(wS/red) Kreuztal 04.09.2017 | Am Samstagmorgen musste der Löschzug Kreuztal erneut zum Bahnsteig von Gleis 1 ausrücken, wo drei Erwachsene im Glasaufzug Richtung Unterführung gefangen waren, da die Einrichtung während der Fahrt ihren Dienst versagte und zum Stillstand kam.
Die Feuerwehr verschaffte sich mit einem Spezialschlüssel und mit Hilfe eines dort eingebauten Schließsystems Zugang zur Elektronik des Aufzugs. Nach wenigen Minuten gelang es ihr, die Kabine per Knopfdruck nach unten zu fahren und die Kabinentür manuell zu öffnen.
Das gleiche Prozedere hatte sich am Vortag mit einer jungen Frau und ihrem einjährigen Sohn am selben Aufzug abgespielt. Der dabei hinzugerufene Rettungsdienst konnte seine Arbeit darauf beschränken, das Kleinkind mit einem kuscheligen „Rettungsteddy“ für sein tapferes halbstündiges Ausharren zu belohnen.
Warum genau die Betätigung des Alarmknopfs im Aufzug nicht zu einer zeitigen Kommunikation mit einer Notruf-Hotline des Aufzugbetreibers geführt hatte, blieb unklar. Dem Vernehmen nach sollen derlei Verbindungsprobleme durch eine zurzeit nicht optimale Verkabelung dafür verantwortlich sein.
Die erste von drei Aufzugsbefreiungen in einer Woche musste der Löschzug Kreuztal zwei Tage zuvor in der Fritz-Erler-Siedlung absolvieren: Dort waren fünf Personen im Aufzug eines Mehrfamilienhauses im Eggersten Ring eingeschlossen. Der Einsatz der Brandschützer ist für Betroffene oftmals die schnellere Variante, aus der „Falle“ eines steckengebliebenen Aufzugs herauszukommen. Geht es ihnen bei einem solchen Vorfall gesundheitlich gut, handelt es sich streng genommen um keinen Notfall für die Feuerwehr. Doch sie verweigert auf Anfrage niemandem ihre schnelle Hilfe, die eigentlich die Pflicht des Aufzugsbetreibers wäre. So bleibt der Stadt als Trägerin der Feuerwehr die Möglichkeit, derlei Einsätze den Betreibern – nicht den Benutzern – kostenpflichtig in Rechnung zu stellen.
Für die drei Kreuztaler Reisenden vom jüngsten Aufzugsdefekt am Samstag am Bahnhof war der geplante Zug nach Köln trotz zügiger Befreiung natürlich längst abgefahren. Und selbst die auf einen Rollator angewiesene Bahnkundin, die zuvor im Aufzug feststeckte, verzichtete beim Bahnsteigwechsel auf die Benutzung des zweiten Glausaufzugs an Gleis 2: „Nicht , dass ich da nochmal steckenbleibe – da laufe ich lieber.“
Unter Kreuztaler Bürgern macht schon die Warnung die Runde, man möge tunlichst auf die Benutzung der Glasaufzüge verzichten, wenn man den Zug nicht verpassen wolle.
Fotos: Feuerwehr
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