Alte Grenzbuche in Neunkirchen muss gefällt werden

Vom Brandkrustenpilz befallen

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Nur ein Fachmann kann den Brandkrustenpilz erkennen, denn er ist von der abbröckelnden Baumrinde meist nur schlecht zu unterscheiden. Doch sobald er entdeckt wird, muss schnell reagiert werden.

(wS/nk) Neunkirchen. Eine alte Grenzbuche auf dem Kinderspielplatz am Rassberg in Neunkirchen ist von einem holzzerstörenden Pilz befallen. Es handelt sich um den sogenannten Brandkrustenpilz, der eine Moderfäule in den Wurzeln und den bodennahen Regionen des Baumes verursacht. „Nur ein Fachmann kann die Fruchtkörper des Pilzes erkennen und so ist es ein großes Glück, dass wir nun früh genug handeln können“, erläutert Neunkirchens Umweltberater Matthias Jung.

Der Baum sieht zwar auf den ersten Blick völlig gesund aus, seine Stand- und Bruchsicherheit wird jedoch bald so stark herabgesetzt sein, dass schon ein kräftiger Wind dazu führen kann, dass Teile des Baums abbrechen oder der komplette Baum in sich zusammenbricht. Soweit möchte es die Gemeinde Neunkirchen als Grundstückseigentümerin natürlich nicht kommen lassen. Jung hat darum ein Unternehmen beauftragt, das den Baum am kommenden Freitag fällen wird.

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„Leider gibt es keinerlei Gegenmittel, um den Pilz zu bekämpfen und diesen herrlichen Baum davor zu bewahren, gefällt zu werden“, bedauert Umweltberater Matthias Jung.

„Natürlich bedauere ich, dass diese Maßnahme nötig wird“, betont der Umweltberater, „aber wir müssen unsere Verkehrssicherungspflicht einhalten und tragen dafür Sorge, dass die umliegenden Anlieger aus der Bonhoefferstraße und die Besucher des Spielplatzes nicht zu Schaden kommen.“

Bei dem befallenden Baum handelt es sich um eine alte Rotbuche mit einem Stammumfang von rund 3,30 Metern. Jung schätzt das Alter des Baums auf etwa 180 bis 200 Jahre. Dass seitens der Gemeinde so schnell gehandelt wird, obwohl der Baum noch völlig intakt aussieht, liegt daran, dass der Holz zerstörende Prozess ziemlich schnell voranschreitet. Gegenmaßnahmen, die den Baum retten könnten, gibt es nicht.

„Es ist schade um den als Geschützten Landschaftsbestandteil (LB) geltenden Baum, der nun aus dem Schutz entlassen werden muss“, betont Jung auch vor dem Hintergrund, dass es inzwischen nur noch wenige dieser Grenzbuchen gibt, die seinerzeit die Gemarkungsgrenze zwischen Salchendorf und Zeppenfeld markiert haben.

„Gegen diesen Pilz sind wir machtlos, leider genauso wie gegen die Menschen, die mutwillig Bäume zerstören“, erklärt Jung und spielt damit auf die mehr als 100 Jahre alte Linde in der Frankfurter Straße an, deren Stamm rundherum von einer Motorsäge eingesägt und somit massiv beschädigt wurde. „Der Baum war völlig vital, doch er wird diesen Anschlag sicher nicht überleben. Das ist eine Schande“.

Fotos: Gemeinde Neunkirchen

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