Paukenschlag beim HSV Handball, sie verlieren in eigener Halle gegen starke Ferndorfer mit 30:27

(wS/red) Ferndorf/Hamburg 16.05.2021 | „DAS IST FERNDORF-DAS BIST DU“

Da gehen einem die Superlativen aus, TuS Ferndorf verbreitet Gänsehaut und Begeisterung bei seinen daheimgebliebenen Fans, man vernahm in Ferndorf auch Silvesterähnliche Geräusche nach Spielende.
Denn der TuS Ferndorf hat es schon wieder getan, die Glocken des Michel haben sich in die Katakomben verzogen, vielleicht hätten sie ja gerne geläutet, aber warum sollten sie!? 😀

Im Hamburger „Grindelviertel“ gibt es einen Bornplatz, gäbe es den in Ferndorf, würde er für ca.1 Woche in „Borneplatz“ umgetauft. Warum ?? na ja, weil Andreas Bornemann (kurz Borne) „Toto“ Jansen und seine HSV Handballer regelrecht vorgeführt hat. DREIZEHN Würfe von ihm flogen katapultartig auf das HSV-Tor zu und elf davon verfehlten ihr Ziel NICHT, das ist eine Trefferquote von 84,62 % und das gegen einen Tabellenführer, der alles im Drehbuch stehen hatte, nur nicht eine Niederlage gegen dieses Handball-Dörfchen Ferndorf.

Man of the Match Andreas Bornemann, 11 Tore. Foto: Jan-Peter Mohwinkel

Foto: Jan-Peter Mohwinkel

Was machen die Ferndorfer denn so anders, als die meisten Teams der Liga, Toto weiß es nicht, er weiß nur, dass Hamburg zu Hause NOCH NIE gegen Ferndorf gewonnen hat. Die Siegerländer können nicht nur STILLE NACHT HEILIGE Nacht von fast 10.000 Zuschauern, es geht auch in kleineren Hallen vor Null Zuschauern.

Für den HSV fing eigentlich alles Drehbuchgerecht an, 1:0, 2:0 , so hatte man es ja auch erwartet. Doch dann kam der erste Gegentreffer der Gäste, Andreas Bornemann war es, er war es auch, der heute diesem Spiel seinen Stempel aufdrückte und der für die vielen geneigten Köpfe mit fragenden Blicken beim Hamburger Team nach dem Schlusspfiff sorgte.
In der 3. Minute erzielte Lucas Pechy das 2:2 und fortan bestimmte der TuS Ferndorf für lange Zeit das weitere Geschehen. Ferndorf konnte sich jetzt nicht wirklich absetzen, aber sie hatten den HSV im Griff, obwohl sie meist nur 1-2 Tore in Front lagen (3:4, 6:8, 9:11, 11:13) . Als der HSV merkte, dass Andreas Bornemann heute Lust zum Torewerfen hatte, war es eigentlich schon zu spät. Ihn bekam man in Hamburg nicht in den Griff, setzte man 2-3 Spieler auf ihn an, fehlten die an anderer Stelle und genau dort erzielten die Ferndorfer dann ihre einfachen Treffer.

Durch die häufigen Kreuzungen von Borne zu Toni Sario oder Torben Matzken zogen sie die HSV-Abwehr komplett auseinander, der Mittelblock kam damit überhaupt nicht klar und die 1:1-Situationen mit Torben Matzken wollte man sich ersparen, denn da zogen die Jungs von der Elbe meist den Kürzeren. Der HSV war in der Defensive komplett überfordert oder wirkte zumindest so, ihr Torhüter schloß sich dann Leistungsmäßig an, so dass nach Spielende von 33 Ferndorfer Würfen nur 3 gehalten wurden. Hamburg schien stark beeindruckt, denn der TuS spielte sehr diszipliniert und musste trotzdem für jeden Angriff hart arbeiten.

