Netphen-Hainchen. „Parole Neujahr“ lautete das Motto der Burschenschaft von Hainchen die in diesem Jahr auch wieder die Dämlichkeiten des Jahres im Ort verkündeten. Doch viele Bürger warteten am „Drette Chrestach“ vergebens auf die Junggesellen, denn aufgrund eines Trauerfalles im Ort und der Beisetzung hatten die Haincher Burschen ihren Auftritt um einen Tag nach hinten verschoben.
So starteten sie erst am Samstagmorgen um 10 Uhr vom Bürgerhaus aus und mit Bollerwagen, darin natürlich auch zwei Kisten Gerstensaft und mit 250 Zeitungen in DIN-A 4 Größe dessen Inhalt aus 15 Paragraphen bestand wurden sie von den Burschen an zentralen Stellen des Dorfes sowie vor den passenden Haustüren lautstark über Megaphon verkündet.
„Klar war natürlich auch das die Bürger im Nachbardorf „Hermedeiche“ nicht zu kurz kamen. So gab es da einen Glöckner von Hermedeiche, der als der Kirchturm eingerüstet war, kletterte der fußballspielende Jungtenor hinauf und entblätterte sich vollends. Im § 2 kann es Nuschelklaus nicht lassen. „Leute anzeigen macht er gerne und viel, auch dieses Jahr hatte er wieder leichtes Spiel. Was er der Polizei alles meldet ist schon krank, seine Anzeigen füllen bei ihr einen ganzen Aktenschrank“. Doch diesmal war er selber dran und bekam eine Anzeige. Berichtet wurde weiter über das „Biervernichtungszentrum“, einer „Diebesbande im Hähnerland“ „Rufmord“, „Nachwehen“ und „Besoffen auf der Flucht“. Auch das benachbarte Bundesland kam nicht zu kurz, denn „Hessen”, so finden die Johannländer, kommt von „hässlich”. Und natürlich drehte sich so manche „Dämlichkeit” wieder rund um den so geliebten Gerstensaft.