Elternwille entscheidet "Aus" für Sekundarschule

(wS/ne) Neunkirchen/Herdorf – Die Sekundarschule wird nicht an den Start gehen. Der Elternwille hat jetzt das „Aus“ entschieden.  Die Weiterentwicklung einer Schullandschaft unter pädagogischen aber auch demografischen Aspekten sei eine, wenn nicht die wichtigste Aufgabe der kommunalen Politik. Eine Herausforderung der sich die Gemeinden stellen müssen, so die Begründung von Seiten der Politik.  Das sei der Grund dafür gewesen, dass sich die Gemeinde Neunkirchen und die Stadt Herdorf zusammengeschlossen haben um den Bürgerinnen und Bürgern im Hellertal ein vorausschauendes tragfähiges Konzept in Sachen Schulentwicklung anzubieten. Und das Ganze möglichst wohnortnah.

Mit großem Lob bereits genehmigt

Diese Ideen sollten in der gemeinsamen Sekundarschule der Stadt Herdorf und der Gemeinde Neunkirchen aufgehen, die als erste länderübergreifende Sekundarschule Nordrhein-Westfalens mit großem Lob von Regierungspräsident Dr. Gert Bollermann bereits genehmigt wurde.

Dem ersten Versuch haben die Eltern nun eine Absage erteilt. Die erforderlichen 75 Anmeldungen wurden nicht erreicht. “Die Situation ist bedauerlich“, erklären Bürgermeister Baumann und Bürgermeister Erner gleichermaßen. Eine Sekundarschule Herdorf-Neunkirchen würde die Schullandschaft in Herdorf und Neunkirchen deutlich attraktiver und zukunftssicher machen, betonen beide weiter. Dabei hätten sie durchaus Verständnis für die Entscheidung der Eltern und müssten diese auch akzeptieren, so die Verwaltungsspitzen beider Rathäuser.

Anmeldezahlen blieben hinter Interesse zurück

Obwohl viele Eltern im Vorfeld ihr Interesse an der Einrichtung der neuen Schule bekundet hatten, blieben die tatsächlichen Anmeldezahlen dahinter zurück. Nicht zuletzt die zum Teil unsachlichen und falschen Aussagen die von Interessenvertretern der Realschule Neunkirchen und der Realschule plus in Herdorf gestreut wurden, führten zu einer merklichen Verunsicherung und Irritation der Grundschuleltern. „Diese Äußerungen waren immer nur darauf ausgerichtet, die Sekundarschule zu torpedieren und damit zu verhindern“, erklären beide Bürgermeister. Es sei ein Irrglaube, wenn man meine, dass alles beim Alten bliebe, wenn die Sekundarschule verhindert würde. Denn ein Fortbestand der Real- und Hauptschule in Neunkirchen und der Realschule plus in Herdorf sei nicht zu garantieren. „Hier wurde eine riesen Chance zunächst vertan, alle Schulabschlüsse in einem Schulzentrum wohnortnah und zukunftssicher anzubieten“, so die Bürgermeister.

Probleme werden in den nächsten Jahren beschäftigen

Der demographische Wandel und die daraus resultierenden Probleme im Bereich der schulischen Bildung werden die Verantwortlichen auch in den nächsten Jahren beschäftigen. Hiervor könne  niemand, auch nicht die Skeptiker neuer Schulformen wie der Sekundarschule, die Augen verschließen. „Das Voranbringen innovativer Lernformen, die in die Zukunft weisen und den kommenden Generationen eine bestmögliche schulische Bildung zuteil werden lassen, werden zu den großen Aufgaben unserer Zukunft gehören“. Davon sind die Verantwortlichen in den Verwaltungen von Herdorf und Neunkirchen überzeugt.

Die Räte werden die Situation jetzt analysieren und über die weiteren Schritte entscheiden müssen. Denn eins sei nach Meinung der Räte gewiss:  „die Schullandschaft wird sich verändern müssen“.

Eltern werden über Anmeldungen informiert

Die Eltern, die ihre Kinder bereits bei der Gemeinde Neunkirchen für die Sekundarschule Herdorf-Neunkirchen angemeldet haben, werden kurzfristig schriftlich darüber informiert, dass sie ihre Kinder nun über das reguläre Anmeldeverfahren an den anderen weiterführenden Schulen anmelden können, so war es aus dem Neunkirchener Rathaus zu erfahren.

Die Kopernikusschule Neunkirchen benötigt für die Bildung einer Eingangsklasse 18 Schülerinnen und Schüler. Sind es weniger, ist auch die Fortführung der Schulform „Hauptschule“ gefährdet. Sollte es zu einer Auflösung kommen, müssten die Schülerinnen und Schüler der neuen 5. Klasse an einer Hauptschule in den Nachbarkommunen eingeschult werden, so die Aussage von offizieller Seite.

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