(wS/red) Ferndorf 29.10.2023 | TuS Ferndorf triumphiert beim Start-Ziel-Sieg in Friesenheim
mHSG Friesenheim-Hochdorf II gegen TuS Ferndorf: 21:32 (10:16)
Der TuS Ferndorf setzt unbeirrt seinen Weg fort und gewinnt auch das Auswärtsspiel gegen die Zweitvertretung der Eulen Ludwigshafen. Ferndorf hatte im vorherigen Spiel bereits den Tabellenführer Krefeld besiegt und steht nun selbst an der Spitze der Tabelle. Während andere für den Platz an der Sonne Sonnencreme benötigen, genügt den Ferndorfer Handballern eine Dose Harz. 😉
Nach nur 60 Sekunden Nervosität auf beiden Seiten ergriff Josip Eres die Initiative und erzielte das 0:1. Die Gastgeber zogen direkt nach und begingen ein Foul, woraufhin Josip Eres den Siebenmeter zum 1:2 verwandelte. Anschließend erhielt der TuS einen Siebenmeter gegen sich, der ebenfalls verwandelt wurde, und es stand 2:2.
Danach passten keine Kohlen mehr in den mitgereisten Hexenkessel, er brannte lichterloh. Dies lag daran, dass Ferndorf das gesamte Spiel über perfekt agierte. Sie dominierten über die gesamten 60 Minuten und ließen zu keiner Zeit Zweifel aufkommen, wer als Sieger das Spielfeld verlassen würde.
Es handelte sich um eine geschlossene Mannschaftsleistung, bei der alle Spieler zum Einsatz kamen, und überraschenderweise erzielten bis auf Nikita Pliuto alle mindestens ein Tor. Allerdings, wenn wir von „allen Spielern“ sprechen, ist das nicht ganz korrekt, da nicht alle mitgereist waren. Fabian Hecker fehlte aus persönlichen Gründen, und Tim Hottgenroth hatte sich im letzten Training verletzt, wie Coach Ceven Klatt berichtete. Wir hoffen, dass es nichts Ernstes ist und er in zwei Wochen gegen Haßloch wieder auf dem Spielfeld stehen kann. Da auch Jonas Wilde noch verletzt ist, war Lucas Puhl alleine gefordert. Nun ja, nicht ganz alleine, denn Ex-Torhüter und derzeitiger Torwarttrainer Jannis Michel hatte sein Trikot gebügelt und war „einsatzbereit“ für den absoluten Notfall. Jannis hat sicherlich auch die Daumen gedrückt, dass es nicht dazu kommen würde. Zum Glück war das nicht der Fall, da Lucas Puhl eine starke Leistung zeigte. „Gute Leistung“ reicht hier nicht ganz aus; nach dem Sieg gegen Krefeld attestierte Ceven Klatt ihm in der Pressekonferenz eine „gute Leistung“, aber gestern sprach er von einer „starken Leistung“ von „Puhlic“. Na also, es funktioniert doch. ;-)“
Nachdem in der 12. Minute Julius Fanger einen sehenswerten Kempa in die Maschen drückte und Janko Kevic noch ein weiteres Tor beisteuerte, zeigte die Anzeigetafel den Hausherren ein ernüchterndes 2:7. Es war Zeit für den Friesenheimer Trainer, die Reißleine zu ziehen. Er legte die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch, es gab Redebedarf. Was genau besprochen wurde, ist uns nicht bekannt, aber der entscheidende Funke blieb aus. Denn keine 60 Sekunden später parierte Puhl einen Siebenmeter, und Ferndorf setzte fort, womit sie die ganze Zeit beschäftigt waren: das Toreschießen. Die Ferndorfer Füchse, begleitet von 6 Trommeln und ihren mitgereisten Fans, steigerten den Dezibelwert noch weiter. Sogar der Moderator von Sportdeutschland ließ sich zu einem „TUS-FANS ON FIRE“ hinreißen, da sie nicht zu überhören waren, obwohl sich leider nur 199 Zuschauer in der Halle befanden.
Ferndorf stürmte unaufhaltsam nach vorne, und die Geschwindigkeit überforderte den Gegner. Gefühlt stammten 80 % der Ferndorfer Tore aus dem Tempogegenstoß. In der 20. Minute führte Ferndorf bereits mit 4:11, und erst zu diesem Zeitpunkt vollzog Ceven Klatt die ersten Auswechslungen. Ferndorf setzte seinen Weg fort und behielt seinen Vorsprung, bis zur Halbzeit stand es 10:16. Das Ergebnis hätte noch höher ausfallen können, aber kurz vor der Sirene wurden noch zwei Würfe verfehlt. Ferndorf spielte in der Abwehr äußerst stark und machte es dem Gegner schwer, Lücken zu finden. Dazu kam ein effektives Rückzugsverhalten – die Devise lautete: TEMPO-TEMPO-TEMPO.
In der Kabine hatte Ceven Klatt wahrscheinlich nicht viele große Themen zu besprechen, vielleicht nur ein „weiter so“.
Was sollte man auch groß sagen? Besser geht es wohl nicht, und so ging es auch in die zweite Halbzeit. Doch alle Zuschauer wurden eines Besseren belehrt. Es begann ein Schützenfest auf das Tor der Gastgeber. Julius Fanger legte vor, dann erzielte Josip Eres einen Dreierpack – dazwischen traf der Gegner einmal – und dann waren Daniel Hideg und Janko Kevic erneut erfolgreich. Zu diesem Zeitpunkt war den Hausherren klar, dass sie nur noch eine Ergebniskorrektur anstreben konnten, aber nicht mehr. Die Anzeigetafel zeigte nun ein 11:23, Puhhh.
Die Ferndorfer Fans waren außer Rand und Band. SPORTDEUTSCHLAND sagte zu Beginn des Spiels, bezogen auf die TuS-Fans und Trommler: „Heute durchgehend Stimmung“.
Ferndorf hatte eine Antwort auf alles. Selbst im 1-gegen-1 hatten sie fast immer eine Lösung parat. Außerdem lag ihnen dieser Gegner, denn schon in der letzten Saison mussten sie hohe Niederlagen einstecken.
Ceven Klatt wechselte nun fleißig durch, alle Spieler bekamen ihre Einsatzzeiten, und alle bedankten sich dafür. Marko Karaula und Max Schmidt erzielten jeweils 2 Treffer, und schließlich kamen noch zwei Spieler auf das Feld, die lange nicht einsatzbereit waren. Valentino Duvancic und Paul Schikora betraten das Spielfeld. Paul bedankte sich mit seinem Tor in der 51. Minute, und „Tino“ benötigte nur 4 Minuten (53. bis 57. Minute), um 3 krachende Treffer zu erzielen. So endete das Spiel hochverdient mit 21:32.
Was trug zu diesem glanzvollen Sieg bei?
- Bombenstimmung durch die mitgereisten Fans und Trommler
- Eine starke TuS-Abwehr
- Ein starkes Rückzugsverhalten
- Ein grandioses Tempospiel
- Ein für die Gastgeber unangenehmer und starker Lucas Puhl, da er sich bei Würfen kaum oder wenig bewegte
Es war also ein Spiel aus einem Guss und jetzt haben die Jungs eine spielfreie Woche und die haben sie sich auch verdient.
Coach Ceven Klatt zum Spiel
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