(wS/si) Siegen 02.03.2023 | Im Rahmen einer Schenkung an die Stadt Siegen anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Siegener Traditionsunternehmens Natursteinwerk Loos ist die von dem Bildhauermeister und Künstler Heinz-Helmut Loos geschaffene steinerne Großskulptur „Lebensbaum“ gestern (Mittwoch, 1. März 2023) auf einer Lichtung oberhalb des Siegener Friedhofswalds aufgestellt worden. In Form eines Antoniterkreuzes schuf der Siegener Heinz-Helmut Loos Anfang der 1970er Jahre für seine erste Kunstausstellung das imposante Objekt.
Das etwa 3,10 m breite und 2,70 m hohe Kunstwerk ist aus zwei Einzelkomponenten zusammengesetzt. „Es wird an dem neuen Standort nun dauerhaft den Bürgerinnen und Bürgern in einem neuen gedanklichen und räumlichen Kontext zugänglich gemacht. Das Kunstwerk ist universalistisch angelegt ist und an Menschen aller Konfessionen und Religionen adressiert“, sagte Kulturdezernent Arne Fries bei der offiziellen Übergabe der „stillen Kunst“. Heinz-Helmut Loos und sein Bruder Bertram, beide Gesellschafter des alteingesessenen Handwerksbetriebes, möchten sich mit der Schenkung an die Stadt für die jahrzehntelange Verbundenheit mit den Menschen der Region und die gute Zusammenarbeit mit der städtischen Friedhofsabteilung bedanken. Arne Fries und Eva-Maria Bialowons-Sting, Vorsitzende des Kulturausschusses, erwiderten den Dank am neu aufgestellten Lebensbaum und lobten die gelungene Verbindung von Natur und Kunst bei der Auswahl des neuen Standorts.
Das Objekt stand ursprünglich unterhalb des Lindenbergfriedhofs an der Frankfurter Straße und wurde kurz nach der Jahrtausendwende um einige Meter in den provisorischen Verkehrskreisel am Schleifmühlchen versetzt. Dort war es im September 2020 in Vorbereitung der Umgestaltung des Verkehrskreisels Schleifmühlchen entfernt worden. Die Annahme der Schenkung des „Lebensbaums“ und dessen dauerhafte Aufstellung am Siegener Friedhofswald war im November 2021 vom Siegener Kulturausschusses beschlossen worden.
Zentraler Blickpunkt in der Mitte des Querbalkens ist eine sonnenförmige Vertiefung, von der Strahlen ausgehen, die in eine Oberflächenstruktur mündet. Diese weckt Assoziationen an Baumrinde. Der Künstler selbst fasst die Symbolik seines Werkes so zusammen: „Über allem das Licht, zu dem alles im ewigen Kreislauf aufstrebt und ein innerer Wunsch, mit der Natur in Einklang zu sein.“
Heinz-Helmut Loos und seine Mitarbeiter hatten das Objekt im Vorfeld der Neuaufstellung von Verfärbungen gereinigt und die Oberflächenstruktur in Nuancen überarbeitet. Vor dem durch die Firma Dornseiff durchgeführten Transport zum Friedhofswald meißelte der Künstler zur Erinnerung für kommende Generationen seine Signatur „H.H. LOOS“ mit der Jahreszahl 2023 in den witterungsbeständigen Stein. Der Querbalken ist mittels nicht sichtbarer Eisenstangen mit dem ihn aufnehmenden Pfahl verbunden.
Von der spirituellen Deutungsmöglichkeit des Objektes ausgehend, war bei der Suche nach einem neuen Standort primär an einen Friedhof gedacht worden. Die Verwandlung des aus einem portugiesischen Steinbruch stammenden Muschelkalkblocks in ein skulpturales Kunstwerk nahm in den 1970er Jahren etwa drei Monate in Anspruch.
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