.

Und dann passierte etwas, das niemand so schnell vergessen wird:
Aus einem Lautsprecher erklang ein warmes, bewegendes Lied. Menschen hielten inne, schauten sich um – und plötzlich fuhr ein silberner, bunt mit Luftballons geschmückter Bus langsam auf den Platz. Ein Moment, in dem es ganz still wurde.

Mutter Sarah schlug die Hände vor den Mund.
Calla schaute mit großen Augen zu dem Fahrzeug, das wie ein kleiner Hoffnungsschimmer direkt auf sie zufuhr.

Es war ein Augenblick, in dem viele der Umstehenden sich verstohlen die Tränen wegwischten.


Warum dieses Auto so wichtig ist

Calla hat eine extrem seltene Krankheit: Dystale Arthrogryposis Typ 5D. Nur 36 Menschen weltweit haben diese Diagnose. Seit ihrer Geburt kämpft sie sich durch ein Leben, das von Operationen, Therapien und Schmerzen geprägt ist. Viele ihrer Knochen sind falsch gewachsen, Muskeln unvollständig ausgebildet, Sehnen und Bänder zu kurz.

Laufen kann sie – aber nur kurze Strecken. Jede Fahrt zur Klinik ist ein Kraftakt. Der alte Wagen der Familie war kaputt, ein neuer nicht finanzierbar.

Doch das Siegerland ließ sie nicht allein.

29.990 Euro haben Hunderte Spenderinnen und Spender gemeinsam zusammengetragen.
Jeder einzelne Euro war ein kleines Stück Hoffnung – und zusammen wurden sie zu etwas Großem.


Als Sarah und Calla einstiegen, hielten die Anwesenden kurz den Atem an

Mit vorsichtigen Schritten und einem ängstlich-freudigen Blick setzte Calla ihren Fuß in den neuen Bus. Man sah ihr an, dass sie es kaum glauben konnte. Ihre Mutter strich ihr über die Schulter, beide lächelten gleichzeitig, ein Lächeln voller Überwältigung und Dankbarkeit.

Für einen Moment war die Last der letzten Jahre weniger spürbar.


Ballons steigen in den Himmel – und mit ihnen ein Stück Hoffnung

Zum Abschluss stiegen bunte Luftballons in die klare Winterluft. Sie stiegen höher und höher, wurden kleiner und kleiner – ein stilles, schönes Bild dafür, was an diesem Tag geschehen war:
Ein bisschen Schweres wurde leichter.
Ein bisschen Dunkel wurde heller.
Ein kleines Mädchen bekam ein Stückchen Zukunft in die Hände gelegt.


Gemeinsam Gutes bewegen – zwei Vereine, ein Herz

Handycap Siegen e.V. – ein Verein, der Wünsche erfüllt, Menschen begleitet, Türen öffnet, da ist, wenn das Leben schwer wird.
Der Lions Förderverein Siegen e.V. – seit Jahrzehnten ein Anker der Hilfe im Siegerland, getragen von Menschen, die den Satz „We serve“ leben.

Ihre Kräfte haben sie gebündelt – und das Ergebnis stand an diesem Nachmittag sichtbar vor allen: ein Bus voller Menschlichkeit.


Ein herzliches Dankeschön

Zum Schluss bleibt ein Dank, der kaum in Worte passt:
Danke an jede Spenderin, jeden Spender, jeden Helfer, jede Helferin.
Danke an alle, die gezeigt haben, dass man gemeinsam Berge versetzen kann.
Danke an die Menschen, die hingeschaut, zugehört und gehandelt haben.

Durch euch wurde aus Sorgen Hoffnung.
Aus Problemen wurde eine Lösung.
Und aus einem Traum wurde Wirklichkeit.

Fotos: Andreas Trojak / wirSiegen.de

Filmbeitrag folgt

Teilen Sie

Anzeige

Archivkalender