Mattis Michel 4/1 Tore

Bis zur 28. Minute geriet Ferndorf kein einziges mal mehr in Rückstand, aber schon ab der 24. Minute hatten sie eine kleine Schwächephase, denn bis zur 30. Minute erzielten sie nur noch 2 Tore, der HSV derer fünf. Mit Mattis Michels Tor vom Kreis verkürzte Ferndorf auf 16:15 und so ging man dann auch zum Pausentee.
Wer nun gut aus der Kabine kam war Ferndorf und Mattis Michel machte da weiter, wo er aufgehört hatte, nämlich ein Tor vom Kreis, Chrissi Klasmann legte nach und schon lagen die Jungs aus dem Handballdorf wieder mit 16:17 in Front.

Aber der HSV ist nun mal Tabellenführer, also kam der Konter im Doppelpack umgehend,die 2 Punkte wollte man unbedingt behalten, die sind für Hamburg genau so wichtig für den Aufstieg, wie den Ferndorfern für den Klassenerhalt.

Josip Eres 3 Tore

Torben Matzken verkürzte wieder (36. Min.), Hamburg zog nach und so ging es weiter, es war aber auch die 2. HZ, in der der HSV viele technische Fehler hatte und Würfe über das Tor produzierte, aber ihr Knackpunkt war und blieb die Defensive, sie fanden kein probates Mittel um die quirligen Ferndorfer zu stoppen. Um die 40. Minute rum gab es direkt hintereinander 2 x 2 Minuten gegen Ferndorf, wobei die zweite Hinausstellung doch sehr fragwürdig war. Der HSV nutze diese Chance zu Gegentreffern und in der 41. Minute stand es 21:19. Aber Ferndorf kämpfte weiter, das war eine ganz andere Körpersprache als beim Gegner, der phasenweise verunsichert und Ideenlos wirkte.

Und so schickte sich Julian Schneider an, zwei wunderbare Treffer von Linksaußen zu erzielen (44. + 46. Min.), denn wenn man mal Bornemann, Matzken etc im Griff zu haben glaubte, spielten die ihre Außenspieler an und dann wurde von dort eingenetzt.
Das trifft auf Julian Schneider und Lucas Pechy genau so zu, wie auf Josip Eres. Oder natürlich auch Mattis Michel am Kreis, 3 tolle Tore plus einem verwandelten Siebenmeter sahen wir heute von ihm. Nach Julian Schneiders Doppelpack stand es 21:21, jetzt legte der Gastgeber noch die Führung zum 22:21 hin, es sollte die letzte des Spiels gewesen sein. Denn dann folgte ein Mattis Michel-Treffer und ein toller Tempogegenstoß von Lucas Schneider zum 22:23.

Torben Matzken 3 Tore

Der HSV kam noch einmal auf 23:23 heran, aber Ferndorf zog da jetzt sein Ding durch und ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.Über ein 23:26 von Mattis Michel und ein 25:28 von Torben Matzken gewann man nach weiteren Treffern von Josip Eres und Chrissi Klasmann hochverdient beim Tabellenersten, Endstand war ein 27:30 (16:15) und das hieß Tabellenplatz 14.
Es klappte heute eigentlich fast alles und Robert Andersson dürfte hochzufrieden gewesen sein.

Trainer Robert Andersson
Viele Spieler haben heute eine gute Leistung erbracht, wir hatten eine sehr gute Abwehr und sehr gute Torhüter

Andreas Bornemann
Alles hat heute geklappt, wir haben 60 Minuten an uns geglaubt und auf den Punkt gespielt.

Jannik Hausmann HSV
Wir sind heute nicht an unser Optimum herangekommen, Ferndorf kämpft auch um jeden Punkt und man muss sagen, dass sie heute auch diese 3 Tore besser waren. Hier überwiegt heute die völlige Enttäuschung, da wir die letzten Spiele wirklich gut waren.

Noch erwähnenswert:
– Von 48 Angriffen des TuS Ferndorf waren 30 erfolgreich, das entspricht einer Quote von 62,5 %
– Tim Hottgenroth hatte heute 10 Paraden, Marin Durica 1 (Siebenmeter gehalten), macht eine Quote von 28,95 %
– Es gab heute 13 Zeitstrafen, acht gegen Ferndorf und fünf gegen den HSV

Torschützen:
Andreas Bornemann 11
Mattis Michel 4/1
Josip Eres und Torben Matzken je 3
Julian Schneider, Lucas Pechy, Chrissi Klasmann und Toni Sario je 2
Lucas Schneider 1

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