(wS/oo) Kreuztal-Krombach – Nicht nur Theorie wurde am Samstag auf dem 1. Kreisfeuerwehrtag in Krombach geboten, zu dem der Kreisfeuerwehrverband Siegen-Wittgenstein e.V. eingeladen hatte, auch viele Praxisworkshops standen auf der Tagesordnung.
Der Kinosaal der Krombacher Brauerei bis auf den letzten Platz besetzt als es zum einen um das Projekt „Feuerwehrehrensache“ aber auch um die Mitgliederversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Siegen-Wittgenstein e.V. ging. Über 500 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden aus dem gesamten Kreisgebiet nahmen am Kreisfeuerwehrtag teil.
Kreisbrandmeister und Vorsitzender des Verbandes Bernd Schneider begrüßte besonders Branddirektor Berthold Plenkert, Leiter des Institutes der Feuerwehr sowie zahlreiche Bürgermeister aus den Städten und Gemeinde im Kreis Siegen-Wittgenstein. Grußworte an die Feuerwehren kamen auch von Walter Kiß als gastgebendem Bürgermeister. Landrat Andreas Müller betonte in seinen Worten besonders die Neuanschaffung der neuen Einsatzfahrzeuge, die vor wenigen Tagen übergeben wurden, aber auch die Übernahme der Leitstelle mit den 23 Angestellten von der Stadt Siegen durch den Kreis Siegen-Wittgenstein.
Der Jahresbericht und ein Ausblick auf die Arbeit des Verbandes wurden am Nachmittag von Klaus Langenberg und Bernd Schneider vorgetragen. Der Kreisfeuerwehrverband hatte zu Beginn des Berichtsjahres 2014 einen Mitgliederstand von 5653 Kameradinnen und Kameraden in den 11 Feuerwehren des Kreises. In dieser Zahl sind die Werksfeuerwehr der Deutschen Edelstahlwerke und die Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehren ebenso enthalten, wie auch die Mitglieder der Ehrenabteilungen sowie der Feuerwehrmusiker. Im Verlauf des Jahres hatte der Kreisfeuerwehrverband einen Rückgang in der Einsatzabteilung und in der Jugendfeuerwehr von 2,3 % zu verzeichnen, so dass der aktuelle Mitgliederstand bei 5525 Kameradinnen und Kameraden liegt.
Besonders freut es Bernd Schneider, dass viele andere Kreise im Land NRW voller Neid auf den hohen Mitgliederstand an Einsatzkräften im Kreis Siegen-Wittgenstein blicken. Neben zahlreichen Aus- und Weiterbildungsseminaren an dem zahlreiche Feuerwehrkameradinnen und -kameraden teilnahmen, musste Schneider leider auch vermelden, dass im letzten Jahr 42 Einsatzkräfte im Feuerwehrdienst verletzt wurden. Doch ist auch die Zusammenarbeit mit der Feuerwehrunfallkasse durch den landesweiten Druck besser geworden. Zu verdanken ist dies auch dem Kreisfeuerwehrverband Siegen-Wittgenstein e.V. Mit der Gesetzesvorlage die zum neuen Brandschutz-, Hilfeleistungs- und Katastrophenschutzgesetz erstellt wurde, hofft der Verband auf eine feste und stabile Gesetzgebung.
Zu den geleisteten Einsätzen im Kreis Siegen-Wittgenstein war es ein relativ ruhiges Jahr, berichtete Bernd Schneider. 508 Brandeinsätze, 995 Technische Hilfeleistungen und 428 Fehlalarme hatten die Feuerwehrkräfte zu bewältigen. Bei den Einsätzen konnten 200 Menschen gerettet werden. Für 18 Menschen kam allerdings leider jede Hilfe zu spät.
Branddirektor Berthold Plenkert, Leiter des Instituts der Feuerwehr stellte den zahlreich erschienenen Feuerwehrangehörigen das Landesprojekt „Feuerwehrehrensache“ vor. Begegnet werden soll hierbei dem demografische Wandel mit der Aufnahme von Migranten in die Feuerwehr, eine Steigerung der Frauenquote, die nur bei 5 Prozent liegt, sowie Verbesserungen zwischen Familie, Beruf und Ehrenamt. Penkert stellte auch klar, dass die Ausbildung in den kleinen Einheiten vollkommen ausreichend und hier eine Reduzierung wichtig sei. Bei den Fahrzeugbeschaffungen versucht das Institut mehr Begeisterung für das neue MLF – Mittleres Löschfahrzeug – zu schaffen. Das Institut hat hier im Rahmen des Projekts mehrere MLF beschafft die im Rahmen einer Testphase für 4 Monate an verschiedene Feuerwehren im Land NRW übergeben werden. „Auch im Jahr 2015 werden sich die Feuerwehren und der Feuerwehrverband Siegen-Wittgenstein den aktuellen Themen und den Problemen durch den Wandel unserer Gesellschaft stellen müssen. Nur wenn wir dies gemeinsam tun werden wir auch in Zukunft die hohe Einsatzbereitschaft und die Qualität unserer Hilfeleistung erhalten können. Dazu ist die Anerkennung unserer Arbeit in der Bevölkerung erforderlich und die Politik muss die notwendigen Entschei-dungen und dauerhafte Unterstützung ihren gesetzlichen Auftrag erfüllen“, so das Schlusswort von Klaus Langenberg, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes. Musikalisch umrahmt wurde die Beendigung der Versammlung durch den Feuerwehrspielmannszug.
Neues Feuerlöschsystem vorgestellt
Neben einer großen Fahrzeug und Geräteschau stellten die hauptamtlichen Feuerwehrmänner aus Gladbeck das neue „Cobra-Löschsystem“ vor. Hierbei wird mit hohem Druck Wasser durch eine Lanze gepumpt. Dabei ist es sogar möglich fast alle Materialien zu durchschneiden. Mit dieser Lanze können Einsatzkräfte aus großer Entfernung, und ohne Gefahr für sich selber, Öffnungen schaffen und so aus bis zu 40 Metern Entfernung löschen.
Fotos: oo
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