„Große Ambitionen haben kein Verfallsdatum“

Zeugnisverleihung der Architektur-Studierenden der Universität Siegen: Marie Schreiner (Drolshagen), Jenny Mazanec (Wenden) und Anna Katharina Göb (Siegen) doppelt ausgezeichnet

(wS/uni) Siegen – „Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“ Kurz bevor die Architektur-Studierenden der Uni Siegen ihre Abschlusszeugnisse erhalten haben, sollten sie diese Frage beantworten. „In einem Architekturbüro“, war eine der naheliegenden und auch vorgetragenen Antworten. Bachelor-Absolventin Lisa Hermschulte hingegen verriet bei der Zeugnisvergabe in der Aula des Paul-Bonatz-Campus dem Publikum ihren Traum von „freundlichen Pommes“ – das eigene Restaurant „Friend Fries“. Und falls sie ihren Traum in fünf Jahren nicht verwirklicht oder gar ein neues Ziel habe? „Große Ambitionen haben kein Verfallsdatum“, sagte Hermschulte und erntete dafür viel Applaus von Publikum und Kommilitoninnen.

Jenny Mazanec (links) aus Wenden und Marie Schreiner aus Drolshagen erhielten für ihre Bachelor-Arbeit den Förderpreis für Architektur und Bauingenieurwesen der Universität Siegen. (Foto: Uni)

Jenny Mazanec (links) aus Wenden und Marie Schreiner aus Drolshagen erhielten für ihre Bachelor-Arbeit den Förderpreis für Architektur und Bauingenieurwesen der Universität Siegen. (Foto: Uni)

Nicht nur Hermschulte, auch die anderen insgesamt 47 Studierenden, die nun ihre Bachelor- oder Master-Zeugnisse erhielten, haben bereits jetzt große Ambitionen erfolgreich verwirklicht. Besonders erfolgreich waren Marie Schreiner, Jenny Mazanec und Anna Katharina Göb mit ihren Bachelor-Arbeiten. Alle drei haben gleich doppelt überzeugt und sowohl den Förderpreis für Architektur und Bauingenieurwesen der Universität Siegen als auch den Preis des Bundes der Architekten Siegen-Olpe- Wittgenstein gewonnen.

Jenny Mazanec und Marie Schreiner haben sich als Thema ein von der Schließung bedrohtes Franziskanerkloster in Olpe ausgesucht und hierfür ein neues Nutzungskonzept entwickelt. Das Kloster war 1963 nach dem Entwurf des Kölner Architekten Hans Schilling erbaut worden. Von ehemals 90 Ordensschwestern leben heute nur noch rund 30 in dem Gebäude. Die beiden Studentinnen schlagen in ihrer Arbeit eine Umnutzung des Gebäudes zu einem öffentlichen „Raum der Stille“ vor: „Die Absicht, die formbestimmenden Merkmale des Bestandsgebäudes beizubehalten ist trotz einer Baumassenreduzierung von fast 50 Prozent vortrefflich gelungen“, sagte Prof. Dipl.-Ing. Ulrich Exner in seiner Laudatio und richtete eine Empfehlung hinterher: „Die Stadt Olpe wäre gut beraten, sich diesen Entwurf genau anzuschauen, denn er bietet modellhaft eine machbare Alternative für eine zukünftige sinnvolle Nutzung leerstehender öffentlicher Gebäude, wie in diesem Beispiel exzellent zu begutachten ist.“

Anna Katharina Göb hat sich in ihrer herausragenden Bachelor-Arbeit der Treppe gewidmet: „Ein-Stieg, Treppe rauf, Treppe runter. Zum Bauteil Treppe als Analyse- und Deutungsinstrument im architektonischen Kontext“, so der Titel.

Der Preis der Alumni Bauwesen Siegen ging an Meike Weiland für ihre herausragende Tätigkeit in Selbstveraltungsgremien des Departments Architektur.

Alle Abschlussarbeiten sind noch bis einschließlich 6. März auf dem Paul-Bonatz-Campus (Brücke, Erd- und Obergeschoss des Stahlkubus, Masterraum PB A 042) und dem Architekturbüro tonwert (Wilhelm-von-Humboldt-Platz 2) zu sehen.

.
Anzeige/WerbungJetzt clever werben bei wirSiegen.de – Infos hier
[adrotate group=“3″] .

[plista widgetname=plista_widget_slide]