Uni Siegen heißt Flüchtlinge willkommen

Rund 140 Frauen, Männer und Kinder sind am 19. Juli in der Dreifachsporthalle der Universität Siegen aufgenommen worden.

Die ersten Flüchtlinge erreichen die Sporthalle | Foto: Stadt Siegen

Die ersten Flüchtlinge erreichen die Sporthalle | Foto: Stadt Siegen

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150 Betten wurden in der Sporthalle aufgestellt | Foto: Stadt Siegen

Siegen (wS/pm) | Einen Tag früher als geplant sind am Sonntag die ersten rund 140 Flüchtlinge in die Dreifachsporthalle der Universität Siegen eingezogen. Vize-Kanzler Andreas Düngen und Siegens Bürgermeister Steffen Mues haben die Gäste aus Ländern wie Syrien, Nigeria, Äthiopien, Albanien oder Aserbaidschan auf dem Campus Adolf-Reichwein-Straße begrüßt. „Sie sind uns herzlich willkommen“, sagte Andreas Düngen.

Seit Donnerstagnachmittag haben 100 ehrenamtliche Helfer des Deutschen Roten Kreuzes, der Feuerwehr, des THW und der Uni Siegen die Räumlichkeiten für die Aufnahme von Flüchtlingen hergerichtet. Es wurden Bodenplatten auf 1400 Quadratmeter gelegt, 150 Betten montiert und bezogen, zusätzliche sanitäre Einrichtungen gestellt sowie Zelte für die Verpflegung vor der Halle errichtet. „Mein großer Respekt und Dank gilt den vielen freiwillig Aktiven, die sich an der Organisation und dem Aufbau beteiligt haben“, erklärte Düngen. Gemeinsam mit Bürgermeister Mues dankte der Vize-Kanzler jedem Einzelnen für sein Engagement sowie den Arbeitgebern, die die ehrenamtlichen Helfer freigestellt haben.

Die Sporthalle dient als Notunterkunft und wird von der Universität Siegen bis zu Beginn der Vorlesungszeit am 19. Oktober 2015 zur Verfügung gestellt. Sobald in einer regulären Einrichtung Plätze frei werden, können die Menschen umziehen. „Das Motto der Universität Siegen ist ‚Zukunft menschlich gestalten‘. Für uns bedeutet das, dass die Gastfreundschaft nicht an der Haustür aufhört. Wir möchten diesen Menschen ein Dach über dem Kopf bieten und die Gelegenheit geben, zur Ruhe zu kommen“, sagte Düngen.

Die Verpflegung übernimmt ab Montag das Studierendenwerk an sieben Tagen die Woche. Für den 19. Juli haben Mitarbeiter des DRK Essen und Getränke besorgt, so hat sich beispielsweise ein türkischer Bäcker dazu bereit erklärt, in der Nacht 350 Brote zu backen.

Das DRK unterstützt mit Verpflegung | Foto: Stadt Siegen

Das DRK unterstützt mit Verpflegung | Foto: Stadt Siegen

Auch an der Universität Siegen gehen viele Unterstützungsangebote ein. Aus den Einrichtungen von Notunterkünften in anderen Städten ist die Erkenntnis hervorgegangen, dass Spenden im Vorfeld nicht zielgerichtet eingesetzt werden können. Die Universität Siegen hat deshalb zunächst den Einzug der Geflüchteten abgewartet, um im Gespräch und in Absprache mit DRK-Einsatzleiter Joachim Steinbrück die Bedürfnisse der Menschen herauszufinden. Am Dienstag wird es deshalb eine Informationsveranstaltung für alle Beschäftigten und Studierenden geben. Die Anwohner rund um das Universitätsgelände sind am Freitagabend per Rundschreiben über den Planungsstand in Kenntnis gesetzt worden.

Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des AStA wird derzeit ein Pool an ehrenamtlichen Dolmetschern aufgebaut. Insgesamt haben sich schon mehr als 50 Freiwillige aus der Studierendenschaft sowie dem Kreis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeldet. Zudem hat die Hochschulleitung ein Netzwerk Flüchtlingshilfe initiiert und sowohl die muslimische Hochschulgemeinde als auch die Ansprechpartner der evangelischen und katholischen Hochschulgruppen eingebunden, darüber hinaus bereits vorhandene Initiativen, die in der Flüchtlingshilfe engagiert sind wie die AG Geflüchtetenhilfe Siegen und „Refugees welcome“ angesprochen.

Aufgrund des großen Zustroms an Geflüchteten hat die Bezirksregierung das DRK als Betreiber am Samstag darum gebeten, schon am Wochenende die Notunterkunft zu eröffnen. „Geplant war die Aufnahme der Einrichtung für Montag. Da derzeit aber 5000 Menschen pro Woche in NRW zu uns kommen und das einen Höhepunkt darstellt, sind die Erstaufnahme-Einrichtungen überfüllt. Wir möchten aber Obdachlosigkeit vermeiden und den Asylsuchenden eine sichere Unterbringung bieten. Das Ziel ist, die Menschen so kurz wie möglich in den Notunterkünften unterzubringen und sie dann in das normale System zu integrieren“, sagte Thorsten Meyer von der zuständigen Bezirksregierung in Arnsberg.

 

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